Cloudlösungen in der AV-Welt – Steuerung, Kontrolle und Wartung von Medientechnik

Moca Cloud: Internet der Dinge für die ProAV-Branche

Moca Cloud verspricht die herstellerübergreifende Steuerung, Kontrolle und Wartung von Medientechnik-Installationen über die Cloud – das Start-up aus Baden-Württemberg schickt sich an, die Vorteile des Internet of Things (IoT) für Audio- und Video-Devices mit OCA-Schnittstelle erlebbar zu machen.

Systemintegratoren
Systemintegratoren können künftig ortsunabhängig und zu jeder Zeit auf ihre Installationsprojekte zugreifen. Über die „Grid-View“ kann man sich schnell einen ersten Überblick verschaffen. (Bild: Jörg Küster)

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Ob der Name „Moca“ Assoziationen zu einer wenig bekannten Schmetterlingsgattung oder einer Stadt in der Dominikanischen Republik hervorrufen soll? Dipl.-Ing. (FH) Medientechnik Christoph Lohrer schmunzelt und winkt ab: „Moca steht für My OCA“, erläutert der branchenbekannte AV-Spezialist, der in der Vergangenheit u. a. für renommierte deutsche Lautsprecherhersteller tätig war. „OCA ist das Kürzel für Open Control Architecture – es handelt sich um ein standardisiertes Steuerprotokoll, das in Fachkreisen auch als AES70 bezeichnet wird. Wir nutzen dieses Protokoll für die Kommunikation mit AV-Geräten. Die Verbindung erfolgt über die Cloud, in der jeder Anwender seinen persönlichen Account besitzt – deshalb My OCA.“

Hightech Start-up mit Innovationsgutschein Moca Cloud ist ein Technologie-Startup aus Nürtingen, das sich 2018 über einen vom Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau Baden-Württemberg ausgestellten „Innovationsgutschein Hightech Startup“ freuen konnte – die Fördermittel werden im drittgrößten deutschen Bundesland für „innovative Vorhaben aus den Wachstumsfeldern der Zukunft“ vergeben.

Christoph Lohrer wird bei Moca Cloud von einem fünfköpfigen Team unterstützt, zu dem Frontend-, Backend- und Embedded-Entwickler sowie System- und Cloud-Architekten gehören. Lohrer ist Entrepreneur, kümmert sich um Strategie, Organisation und Projektmanagement sowie um Vertrieb und Marketing.

Durch seinen langjährigen Background in der AV-Branche weiß Christoph Lohrer genau, welche Anforderungen in der Praxis zu berücksichtigen und mit welchen Problemen potenzielle Nutzer von Moca Cloud tagtäglich konfrontiert sind. Er kommentiert: „Bei Moca Cloud schauen wir über den Tellerrand der AV-Branche hinaus: Das ‚Internet of Things‘ und ‚Industrie 4.0‘ sind Themenfelder, mit denen wir uns intensiv beschäftigen. Moca Cloud verfolgt ein digitales Geschäftsmodell, das in anderen Branchen bereits in ähnlicher Form etabliert ist – wir schneiden es exakt auf die Bedürfnisse der AV-Branche zu!“

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Zwei Zielgruppen und SaaS als Geschäftsmodell

Zielgruppe des baden-württembergischen Start-ups sind Systemintegratoren und Systemhäuser, welche die von ihnen verantworteten Installationen mit Moca Cloud aus der Ferne kontrollieren können – innerhalb des zugewiesenen Accounts werden angeschlossene Geräte permanent überwacht. Im Fall einer Fehlfunktionen wird automatisch eine Nachricht (z. B. auf das Smartphone des Projektverantwortlichen) abgesetzt. Die Meldung beinhaltet in der Regel gleich auch eine Fehlerdiagnose. Dies ist insofern praktisch, als sich nicht eigens ein/e Techniker/in an den – möglicherweise weit entfernten – Ort des Geschehens begeben muss, um erst einmal nachzuschauen, an welcher Stelle genau ein Defekt vorliegt. Falls sich das Problem nicht aus der Ferne lösen lässt und Präsenz vor Ort erforderlich ist, kann der/die Techniker/in immerhin direkt die für eine Reparatur benötigten Ersatzteile auf Basis eines Moca-Cloud-Vorschlags mitnehmen.

Zu den Benefits von Moca Cloud gehört laut Christoph Lohrer, dass Systemintegratoren ihren Kunden ein verbessertes Service Level Agreement (SLA) mit schnelleren Reaktionszeiten anbieten können. Der AV-Spezialist weist darauf hin, dass mithilfe von Moca Cloud eine höhere Verfügbarkeit von medientechnischen Installationen garantiert werden kann, da im Fall der Fälle Reaktionen ebenso schnell wie präzise möglich sind – Fehler werden dank Moca Cloud laut Lohrer „ja nicht erst beim Anschalten fünf Minuten vor Beginn des Events“ entdeckt.

Eine zweite Zielgruppe von Moca Cloud sind Hersteller von AV-Produkten. „Oft ist es doch so, dass Hersteller ihre Geräte verkaufen, dann aber keine Rückmeldungen mehr aus dem Feld erhalten“, hat Christoph Lohrer beobachtet. „Wir können mit Moca Cloud eine Datenerhebung anbieten, welche Herstellern Rückschlüsse auf die konkrete Verwendung ihrer Produkte ermöglicht – also beispielsweise, mit welchen Funktionen ein bestimmtes Gerät in welchen Zeiträumen betrieben wird. Die Hersteller können diese Daten nutzen, um aus ihnen Produktverbesserungen abzuleiten.“

Lohrer weist darauf hin, dass eine Übertragung von Nutzungsdaten an Hersteller selbstverständlich nur dann erfolgt, wenn der Anwender explizit zugestimmt hat. Die Datenübermittlung an Hersteller geschieht im Gegensatz zu Meldungen für Systemintegratoren nicht in Echtzeit, sondern es werden „Reports“ erstellt, die man sich als sinnvoll aufbereitete Statistiken vorstellen darf. Sofern gewünscht, kann der Hersteller eines Produkts im Fehlerfall parallel zum Systemintegrator informiert werden.

Christoph Lohrer beschreibt das Geschäftsmodell von Moca Cloud als „Software as a Service“ (SaaS). Accounts lassen sich monatsweise mieten, und mit einem Account können derzeit bis zu zehn Projekte verwaltet werden. Lohrer betont, dass sich Moca Cloud in bestehenden Installationen nachrüsten lässt und verwendet in diesem Zusammenhang die Vokabel „Retrofit“.

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Mit Himbeere 3.141 in die Wolke

Als Vermittler zwischen OCA-Geräten und dem Internet dient ein Hardware-Gateway, das AES70 auf TCP/IP umsetzt und die Daten über eine sichere SSL-Verbindung in die Cloud übermittelt. Die Hardware basiert auf einem mit eigener Firmware versehenen Raspberry Pi Einplatinencomputer, der im Auftrag von Moca Cloud gefertigt wird. Pro Projekt wird ein Gateway benötigt, welches mit den OCA-Geräten über einen externen Switch verbunden ist. Die Verbindung zum Internet-Router soll vorzugsweise über ein Ethernet-Kabel erfolgen, wenngleich eine WLAN-Funktionalität vorhanden ist. Das käuflich zu erwerbende Gateway verbindet sich automatisch mit der Cloud.

In jeder Installation kommt ein Gateway zum Einsatz, das alle OCA-Befehle in TCP/IP übersetzt und sich automatisch über eine sichere Verbindung mit dem Backend verbindet. (Bild: Jörg Küster)

Das Gateway kann optional via USB-Port mit einem Multi-Sensorboard erweitert werden. Letzteres wartet mit einer Vielzahl von Funktionen auf, darunter Beschleunigungsmesser, Gyroskop, Magnetometer sowie Temperatur- und Feuchtefühler. „Die Umweltbedingungen spielen eine nicht unerhebliche Rolle, wenn es um die Frage geht, wie lange ein Gerät in einer konkreten Installation uneingeschränkt funktioniert“, weiß Christoph Lohrer. „Ist in einem Raum permanent eine außergewöhnlich hohe Luftfeuchtigkeit vorhanden, ist das der Produktlebenszeit ohne Frage abträglich.“

Die Überwachungsmöglichkeiten gehen sogar so weit, dass sich mithilfe von Daten des Beschleunigungssensors ableiten lässt, wann die Türe eines Schaltschranks geöffnet und geschlossen wurde – der Ausfall eines Geräts könnte schließlich in Zusammenhang damit stehen, dass sich jemand unberechtigterweise an einem 19″-Rack zu schaffen gemacht hat.

Christoph Lohrer
Dipl.-Ing. (FH) Medientechnik Christoph Lohrer (Bild: Jörg Küster)

Christoph Lohrer ist bewusst, dass in manchen Köpfen Vorbehalte gegenüber einer Datenspeicherung in der Cloud vorhanden sind. „Wir haben uns mit Moca Cloud bewusst für ein Angebot der Telekom entschieden, was zum einen hohe Verfügbarkeit und Sicherheit sowie zum anderen Server-Standorte in Deutschland garantiert. Bekanntermaßen ist es so, dass kein IT-System auf dieser Welt absolut angriffssicher ist – letztlich unterbreiten wir mit Moca Cloud ein Angebot, das man annehmen kann oder nicht. Wir denken, dass unser Konzept zukunftsweisend ist, weil es eine höhere Verfügbarkeit in AV-Installationen garantiert und das Ausfallrisiko reduziert.“

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Daten-Orakel

Im ersten Schritt bietet Moca Cloud das so genannte Condition Monitoring an: „Wir unterstützen herstellerübergreifend alle Devices, die OCA sprechen“, sagt Christoph Lohrer. „Sämtliche in unsere Lösung eingebundenen Geräte lassen sich mithilfe der Cloud überwachen; wir sprechen vom so genannten Condition Monitoring, was sich als „Zustandsüberwachung“ übersetzen lässt.“ Der Zustand aller angebundenen Geräte wird über ein Dashboard visualisiert, bei dem jedem Device eine stilisierte Ampel zugeordnet ist: Tritt eine Störung auf, springt die Ampel – abhängig von der Störung – auf Gelb oder auf Rot. Parallel dazu wird ein Projektverantwortlicher per E-Mail informiert. In einer weiteren Entwicklungsstufe soll eine vorausschauende Diagnose („Predictive Maintenance“) möglich werden. In diesem Zusammenhang wird auf beim Hersteller (hoffentlich) vorhandene historische Daten sowie auf Erfahrungswerte und ggf. die Messwerte des Multi-Sensorboards zurückgegriffen. „Der für ein Projekt erforderliche Wartungsaufwand lässt sich auf diese Weise mit Weitsicht planen“, sagt Christoph Lohrer. „Der Systemintegrator, der ein SLA mit seinem Kunden abgeschlossen hat, kann vorausschauend agieren und wird nicht erst dann in Aktion treten, wenn ein Device bereits ausgefallen ist.“

Im Dashboard werden alle innerhalb einer Installation verfügbaren Devices angezeigt. Über eine zugehörige Ampel lässt sich sofort der „Gesundheitszustand“ des jeweiligen Geräts ablesen. (Bild: Jörg Küster)

Interessant ist ohne Frage die Idee, Parameter der angeschlossenen AV-Geräte nicht nur auszulesen, sondern sie entfernt vom Installationsort per Remote-Steuerung beeinflussen zu können. „Alle Befehle, die über OCA realisierbar sind, können wir auch aus der Ferne geben“, erklärt Christoph Lohrer. „Geräteparameter über die Cloud zu justieren steht als Thema ganz klar auf unserer Roadmap. In Zukunft wird es Herstellern mit Moca Cloud auf Wunsch möglich sein, bei der Inbetriebnahme von Geräten per Remote unterstützend tätig zu werden. Als weiteres Feature werden sich Firmware-Updates automatisch aus der Cloud beziehen lassen.“

Mit Hochdruck gearbeitet wird bei Moca Cloud derzeit an einer so genannten „Scanner App“, mit deren Hilfe sich die Seriennummern der an einer Installation beteiligten OCA-Geräte während der Inbetriebnahme komfortabel erfassen lassen. „Viele Hersteller haben über die Jahre hinweg ein ausgeklügeltes System entwickelt, mit dessen Hilfe sehr viele Informationen zu einem Produkt sowie den in ihm verbauten Bestandteilen nachvollziehbar codiert werden“, stellt Christoph Lohrer heraus. „Wenn eine Fehlermeldung eingeht, lässt sich auf dieser Basis sehr gut ermitteln, welche Spareparts genau benötigt werden.“

Über die Anwahl im Dashboard gelangt man eine Ebene tiefer und kann in der „Device-View“ möglichen Fehlern auf den Grund gehen. (Bild: Jörg Küster)

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„Hardware only“ als Auslaufmodell

Christoph Lohrer weist darauf hin, dass sein Unternehmen in direktem Kontakt mit diversen Herstellern steht, die an einer Nutzung des Service- und Leistungsportfolios von Moca Cloud interessiert sind. Eine Integration OCA-fähiger Geräte ohne Zustimmung des jeweiligen Herstellers wäre technisch zwar möglich, wird von Moca Cloud jedoch nicht angestrebt. Geräte von Produzenten, die eine Zusammenarbeit nicht wünschen, werden von Moca Cloud als „unknown devices“ detektiert und lassen sich nicht ansprechen, selbst wenn ihr OCAPort an das Gateway angeschlossen ist.

Die Resonanz der Hersteller, mit denen sich das Team von Moca Cloud im Dialog befindet, bezeichnet Christoph Lohrer als „sehr gut“, was insofern nicht überrascht, als sich viele Hardware-Fertiger in der Pro-AV-Branche Gedanken über alternative Geschäftsmodelle machen (müssen): Der Verkauf der sprichwörtlichen „schwarzen Kisten“ ohne nennenswerte Differenzierung von billig zusammengeschraubten „Nachempfindungen“ bzw. ohne einen klar nachvollziehbaren Mehrwert wird auf Dauer als alleiniges Angebot nicht mehr funktionieren – Geschäft wird zunehmend durch Software und Service generiert. Was für große Player mutmaßlich einigermaßen einfach umzusetzen ist, stellt kleinere Unternehmen mitunter vor nennenswerte Herausforderungen – Moca Cloud mag hier eine interessante Option aufzeigen.

Als festen Partner auf Herstellerseite konnte Moca Cloud bereits die innosonix GmbH aus Ahorn (Coburg) gewinnen. Das Unternehmen hat Angebote wie eine 32-kanalige Endstufe mit FPGA-basierter Signalverarbeitung im Programm und wird Moca Cloud dem Vernehmen nach künftig unter anderem dazu nutzen, zusätzliche Produktfunktionalitäten aus der Ferne gegen Entgelt freischalten zu können. In Moca Cloud ist ein Bezahlsystem integriert, so dass man sogar darüber nachdenken könnte, spezielle Features, die lediglich für einen definierten Zeitraum benötigt werden, gegen eine Gebühr für ebendieses Zeitfenster freizuschalten. Aus Herstellerperspektive bestünde somit die Möglichkeit, mit einem bereits verkauften Gerät weiterhin Geld zu verdienen, während man als Kunde nur für die wirklich benötigten Features bezahlt. Optional verfügbare Produktfunktionalitäten würden sich zudem für einen zu bestimmenden Zeitraum (kostenfrei) testen lassen, bevor die Entscheidung für oder gegen den dauerhaften Erwerb getroffen wird.

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PoC und Markteinführung als MVP

Moca Cloud ist kein Gedankenexperiment, sondern wird bereits in der Praxis eingesetzt. Der offizielle Launch soll im ersten Quartal des Jahres 2020 erfolgen. Bis dahin stehen „Proof of Concept“-Machbarkeitsnachweise auf der Agenda – im Rahmen von Pilotprojekten werden Herstellern aktuell Gateways in kleinen Stückzahlen zur Verfügung gestellt. Laut Christoph Lohrer gibt es bereits erste AV-Installationen, in denen Moca Cloud intensiv praktisch geprüft wird.

Zu jedem Projekt kann ein Mail-Verteiler definiert werden, dessen Teilnehmer in Echtzeit informiert werden. In den Projekteinstellungen lassen sich dazu u. a. verschiedene Eskalationsstufen festlegen. (Bild: Jörg Küster)

Das Produkt soll mit Beginn des kommenden Jahres zunächst als MVP („Minimum Viable Product“) angeboten werden, was bedeutet, dass anfangs nur ein geringer Feature-Umfang (in Form des Condition Monitoring) zur Verfügung steht; weitere Features sollen sukzessiv nachgereicht werden. Die Analyse eingehender Daten wird laut Lohrer bald schon über selbstlernende Algorithmen (Stichwort: Machine Learning) erfolgen, was zu einer stetigen Verbesserung von Moca Cloud beitragen soll.

Die bewusst zugespitzte Anmerkung, möglicherweise zu einem zu frühen Zeitpunkt „Bananen-Software, die beim Anwender reift“ auszuliefern und auf diese Weise potenzielle Anwender zu vergrätzen, mag Christoph Lohrer nicht unkommentiert im Raum stehen lassen: „Bei Start-ups ist es üblich, sich mit dem eigenen Angebot möglichst schnell auf den Markt zu begeben. Wir verfolgen bei Moca Cloud einen agilen Ansatz, der zu einem schnellen Feedback führt und uns dabei hilft, den Kapitaleinsatz sinnvoll zu lenken. Anfangs stellen wir ein nur kleines Feature-Set bereit, das allerdings stabil läuft. MVPs sind notwendig, um die Bedürfnisse unserer Kunden exakt zu verstehen und befriedigen zu können. Die weitere Entwicklung wird dann stark davon abhängen, welche Rückmeldungen wir aus dem Markt erhalten – auf dieses Feedback werden wir zielsicher reagieren.“

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Herstellerübergreifender Pioniergeist

Christoph Lohrer ist felsenfest von der Idee hinter Moca Cloud überzeugt, hat dennoch aber selbstverständlich die aktuellen Marktentwicklungen im Blick. Dass bekannte Hersteller wie Bosch, d&b audiotechnik oder Harman AES70 bereits implementiert sind und auch viele andere Produzenten Interesse am von Moca Cloud tangierten Themenkreis haben, ist ihm nicht entgangen – Crestron beispielsweise bietet mit XiO eine eigene Cloud-Plattform an. „Die Hersteller richten ihren Fokus darauf, die eigenen Devices an die Cloud anzubinden“, kommentiert Lohrer. „Den herstellerunabhängigen Gedanken verfolgt mit Ausnahme von Moca Cloud offiziell bislang noch niemand.“

Wie groß Christoph Lohrer das Potenzial von Moca Cloud einschätzt, sieht man unter anderem daran, dass sämtliche Publikationen sowie die Website konsequent zweisprachig in Deutsch und Englisch verfügbar sind. „Es ist absolut denkbar, dass ein deutscher Hersteller über Moca Cloud Support bei der Installation seiner Produkte in Südamerika leistet und die Devices dann von Deutschland aus wartet“, führt Lohrer als anschauliches Beispiel an.

Man darf gespannt sein, ob (oder besser gesagt: wann) das noch vergleichsweise junge Cloud-basierte Geschäftsmodell in der oft als konservativ charakterisierten AV-Branche Fuß fasst und Begriffen wie IoT und „Industrie 4.0“ in Medientechnik-Festinstallationen ein konkretes Gesicht verleiht – Moca Cloud darf sich in diesem Zusammenhang als Pionier betrachten.

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OCA/AES70

Als Kommunikationsprotokoll dient Open Control Architecture (OCA/ AES70) der Steuerung/Überwachung entsprechend ausgerüsteter Audiound Video-Devices. AES70 nutzt standardisierte IP-Infrastruktur (Ethernet und 802.11 WLAN), wobei aufgrund der hohen Bandbreite sichergestellt ist, dass dynamisch auf alle Systemdaten zugegriffen werden kann und Steuerbefehle umgehend umgesetzt werden. OCA ist ein offener, lizenzfrei nutzbarer Standard. Die AES70-Spezifikation kann auf der Website (https://www.ocaalliance.com/standardsspecifications/) der OCA Alliance eingesehen werden.

Hersteller wie beispielsweise d&b audiotechnik unterstützen das Kommunikationsprotokoll, indem sie AES70 Plug-ins bereitstellen, mit deren Hilfe sich hauseigene Produkte unkompliziert in Steuerungssystemarchitekturen einbinden lassen – so werden von d&b beispielsweise AMX, Beckhoff, Crestron, Peavey MediaMatrix und QSC Q-SYS unterstützt.

Weblink

www.mocacloud.com

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