Medientechnik: Panasonic Roadshow

Visualisierungs-Neuheiten von Panasonic

PROFESSIONAL-SYSTEM-Autor Achim Hannemann berichtet über die Neuheiten in Sachen Projektion, Großbilddisplays und Kameras, die auf der Panasonic Roadshow für 2019 vorgestellt wurden.

Kuppelprojektion mit Projektor RQ13K Panasonic-Roadshow
Kuppelprojektion mit Projektor RQ13K auf der Panasonic-Roadshow (Bild: Achim Hannemann)

Inhalt dieses Artikels:

Anzeige

Wie es auf vielen Roadshows üblich ist, wird zunächst ein Blick auf die Marktentwicklung des Unternehmens geworfen – so auch bei der Panasonic Roadshow, die zwischen September und Dezember 2018 europaweit unterwegs war: Laut Eduard Gajdek, Field Marketing Manager DACH bei Panasonic, kann der Unternehmensbereich auf stattliche Zuwachsraten bei seinen Displays und Projektoren in Europa zurückblicken: So sei Panasonic mit einem Anteil von 36 Prozent in Europa Marktführer für Projektoren mit einer Helligkeit ab 5.000 Lumen bzw. 44 Prozent bei Laserprojektoren mit einer Helligkeit ab 5.000 Lumen.

Gajdek gab zudem einen Ausblick auf die Roadmap und kündigte an, dass die nach eigenen Angaben weltweit kleinsten und leichtesten Laserprojektoren mit 6.000 Lumen ab Juni 2019 lieferbar sind: Die tragbaren VMZ-Modelle, (PT-VMZ60, PT-VMZ50, PT-VMZ40) und WXGA (PT-VMW60, PT-VMW50) wiegen nur 7,2 kg und sind für den Einsatz in Unternehmen und Bildungseinrichtungen konzipiert, in denen räumliche Flexibilität für Collaboration von besonderer Wichtigkeit ist.

Panasonic Projektoren & Displays 2019

Auf der ISE wird auch der neue 50.000 Lumen Laserprojektor RQ50 vorgestellt werden, der im Vergleich zu seiner hohen Helligkeit eine kompakte Gehäusegröße hat. Zudem wird die „Link Ray“-Technologie, die seit Längerem in den Panasonic-Displays eingesetzt wird, jetzt auch in die Projektormodelle PT-MZ570, 670,770 integriert. Link Ray nutzt LED-Licht, um Daten auf mobile Endgeräte zu übertragen – so kann durch das modulierte Licht beispielsweise ein Smartphone Zusatzinfos über den Inhalt des projizierten Bildes direkt abrufen.

Newcomer in Sachen Großbilddisplays ist die im Januar 2019 auf den Markt kommende SQ1-Serie, eine Ergänzung zur EQ1-Serie. Die 500 cd/m2 hellen 4K-Displays unterstützen HDR/HLG (Hybrid Log Gamma) und sind in den Größen 86″ und 98″ – auch als Touch-Version – erhältlich. Die Modelle bieten noch kleinere Rahmen als bisher, verfügen über Digital Link sowie DP-Ein- und -Ausgang und sind somit in Anordnungen bis zu 10 x 10 Displays kaskadierbar. Für noch mehr Flexibilität soll die neue Multi-Screen-Ausgabefunktion sorgen.

Damit kann ein einzelner Monitor in vier Quadranten aufgeteilt werden, zwei Bildneben- Bild-Varianten anzeigen oder vier Bildin- Bild-Effekte darstellen. Mit dem integrierten 4K-Mediaplayer bieten sie sich für Anwendungen im Digital-Signage-Bereich an; aber auch Anwendungen in Unternehmens-, Bildungs- und Einzelhandelsumgebungen oder in Leitwarten sind vorstellbar. Beide Displaytypen sind mit dem Intel „Smart Display Module“ (SDM) ausgestattet, das Prozesse und Integrationsfähigkeit verbessern soll.

Von der Videowall zur Collaboration Wall

Panasonic hält auch eine Lösung bereit, um eine steglose Videowall in eine große Collaboration- Touch-Wall zu verwandeln: Für die drei neuen steglosen Displaymodelle TH-55VF1-SST, TH-55LFV70 (jeweils 700cd/m2) und TH-55LFV8 (500cd/m2) gibt es nämlich nun auch einen individuell konfigurierbaren Touchscreen-Rahmen für Anordnungen bis zu 4 x 3 Displays mit Shadow- Sense-Technologie. Diese verwendet Sensoren, um den Schatten eines Objekts zu erkennen und seine genaue Position zu bestimmen. Das ermöglicht bis zu 20 verschiedene simultane Berührungspunkte auf größeren Videowänden und 12 Berührungspunkte in kleineren Konfigurationen wie 2×1. ShadowSense erkennt und schaltet automatisch zwischen Eingabemöglichkeiten wie Finger, Stift oder Radierer um. Außerdem identifiziert ShadowSense versehentliche Berührungen und ignoriert diese.

ecnopoint-Tuning-System mit der PTZ Kamera UE150 und dem Bedienpult RP150
Erstmals in Europa wurde das Tecnopoint-Tuning-System mit der
PTZ Kamera UE150 und dem Bedienpult RP150 präsentiert.
(Bild: Achim Hannemann)

Kamera-Neuheiten

Erstmals in Europa wurde das Tecnopoint Tuning- System mit der PTZ Kamera UE150 und dem Bedienpult RP150 präsentiert. Tuning ist ein Robotersystem zum Bewegen von PTZ-Kameras in Broadcast- Qualität. Es arbeitet mit motorbetriebenen Kamerawagen und Teleskopsäulen und ist das erste Robotersystem mit Schienen, das voll integriert mit den Panasonic PTZ-Kameras arbeitet.

Damit könnte auf kostengünstige Weise ein Studio mit Bewegungen in Broadcast-Qualität eingerichtet werden, indem Boden- und Deckenkamerawagen, vertikale Säulen und alleinstehende PTZ-Kameras kombiniert werden. Das Herzstück des Systems ist die „TUNING S“-Software – Voreinstellungen und Tracing-Speicherfunktionen lassen sich einfach einrichten und abrufen. Die Kamerabewegung (Pan, Tilt, Zoom und Focus) arbeitet dann synchron mit der Bewegung von Säule und Kamerawagen. Das System kann von einer Person bedient werden – am besten per Touchscreen-Steuerung, wodurch bis zu zehn Systeme und Kameras von zentraler Stelle aus gesteuert werden können. Die benutzerfreundliche grafische Bedienoberfläche mit Thumbnails und Keyframes soll für eine einfache und sichere Bedienung sorgen.

Durch außergewöhnliche Features sticht auch das neue Flaggschiffmodell, die PTZ Kamera AW-UE150, hervor. Das Modell bietet als erstes seiner Klasse 4K 50p/60p, HDR und einen weiten Bildwinkel von 75,1 Grad horizontal und sowohl einen 20-fachen optischen Zoom als auch einen 32-fachen intelligenten Zoom (im HD-Modus). Die kompakte Kamera ermöglicht es, bis zu drei Full-HD-Ausschnitte aus einem 4K-Bild auszugeben. Dies verspricht größere Flexibilität – auch im Hinblick auf Kamerastandorte, die nur schwer zu erreichen sind. Die Integration ist über eine Vielzahl von 4K-Schnittstellen möglich, darunter 12G-SDI-, HDMI 2.0-, Glasfaser- und IP-Anschlüsse, die auch den HDR-Modus unterstützen. Darüber hinaus kann die Kamera simultan 4K und Full HD ausgeben. Die Kamera ist mit einem Typ 1 MOS-Sensor, einem großen Aufnahmelicht sowie verschiedenen optischen Stabilisatoren ausgestattet.

Panasonic AW-RP150
Mit der AW-RP150 zeigte Panasonic eine neue Remote-Kamerasteuerungseinheit. (Bild: Panasonic)

Übertragung von Steuerungssignalen wie Pan, Tilt, Zoom, Preset Control, Tally (Aufnahmelicht), Stromversorgung und Streaming von Video und Audio mit geringster Latenzzeit mit nur einem Ethernet-Kabel ist hier per NDI/HX möglich. NDI (Network Device Interface) ist eine Technologie, die Live-Produktion mit IP-Workflows via Ethernet- Netzwerken erleichtern und vereinfachen soll. Sie ermöglicht unterschiedlichen Videosystemen, sich zu identifizieren und untereinander zu kommunizieren, und steht als lizenzfreies, kostenloses Software Development Kit (SDK) zur Verfügung.

Gleichzeitig zur Markteinführung der Kamera präsentiert Panasonic mit der AW-RP150 eine neue Remote-Kamerasteuerungseinheit. Die Steuerungseinheit bietet einen großen LCD-Bildschirm für das Monitoring und die Menüeinstellungen. Zudem kann der Anwender u. a. die Steuerungseinheit mithilfe eines Joysticks mit nur einer Hand bedienen.

Ausblick auf die ISE-Show

Im Rahmen der Roadshow wurden viele Anwendungen mit Panasonic-Projektoren gezeigt, die wir in ähnlicher Form auch auf der ISE sehen werden. Zu sehen waren zum Beispiel ein 3D-Mapping auf bewegte Objekte mit Live-Rendering des Contents sowie eine Kuppelprojektion, die durch den Projektor RQ13K mit 4K+-Auflösung erzeugt wurde, der mit dem Fisheye Objektiv DT-D3LEF70 ausgestattet war.


(aus Professional System 01/2019)

[//7755]

Anzeige

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.