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Staatstheater Darmstadt

Vollständig IP-basiertes Audio-Setup für Kleines Haus, Großes Haus und Tonstudio

Das Staatstheater Darmstadt hat sein Schauspielhaus im Rahmen einer umfassenden Sanierung mit einem IP-basierten Audio-Setup von Lawo modernisiert, um den aktuellen und zukünftigen hohen Anforderungen an die Beschallung gerecht zu werden.

Sebastian Franke
Sebastian Franke, Leiter der Tonabteilung, am Lawo mc²56 Produktionsmischpult am FOH-Platz im Kleinen Haus (Bild: Staatstheater Darmstadt, Sebastian Franke )

Die neue Audioinfrastruktur im „Kleinen Haus“ umfasst zwei mit 16 Fadern bestückte mc²56 MkIII Produktionsmischpulte mit zwei zusätzlichen 16-Fader Extendereinheiten, mehrere A__stage- und A__mic8-Stageboxen, einen für 768 DSP-Kanäle lizenzierten A__UHD Core, sowie die zentrale Verwaltung über die HOME-Plattform. Das System basiert auf RAVENNA/AES67 Audio-over-IP und unterstützt Multi-User-Workflows, Redundanz, hohe Flexibilität und Interoperabilität. Die Systemintegration für alle Häuser und das Tonstudio erfolgte durch den langjährigen Partner digitech.

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„Die Aufgabenstellung der neuen Audioinfrastruktur wurde am besten vom Lawo mc²56 MkIII System erfüllt, da es nicht nur die Leistungsfähigkeit und das Feature-Set für zukünftige große Produktionen besitzt, sondern auch durch Modularität der Bedienoberfläche flexibel einsetzbar ist“, erklärt Sebastian Franke, Leiter der Tonabteilung. „Wir haben jetzt im Schauspielhaus ein mc²56 Mischpult mit 16 Fadern am FOH-Platz und ein baugleiches Pult in der Tonregie, sowie zwei 16-Fader-Extendereinheiten, die wir je nach Bedarf an verschiedenen Orten platzieren können“, so Franke weiter. „Die stellen wir einfach mitten in den Saal, weil nur dort hören wir 3D. An unserem FOH-Regieplatz hören wir die Deckenlautsprecher nicht – bei Proben gehen wir deshalb gerne direkt in den Saal.“

Herzstück aller mc²56 Konsolen sind die A_UHD Core Audio Engines, die mit jeweils 1024 bereitgestellten DSP-Kanälen über die notwendigen DSP-Fähigkeiten verfügen, um die komplexen Aufgaben der Audioproduktion zu bewältigen. Die Konsolen sind über moderne A__stage-Audio-Stageboxen und Power Cores in die bestehende Audioinfrastruktur eingebunden. Diese Kombination gewährleistet eine nahtlose Kommunikation und eine effiziente Verteilung der Audiosignale in der gesamten Infrastruktur des Theaters.

Staatstheater Darmstadt, Kleines Haus (Bild: Jonas Weber)

„Wir sind sehr zufrieden mit dieser Entscheidung“, sagt Franke. „Zum einen kennen wir Lawo schon lange und konnten auf Messen und bei Workshops unsere Ansichten und Anforderungen darlegen – und sehr viele Anregungen sind beim mc²56 MkIII umgesetzt. Außerdem ist Rastatt nicht weit – falls nötig, ist von dort schnell jemand vom Service-Team hier.“

Im Rahmen des Gesamtprojekts wurden 2024 das Tonstudio und bereits 2023 das Große Haus mit einer Audio-over-IP-Infrastruktur von Lawo ausgestattet. „Im Tonstudio steht nun ein mc²56 Pult, das eng mit den Systemen im Großen und im Kleinen Haus zusammenarbeiten kann. Sobald die HOME-Systeme miteinander verbunden sind, können wir beispielsweise aus dem Chorsaal oder der Musiktheaterbühne direkt ins Große Haus übertragen, ohne dass jemand im Studio sitzen muss“, so Franke. Einheitliche Bedienoberflächen und die zentrale Netzwerkarchitektur erleichtern den Betrieb: „Der komplexeste Arbeitsplatz im Theater – das Tonmischpult – ist jetzt in beiden Häusern gleich und damit allen Toningenieuren vertraut.“

Die Systemintegration umfasst auch Waves SoundGrid, die Lawo Virtual Sound Card (VSC) für Apple-Geräte, RTW TM7 Loudness-Messung und die browserbasierte VisTool-Oberfläche. 14 Stageboxen der A__stage-Familie, darunter zwei A__mic8 mit ST2022-7 Class-C-Redundanz, sichern eine latenzarme, ausfallsichere Anbindung von Bühne, Orchestergraben und Produktionsbereichen.

Die Premiere der Märchenproduktion Tom Sawyer war der erste Live-Test im Kleinen Haus. „Wir haben die meiste Zeit mit der Konsole und dem 16-Fader-Extender in der letzten Reihe gearbeitet, mit einem Monitor für den Zuspieler daneben. Es hat hervorragend funktioniert“, berichtet Franke. Trotz einer überschaubaren Anzahl von Kanälen (6 Microports und Zuspielkanäle) konnte das Team alle Funktionen der Produktion professionell abbilden. „Seine Skalierbarkeit macht es uns wirklich leicht, das Lawo-System überall dort einzusetzen, wo wir es brauchen und mit der Konfiguration, wie wir sie brauchen.“

Franke fasst zusammen: „Wir haben jetzt eine hochgradig vernetzte, skalierbare Infrastruktur, die es uns ermöglicht, auch komplexe Produktionen effizient und zuverlässig umzusetzen – von der Probe bis zur Premiere.“

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