AV-Technik – Multifunktionsräume

Munich Re: Medientechnik im Saal Europe

Im multifunktional nutzbaren Saal Europe von Munich Re führt das professionell arrangierte Zusammenspiel vieler Faktoren zu überzeugenden Ergebnissen. Bei Vortragenden wie Zuhörern ist der vor eineinhalb Jahren umgestaltete und medientechnisch neu ausgerüstete Vortrags-, Konferenz- und Veranstaltungsraum sehr beliebt.

Munich Re: Medientechnik im Saal Europe(Bild: Jörg Küster)

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Inhaltsverzeichnis dieser Case Study:


Munich Re ist eine der weltweit führenden Rückversicherungsgesellschaften. Der Hauptsitz des „Versicherers für Versicherer“ befindet sich in München nahe des Englischen Gartens im Stadtteil Schwabing. Im zum Ensemble gehörenden Verwaltungsgebäude Süd 3 ist außer einem Schulungszentrum auch ein Konferenzraumtrakt untergebracht. Größter Veranstaltungsraum ist der multifunktionale Saal „Europe“, der bis zu 235 Personen Platz bietet. Die Möblierung ist variabel und wird nach Bedarf an das jeweilige Veranstaltungsformat angepasst.

Ein angenehmes Miteinander

Mit der medientechnischen Planung für den Saal Europe wurde nach dem Gewinn einer Ausschreibung die BPSG Bayrische Planungs- und Softwaregesellschaft Ltd. beauftragt. BPSG-Geschäftsführer Michael Hermann war auch für die Programmierung der Touchpanel- Oberflächen zuständig, mit deren Hilfe sich Medientechnik- und Raumfunktionen komfortabel bedienen lassen.

Den Zuschlag als ausführende Firma erhielt die Datavision Deutschland GmbH, deren Vertriebsbüro Süd-Ost unter Federführung von Robert Rickert und Lutz Wagner tätig wurde. Wagner, Projektleiter auf Seite von Datavision, berichtet über eine sehr gute Zusammenarbeit aller Beteiligten, durch die während der Bauphase alle Herausforderungen gemeistert werden konnten. „Es war ein angenehmes Miteinander“, sagt Lutz Wagner und erhält Zustimmung von allen Projektverantwortlichen.

Fassade des Versicherungsgebäudes an der Gedonstraße und historische Hauptsitz von Munich Re
Alt trifft Neu: In der Fassade des Versicherungsgebäudes an der Gedonstraße spiegelt sich der historische Hauptsitz von Munich Re. (Bild: Jörg Küster)

Erster Ansprechpartner für medientechnische Belange bei Munich Re ist Florian Blöchl (Process Manager, zuständig für den Standort München). „Der Informationsfluss zwischen den für die Medientechnik verantwortlichen Ansprechpartnern war stets sehr gut – alle Anforderungen wurden vor Beginn der Arbeiten detailliert erörtert“, berichtet Blöchl. „Später war immer wieder Flexibilität gefordert, da ein fester Übergabetermin einzuhalten war – alle haben ihren Teil zum Gelingen beigetragen.“

Das Runde im Eckigen

Seit Mai 2017 ist der Saal Europe Nachfolger des so genannten „Blauen Saals“, dessen Name aus seiner früheren künstlerischen Gestaltung abgeleitet wurde. Nach einer Grundsanierung, bei welcher zwischen 2015 und 2017 mit Ausnahme des Betongerüsts quasi kein Stein auf dem anderen blieb, ist der charakteristische achteckige Grundriss weiterhin vorhanden, doch das Innere des Saals wurde vollständig verändert.

Die Ausrichtung wurde um 180° gedreht: Motorisch verfahrbare Leinwände vor den großflächigen Fenstern sind heute nicht mehr vorhanden – stattdessen ist der Blickfänger eine schwungvoll gerundete Projektionsfläche, welche der Fensterfront gegenüberliegt. Betrachtet man die raumhohe Projektionswand gedanklich als Teil eines Kreises, beträgt der Radius etwa 11 Meter. Die Breite der Anzeigefläche beläuft sich auf ca. 14 Meter, die zu sehende Bildhöhe erreicht knapp 3 Meter (1,70 Meter bei Einzelprojektion, siehe unten).

Die gerundete Projektionswand geht auf Anforderungen des Eventmanagements von Munich Re zurück. Was dem Auge durchaus gefällt, ist für das Ohr nicht ganz unproblematisch: Klatscht man im Zentrum des imaginären Kreises in die Hände, sind ausgeprägte Flatterechos zu vernehmen – hier darf sich ein Referent auf keinen Fall aufhalten, sofern er während des Vortrags nicht durch Reflexionen seiner eigenen Stimme irritiert werden soll. Da der kritische Bereich bei Veranstaltungen meist ohnehin bestuhlt ist und Vortragende in der Regel am für sie vorgesehenen Pult stehen, tritt der Effekt im täglichen Geschehen nicht störend in Erscheinung.

Projektion mit Power

Bespielt wird die Bildwand mit drei leistungsstarken Panasonic 3-Chip-DLP-Projektoren (WUXGA-Auflösung), die am hinteren Ende des Raums an Chief Rundrohr-Deckenhalterungen montiert sind. Zum Einsatz kommen flüssigkeitsgekühlte PT-RZ12KE mit Laserlichtquellen, für welche der Hersteller eine Garantiedauer der originalen Lichtquelle von 20.000 Betriebsstunden angibt. Eine Geometrieanpassung zwecks Projektion auf gewölbte oder kugelförmige Oberflächen ist in die Panasonic Projektoren integriert.

Schwungvoll gerundete Projektionsfläche im Saal Europe
Blickfänger im Saal Europe ist eine schwungvoll gerundete Projektionsfläche. (Bild: Jörg Küster)

Bestückt sind alle drei Geräte mit Zoom- Optiken des Typs ET-D75LE30. Angesichts der gewünschten Bildgrößen war im Saal Europe ein Abstand der Linsenvorderkanten zur Projektionsfläche von 13,70 Meter erforderlich. Gearbeitet wird im Saal Europe durchgängig in Full-HD-Auflösung (1.920 x 1.080 Pixel). „Für unsere Zwecke ist 4K nicht erforderlich“, sagt Florian Blöchl. „Wir sind keine Automobilhersteller oder Agenturen, die 3D-Modelle detailliert in feiner Auflösung zeigen müssen. Full- HD ist aktuell für unsere Anwendungen vollkommen ausreichend.“

Panasonic 3- Chip-DLP-Projektoren und flüssigkeitsgekühlte PTRZ12KE mit Laserlichtquellen
Bespielt wird die Bildwand mit drei leistungsstarken Panasonic 3- Chip-DLP-Projektoren; zum Einsatz kommen flüssigkeitsgekühlte PTRZ12KE mit Laserlichtquellen. (Bild: Jörg Küster)

Die Lichtleistung des Panasonic PT-RZ12KE beläuft sich auf 12.000 Lumen. Dass derart leistungsstarke Modelle für den Saal Europe gewählt wurden, erklärt sich durch Projektionsdistanz und Tageslichteinfall. Eine Verdunklungsmöglichkeit (Jalousien plus innenliegender Blendschutz) ist zwar gegeben, wird jedoch nicht immer genutzt, da sie den Blick auf den idyllischen Innenstadtgarten versperrt und sich Tageslicht bekanntermaßen vorteilhaft auf die Konzentrationsfähigkeit auswirkt. Die künstliche Raumbeleuchtung lässt sich derart einstellen, dass die Projektion gut zur Geltung kommt (z. B. durch Ausschalten der vorderen Downlights). Auch bei Tageslicht und vollständig eingeschaltetem Kunstlicht sind die Projektionsinhalte gut zu sehen. Der LONBus (Licht, Verdunkelung, Klima und weitere GLT-Funktionen) kann über die Mediensteuerung (NX-1200 NetLinx NX Integrated Controller) mithilfe passender Gateways adressiert werden. Farbiges Licht ist im Saal Europe nicht vorhanden.

Mediensteuerung mit Apple iPad Air
Mit einem Apple iPad Air lässt sich u. a. die Mediensteuerung fernbedienen. (Bild: Jörg Küster)

Der Zugriff auf die Mediensteuerung ist über zwei kabelgebundene AMX 10,1″-Touchpanels (Modero S MST-1001) möglich, welche sich im Saal sowie im an ihn angrenzenden Regieraum befinden – tiefergehende Eingriffe sind für qualifizierte Techniker nach einer Passworteingabe möglich. Alternativ steht ein Apple iPad Air bereit, mit dessen Unterstützung sich sowohl die Mediensteuerung als auch ein digitales Audiomischpult fernbedienen lassen.

Ganz in Weiß …

Die Gehäuse der Panasonic PT-RZ12KE wurden durch die LANG AG weiß lackiert. „Die LANG AG ist zertifizierter Panasonic Partner und kann Projektoren in jeder vom Kunden gewünschten Farbe lackieren – und zwar ohne Garantieverlust!“, erklärt Bernd Wanke, Project Sales Manager der Visual Display Solutions Business Unit bei der Panasonic System Communications Company Europe.

Florian Blöchl antwortet auf die Frage, warum man sich für Panasonic Projektoren entschieden hat: „Langlebigkeit, geringer Wartungsaufwand, weniger Lärm, weniger Wärme, konsistente Helligkeit und Farbechtheit sind die wichtigsten Punkte. Die beiden letztgenannten Faktoren sind besonders relevant, da der mittlere Projektor aufgrund der typischen Raumnutzung deutlich weniger Stunden in Betrieb ist als die beiden äußeren Geräte. Es wäre viel zu aufwendig, alle paar Wochen Helligkeit und Farbwiedergabe des Trios kalibrieren zu müssen.“

AMX DX-TX DXLink Multi- Format Transmitter Module im Regieraum
AMX DX-TX DXLink Multi- Format Transmitter Module im Regieraum (Bild: Jörg Küster)

Dass sich die Projektoren recht weit hinten im Raum befinden, erklärt sich auch aus den örtlichen Gegebenheiten: Eine Anbringung nahe der Projektionswand war schlichtweg nicht möglich, und die letztlich gewählte Positionierung sorgt heute dafür, dass die in dieser Leistungsklasse unvermeidlichen Betriebsgeräusche auf den Gästeplätzen nicht störend in den Vordergrund treten. Die Projektionsdistanz trägt dazu bei, dass Bilder auf der speziell beschichteten, aufwendig feingeschliffenen Bildwand- Gipskartonkonstruktion homogen ohne sichtbare Hotspots angezeigt werden. Vom Personal ist am Rande bemerkt besondere Vorsicht gefordert – ein unbedacht rangierter Servieroder Transportwagen kann schnell zu nennenswerten Schäden an der Oberfläche der Projektionswand führen.

Alternativlos

Sofern man nicht die Statur von Basketballprofi Dirk Nowitzki besitzt, sind die Projektoren mit ausgestreckten Armen nicht erreichbar. Ein versteckter Geräteeinbau in die Decke war aufgrund von Lüftung und Kabeltrassen nicht möglich; auf Umlenkspiegel und ähnliche Maßnahmen wollte man verzichten. Eine Einhausung war laut Florian Blöchl mit Gedanken an Wartungsarbeiten und mögliche thermische Probleme nicht gewünscht. Für eine Rückprojektion ist im Saal Europe kein Platz verfügbar; eine LED-Wand vergleichbarer Dimension hätte bei guter Qualität zum Zeitpunkt der Planung den Budgetrahmen gesprengt. „Die riesige schwarze Fläche, die bei ausgeschalteter LED-Wand entsteht, hätte außerdem optisch nicht zum Charakter des Saals gepasst“, merkt Florian Blöchl an.

Die Aufgabenstellung lautete, dass sowohl drei Einzelbilder darzustellen sind als auch alternativ ein großes Panoramabild über die gesamte verfügbare Fläche gezeigt werden kann. In der Standardnutzung werden im Saal Europe Bilder rechts und links des zentral vor der Projektionswand befindlichen Referentenpults angezeigt. Am Touchpanel sind für die Projektoren die Presets „Groß“ und „Klein“ zu entdecken, welche die Schrittmotoren per Fingerdruck in Bewegung setzen. Da es de facto eher selten vorkommt, dass die Projektionswand vollflächig mit nur einem Bild bespielt wird, stellen externe Anbieter die erforderliche Zuspieltechnik bei besonderen Anlässen bereit. Geeignete Inhalte müssen speziell für das außergewöhnliche Bildformat produziert werden. Bereits erfolgreich im Einsatz befand sich ein Dataton Watchout-System, mit dessen Hilfe unter anderem die Überlappung pixelgenau eingestellt wurde.

Die Signaldistribution erfolgt im Saal Europe über eine sternförmig angelegte HDBaseT Verkabelung. Dreh- und Angelpunkt ist eine AMX Enova DGX1600-ENC Kreuzschiene mit vorgeschaltetem Leoni Patchfeld und einem TP-Link JetStream T2600G-28MPS Managed PoE-Switch. An jedem Projektor befindet sich ein AMX DX-RX-Empfänger, der HDBaseT auf HDMI und Netzwerk/Steuerung umsetzt. Als Einspeisepunkte für die Kreuzschiene sind im Saal Europe diverse Bodentanks verfügbar, die mit Netzwerkanschlüssen ausgestattet sind – an Letztere wird bei Bedarf ein mobiler AMX Twisted-Pair-Transmitter (DX-TX DXLink Multi-Format Transmitter Module) angeschlossen. Als Alternative zur kabelgebundenen Einspeisung stehen drei voneinander unabhängige Barco CSE-200 ClickShare-Präsentationseinheiten bereit; WLAN-Accesspoints sind an der Decke angebracht. Die Anbindung der Medientechnik an das IT-Hausnetz ist bei Munich Re derzeit nicht vorgesehen.

Gute bis ausgezeichnete Sprachverständlichkeit

Um eine geeignete Beschallungslösung mit hoher Sprachverständlichkeit für den Saal Europe zu planen, wurde der Raum von Michael Hermann vorab in EASE simuliert. Als akustisch vorteilhaft erwies sich, dass der Saal zwar eine nennenswerte Grundfläche aufweist, allerdings nicht besonders hoch und zudem mit Teppichfliesen ausgelegt sowie mit einem gelochten Gipskartondeckensystem versehen ist. Als „Dämmmaterial“ kommen bei Veranstaltungen die anwesenden Gäste sowie das Mobiliar hinzu, welche sich ebenso positiv auf die Akustik auswirken wie unterschiedlich gestaltete Oberflächen, zu denen beispielsweise die mit vertikal geschlitzten Holzlamellen verkleideten Seitenwände gehören.

Die rückseitige Fensterfront wird, so gut es geht, von der elektroakustischen „Bestrahlung“ ausgeklammert – Mittel der Wahl sind in diesem Zusammenhang Schallzeilen der in München beheimateten lb Lautsprecher und Beschallungstechnik GmbH. Die mit jeweils 32 x 2,5″-Breitbandchassis bestückten ZL 250 A-DSC Lautsprecher befinden sich rechts und links der Projektionswand und sind elektronisch derart ausgerichtet, dass die Publikumsfläche exakt abgedeckt ist, ohne dass der umgebende Raum unnötig angeregt wird. Im Hintergrund arbeiten zwei externe, für die Steuerung des vertikalen Abstrahlwinkels verantwortliche 19″-Controller (DSC 808); die achtkanaligen Endstufen (4 x PA 8200) stammen ebenfalls von lb.

Zweiwege-Deckeneinbaulautsprecher (lb DE-X 200 HQ Polar) und in die Decke integrierter Subwoofer (lb DE-X 300 SUB mit 2 x 6,5"-Langhubchassis)
Zweiwege-Deckeneinbaulautsprecher (lb DE-X 200 HQ Polar) und in die Decke
integrierter Subwoofer (lb DE-X 300 SUB mit 2 x 6,5″-Langhubchassis)
(Bild: Jörg Küster)

Die Zeilenlautsprecher werden durch 15 Zweiwege-Deckeneinbaulautsprecher (lb DE-X 200 HQ Polar) ergänzt, welche in vier Delay- Linien angeordnet sind. Werden die Deckeneinbaulautsprecher nicht zeitverzögert angesteuert, findet keine Ortung in Richtung des Referentenpults statt – der letztgenannte Modus wird vorrangig in Fishbowl-Szenarien (vulgo: Diskussionskreis) verwendet. Um dem Klang insbesondere bei Multimediaeinspielungen mehr Fülle zu verleihen, wurden acht Subwoofer (lb DE-X 300 SUB mit 2 x 6,5″-Langhubchassis) in die Decke integriert.

Eine Besonderheit ist ein hinter dem Referentenpult in die Decke eingesetzter Center-Lautsprecher (lb DE-X 300 FR), der trotz flächenbündigem Einbau mit einer schräg nach unten weisenden Schallabstrahlung von 35° auf sich aufmerksam macht. Der Center-Speaker füllt für die mittleren Plätze der ersten Hörerreihen die akustische Lücke zwischen den L/R-Hauptlautsprechern – man hätte einen Center-Laut-sprecher schlecht in die Anzeigefläche einbauen oder in den Projektionsstrahl hängen können. Audiomessungen zeigen im Saal Europe bezüglich der Sprachverständlichkeit gute bis ausgezeichnete STI-Werte oberhalb von 0,7, was angesichts der nicht ganz optimalen Gegebenheiten mit gläserner Rückwand und gekrümmter Projektionsfläche bemerkenswert ist.

Digitaler Audiosignalfluss

Im Saal Europe sind acht drahtlose Funkstrecken verfügbar, welche ebenso wie in anderen Geschäftsgebäuden von Munich Re aus dem Portfolio von Shure stammen – Florian Blöchl strebt eine homogene Ausstattung aller Standorte an. Konkret Verwendung finden digital arbeitende ULX-D-Systeme, deren AES 256-Bit- Verschlüsselung ein wichtiger Anschaffungsgrund war, zumal im Saal Europe regelmäßig „Top-Veranstaltungen“ für Führungskräfte stattfinden. Florian Blöchl: „Die Shure Systeme sind robust, arbeiten absolut zuverlässig und lassen sich darüber hinaus an die Mediensteuerung anbinden.“

Michael Hermann (BPSG), Florian Blöchl (Münchener Rück), Lutz Wagner (Datavision) und Bernd Wanke (Panasonic)
Von links: Michael Hermann (BPSG), Florian Blöchl (Münchener Rück),
Lutz Wagner (Datavision) und Bernd Wanke (Panasonic)
(Bild: Jörg Küster)

Zu jeder Funkstrecke gehören ein Handund ein Taschensender, wobei Letztere meist in Kombination mit DPA 4066 Headsets (Kugel) betrieben werden. Selbst bei Führungskräften stoßen die schlanken Nackenbügel inzwischen kaum mehr auf Ablehnung. Lavaliermikrofone zum Anstecken kommen im Saal Europe nur selten zum Einsatz. Das Referentenpult ist optional mit zwei Schwanenhalsmikrofonen (Shure MX412/C mit nierenförmiger Richtcharakteristik) auszurüsten. Teil der im Saal Europe vorhandenen Ausstattung sind weiterhin zwei Mithörmikrofone (Shure MX395W/O), die bei Streaming- Anwendungen zum Einsatz kommen – externe Firmen bringen in diesem Kontext Kameras und fernsehtaugliches Licht mit.

Schalt- und Bearbeitungszentrale für alle Audiosignale ist ein BSS Audio Soundweb London BLU-100 Prozessor samt BLU-DAN (Dante to BLU Link-Bridge). An die Bridge sind die Shure ULX-D-Receiver über Dante angebunden. Ein Soundcraft Si Expression Mischpult mit 16 Kanalzügen, das sich abgesetzt im an den Saal angrenzenden Regieraum befindet, ist mit einer BSS BLU-SI-Karte ausgestattet. Soll der Ton nicht hinter der Isolierglasscheibe über JBL Monitorlautsprecher gemischt werden, kann sich der Audiotechniker mit einem iPad in den Saal begeben und dort drahtlos alle erforderlichen Einstellungen vornehmen.

Für Menschen mit eingeschränktem Hörvermögen ist im Saal Europe eine Induktionsschleife vorhanden, die von einem Ampetronic MLD7 angetrieben wird. Dolmetschertechnik wird im Bedarfsfall zugemietet; eine geeignete Kabine befindet sich neben dem Regieraum. Generell können Veranstaltungen im Saal Europe von Referenten autark bewerkstelligt werden; ab einer gewissen Zahl von Mikrofonen ist allerdings der Support durch das hauseigene Technikteam sinnvoll.

Musterbeispiel

„Der Saal Europe ist aufgrund seiner vielfältigen Nutzungsmöglichkeiten äußerst beliebt und regelmäßig an vier bis fünf Tagen pro Woche belegt – zum Teil sogar durch unterschiedliche Veranstaltungen am Vormittag und am Nachmittag“, berichtet Florian Blöchl. „Im Saal werden ausschließlich Events von Munich Re ausgerichtet; eine externe Vermietung findet nicht statt.“

Mit der inzwischen seit knapp eineinhalb Jahren im Einsatz befindlichen Medientechnik ist Florian Blöchl nach eigener Aussage rundum zufrieden, und er betont die Zuverlässigkeit der eingesetzten Markenkomponenten. Für Freude sorgt die exzellente Sprachverständlichkeit – nach Blöchls Worten ist Letztere bei einer Reihenbestuhlung ohne Mittelgang sogar am akustischen Brennpunkt gegeben, der von der Projektionswand hervorgerufen wird: „Es gab noch nie begründete Kritik – ganz im Gegenteil, alle Nutzer sind immer hellauf begeistert!“, so Florian Blöchl.

Weitere Geschäftsgebäude von Munich Re sollen bezüglich ihrer medientechnischen Ausstattung in naher Zukunft ebenfalls auf einen aktuellen Stand gebracht werden – der Versicherungskonzern unterhält in der bayerischen Metropole 50 Konferenzräume und 180 Besprechungszimmer. Die positiven Erfahrungen, die bei der Neugestaltung des Saals Europe gesammelt wurden, werden dabei sicher berücksichtigt werden.

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