Sennheiser startet Auslieferung des WMAS-Systems Spectera
von Redaktion,
Sennheiser hat mit der Auslieferung des Breitband-Drahtlossystems Spectera begonnen. Das Ecosystem vereint drahtlose Mikrofone, IEMs und Steuerdaten in einem einzigen HF-Kanal – und das in nur einer Höheneinheit im Rack sowie mit nur einem Bodypack pro Performer. Die vollständig bidirektionale Lösung revolutioniert laut Sennheiser nicht nur den Workflow für das gesamte Audioteam, sondern reduziert auch Hardware-Aufwand und Einrichtungszeit auf ein Minimum.
(Bild: Sennheiser)
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Das System umfasst die Spectera Base Station, den bidirektionalen SEK-Bodypack in Varianten für TV-UHF und 1.4 GHz, die DAD-Sende-/Empfangsantennen (ebenfalls für beide Frequenzbänder), MADI-Karten sowie Zubehör. Ergänzt wird die Hardware durch die LinkDesk-Software und die browserbasierte Spectera WebUI.
„Spectera ist ein wachsendes Ecosystem mit enormem Zukunftspotenzial, das sich im Laufe der Zeit auf Basis aktueller und künftiger Bedürfnisse der Kunden und Nutzer weiterentwickeln wird. Wir freuen uns sehr, jetzt mit der Serienproduktion und Auslieferung zu starten“, sagt Dr. Andreas Sennheiser, Co-CEO von Sennheiser.
„Gleichzeitig muss ich unsere Kunden um etwas Geduld bitten: Wir haben massiv in unsere Fertigung am Standort Deutschland investiert und die Produktionskapazitäten deutlich erhöht. Aufgrund der sehr hohen Nachfrage wird es dennoch eine gewisse Zeit in Anspruch nehmen, bis alle Vorbestellungen ausgeliefert sind.”
Sennheisers bidirektionales drahtloses Breitband-Ecosystem Spectera (abgebildet sind die 1.4 GHz Variante des Bodypacks und der Antenne) (Bild: Sennheiser)
Vereinfachung durch WMAS-Technologie
Spectera reduziert laut Sennheiser viele typische Herausforderungen schmalbandiger Multikanalsysteme: Aufwändige Frequenzkalkulationen, umfangreiche Verkabelung oder komplexe Leistungseinstellungen für IEMs sollen mit dem Breitbandsystem der Vergangenheit angehören. Stattdessen profitierten Anwender von einem deutlich schlankeren Setup – sowohl im Lager als auch auf Tour und Backstage.
„Viele Teilnehmer unseres Spectera Pioneer Programs waren regelrecht überrascht, wie schnell sie einsatzbereit waren“, berichtet Benedikt Euen, Senior Produktmanager bei Sennheiser. „Früher hat das gesamte Produktionsteam auf die Monitor Engineers und HF-Manager gewartet – jetzt sind die plötzlich diejenigen, die Zeit haben.“
Die Spectera-Serienfertigung hat begonnen (Bild: Sennheiser)
Sennheiser zufolge ist es ein zentrales Alleinstellungsmerkmal, dass IEMs und Mikrofone im gleichen TV-Kanal betrieben werden können – ohne Schutzband, ohne Frequenzchaos. Gleichzeitig erlaube die permanente bidirektionale Kommunikation eine vollständige Fernsteuerung: Audioeinstellungen, Monitoring und Spektrumüberwachung (auch auf dem von Spectera genutzten Kanal) seien jederzeit möglich.
Außerdem sei die spektrale Leistungsdichte gering, sodass Frequenzen einfacher wiederverwendet werden könnten, beispielsweise auf einem größeren Festivalgelände, zwischen benachbarten Theatern oder in einem Rundfunkkomplex.
Maximale Flexibilität – auch während der Show (Bild: Sennheiser)
Sennheiser hebt hevor, dass Spectera es Produktionen ermöglicht, zu jedem Zeitpunkt die optimale Balance aus Audioqualität, Latenz, Kanalanzahl und Reichweite zu wählen. Die Audio Link Modes würden sich individuell anpassen lassen – sogar während der laufenden Show. Neue Mikrofone oder IEMs könnten jederzeit unkompliziert hinzugefügt werden.
Da sich die HF-Komponenten in den DAD-Antennen und nicht in der Base Station befinden würden, werde kein weiteres HF-Zubehör wie Booster, Splitter oder Combiner benötigt.
Die LinkDesk Software verwandelt einen Mac oder PC in ein Steuerungszentrum für mehrere Base Stations (Bild: Sennheiser)
LinkDesk Software und Spectera WebUI
Eine brandneue LinkDesk-Desktop-Anwendung aktiviert Sennheiser zufolge die Base Station über die passende lokale Lizenz und verwandle jeden Mac oder PC in ein komfortables Steuerungs- und Monitoring-Zentrum, mit einem intuitiven und nutzerfreundlichen Workflow für mehrere Spectera Base Stations.
Hier könnten Engineers flexibel zwischen den Audio Link Modes und ihrer jeweiligen Audioqualität, Latenz, mölichen Audio-Links und Reichweite wählen, sowie das gesamte System inklusive aller Audioeinstellungen und der HF-Kanalqualität vollständig fernsteuern und -überwachen.
Für eine einzelne Base Station steht alternativ die browserbasierte Spectera WebUI zur Verfügung. Sie erlaubt den Zugriff auf die Base Station über Smartphone, Tablet oder Laptop – ideal für schnelles Setup, Firmware-Updates und Monitoring.
Spectera WebUI im Einsatz während einer Live-Show (Bild: Sennheiser)
Zukünftig wird Spectera auch in die markenunabhängige HF-Planungssoftware SoundBase integriert, in der sowohl Breitband als auch Schmalbandlösungen koordiniert werden können. Ein Mode Planner steht bereits über SoundBase Tools bereit.
Produktregistrierung, Ideen-Hub und Roadmap
Ab Mai können Nutzer ihr Spectera-System im Sennheiser-Kundenportal registrieren. Neben Update-Benachrichtigungen und Release Notes finden sich dort auch ein Ideen-Hub und eine Roadmap. Vorschläge für neue Funktionen können eingereicht, kommentiert und bewertet werden.