Format für agiles Startup

Next Level Workspace für Contentful

Das Unternehmen Contentful aus Berlin bezog 2022 seinen neuen Sitz in der Max Urich Straße 3. Beim Neubau mit fünf Etagen „wurde innovativen Ideen viel Freiheit eingeräumt“.

Trabi im Contentful Workspace vor zwei Displays(Bild: Steffen Weigelt)

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Inhalt dieser Case Study:


Mit der Expansion vom kleinen Startup hin zum „Unicorn“ verändert sich nicht nur die Bewertung eines Unternehmens, sondern auch die Mitarbeiterzahl und damit einhergehend der Platzbedarf. Fast selbstverständlich, dass sich der Entwickler einer innovativen Content-Plattform für „digital-first business“ bei Raumausstattung und Medientechnik für sein Team moderne, zukunftsweisende Workspaces wünscht.

Einfach gradlinig

Patrick Schneider von der Firma Media Integreat, die mit der Medienumsetzung beauftragt wurde, erinnert sich: „Wir hatten bereits vor einigen Jahren für Contentful einen All Hands Space gebaut, der es schon damals in sich hatte. Mit überschaubarem Budget wurde in der Ritterstraße ein Raum für Company Meetings geschaffen, welcher gleich­zeitig als Aufenthaltsraum, Bar und Games Area dienen sollte.

Anders als bei den uns bekannten Corporate Unterneh­men gewohnt sollte ‚Berlin Style‘ gearbeitet werden. Sichtbare Leitungen und offene Architektur, rohes Holz und harte Decken waren akustisch herausfordernd, aber wurden letztendlich gemeistert. Eine Crestron-Anlage mit Digital Media Matrix machte es per iPad möglich, Inhalte per Drag & Drop auf zwei Screens und zwei Projektoren zu schieben. Neben Zoom Meetings war auch die Integration von Playstation und Google Chromecast wichtig. Und auch ein Wurfmikrofon war für mich zu diesem Zeitpunkt noch Neuland, aber irgendwie auch sehr spannend. Letzt­endlich war die Integration anscheinend sehr gelungen, denn abgesehen von regelmäßiger Wartung waren keine Ausfälle innerhalb von fünf Jahren zu beklagen. Das war selbst für mich überraschend. Vor zwei Jahren kam dann Contentful auf mich zu und berichtete, dass das Unterneh­men ‚aus seinen Räumen herauswuchs und was Neues bauen wollte‘. Daraus resultierte ein Medientechnik-Pla­nungsauftrag über 65 kleinere und 10 größere Konferenz­räume, ein paar weitere Sonderräume, ein Café und einen Veranstaltungsraum für 300 Personen.“

Nach den üblichen Vorgesprächen und dem Austausch von ersten Plänen begann Patrick Schneider die detaillierte Planung. Um Technik und Architektur gleich im Planungs­vorgang miteinander zu verschmelzen, bestand Patrick Schneider von Beginn an auf intensive Zusammenarbeit mit dem verantwortlichen Architekten Mark Asipowicz von WAF Architekten aus Berlin und den Interior Designerinnen von T3, Melissa Amarelo und Stephanie Lundt. „Nur so lässt sich Medientechnik wirklich cool integrieren“, so Patrick Schneider.

In regelmäßigen Besprechungen mit den Projektverant­wortlichen für IT und Workplace Management bei Content­ful, Erik Dahms, Steffen Leske und Alecia Baker wurde innerhalb eines halben Jahres Planungszeit eine Grundlage für eine Ausschreibung geschaffen, welche es so aber nicht geben sollte. Vielmehr beschloss Contentful, Media Integreat nicht nur als Planer, sondern auch als In­tegrator zu gewinnen, was natürlich dankend angenom­men wurde.

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Standard und „Epic Shit“

So agil Contentful als Unternehmen ist, so agil verlief dann auch die Planung der Medientechnik. Aus anfänglichen Ideen wurden konkrete Planungen, die wiederum als Basis für kreative Weiterentwicklung der Pla­nung dienten. „Für so ein Vorgehen braucht man den richtigen Kunden, um Sachen auch mal durchzuprobieren, auf einer kreativen Ebene zu entwickeln. Das geht nur, wenn dein Kunde Offen­heit für neue Konzepte zeigt. Das geht nicht ohne das Verständnis für eine Prototypen-Bauart, frei von einer Ent­wicklungsmentalität auf formalrechtlicher Ebene.“ Neue Möglichkeiten und Innovationen finden sich eben leichter, wenn die Herangehensweise weniger konservativ ist.

Und so wurde beispielsweise aus dem ursprünglich vom Kunden ange­fragten klassischen Whiteboard im „Lovelace“ Space ein digitales, zehn Meter breites Miro-Board mit Projektion, magnetischer Oberfläche und zusätzlicher händischer Beschreibbarkeit mit Stiften. Das war für Patrick Schneider „Epic Shit“, also etwas extrem Großartiges, die mediale Ausführung „der eierlegenden Wollmilchsau für agiles Arbeiten“. Selbstverständlich war die Umsetzung des Miro-Boards mit diesen Spezifikationen ein Novum. Benötigt wurde eine Folie, für hochaufgelöste Projektion geeignet und beschreibbar im Dauereinsatz. Nach vielen Tests stellte sich eine die DiNoc-Folie von 3M als geeignet heraus: beschreibbar bei minimal sichtbaren, fast gänzlich vermiedenen Hotspots.

Lovelace-Bereich im Contentful Workspace mit zehn Meter breiter Bildfläche
Prototyp: Im „Lovelace“ haben die Mitarbeiter komplette Produktionsjahre auf einer zehn Meter breiten Bildfläche im Überblick. Auf dem Bild kann per Touch, mit Marker-Stift und sogar mit Magneten für Zettel gearbeitet werden. (Bild: Steffen Weigelt)

Als ebenfalls fernab vom Standard ist der ausgestellte „Trabi” zu bewerten. Tatsächlich dient das Fahrzeug aus der damaligen DDR-Autoproduktion bei Interesse als außergewöhnliche Location für Video-Konferenzen, direkt aus dem Fahrzeug heraus. Zwei mobile Displays auf Rollen sorgen im Bedarfsfall für die nötige mediale Unter­stützung für die Live-Übertragung.

Meeting-Raum im Contentful Workspace mit zwei 4K-Displays
In den größeren Meeting-Räumen sind jeweils zwei 4K-Displays und eine PTZ-Kamera Logitech Rally 4k installiert. (Bild: Koy + Winkel)

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Meeting-Räume durchgängig mit „Zoom“

Die Kommunikationsinfrastruktur von Contentful ist kom­plett auf den flächendeckenden Einsatz von Zoom ausge­richtet und wurde bereits am alten Standort erfolgreich einsetzt „als Garant für ge­wohnt einfache Bedienung und zuverlässigen Betrieb.“ Entsprechend wurden die 65 kleinen und mittleren Meeting­räume und die zehn größeren Räume für bis zu zwölf Teil­nehmer medientechnisch aus­gestattet. In jedem der neuen Konferenzräume wurde ein Mac Mini M1 installiert. In Huddle Rooms und kleineren Meetingräumen sind Logitech Meetup Videobars im Einsatz. Diese verfügen über eine sehr gute Kamera bei maximalem Blickwinkel von diagonal 120° mit motorisierter 5-fach Zoom-Optik und Schwenkneigetech­nik. Mit Rally 4k von Logitech wurden in den größeren Kon­ferenzräumen PTZ-Kameras installiert.

Touch Panel Oberfläche zur Raumsteuerung
Zoom überall: Unternehmensweit ist Zoom im Einsatz. Die Steuerung in den Räumen erfolgt mit Touch Panels, die Oberfläche ist im Look-and-Feel von Zoom gehalten. (Bild: Media Integreat)

Auch für die Mikro­fonie und die Beschallung kamen „einfach zu integrie­rende Logitech-Sets“ zum Einsatz. Für die Bildwiedergabe sind in jedem Raum zwei Panasonic-Displays mit UHD-Auflösung installiert, auch wenn bei Zoom die Auflösung aktuell noch begrenzt ist. „Den Themen Zukunftssicherheit und Flexibilität sollte von Anfang an Rechnung getragen werden.“ Mit iPads wurden die Raumbeschilderung und die Mediensteuerung in den Meetingräumen umgesetzt. Sie sind an die Zoom-Umgebung angebunden und werden über POE mit Netz­werk versorgt und gleichzeitig geladen.

Huddle Room mit Display
Huddle Rooms: Kleine Besprechungsräume sind in 4K mit je einem Display und Logitech Videobars ausgestattet. (Bild: Koy + Winkel)

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Der Workshop Room

Zwei Panasonic Ultra Short Throw-Projektoren (PT-RCQ10), side by side in Hardedge angeordnet, sind die Grundlage für die mediengestützte Zusammenarbeit in diesem Raum. Ohne störenden Schattenwurf können die Teilneh­mer direkt vor dem projizierten Bild stehen und dort prä­sentieren oder gemeinsam arbeiten. Für die Einbeziehung von externen Teilnehmern via Zoom ist der Raum zusätz­lich mit zwei PTZ-Kameras von QSC (jetzt Q-SYS) ausge­stattet. Ein Sennheiser TeamConnect Ceiling Beamforming-Mikrofon liefert einen „exzellenten Klang für das Far End der Videokonferenz“ und wird für die Ausrichtung der PTZ-Kameras mittels Audio Tracking verwendet. So bleibt der im Moment sprechende Redner im Bild. Fragende Personen aus der Tiefe des Raums werden ebenfalls er­kannt und über die gesteuerten PTZ-Kameras automa­tisch visualisiert und auch die Umschaltung der Kameras geschieht auf Wunsch automatisch.

Workshop Room im Contentful Workspace
„Workshop Room“: Hier wird mit einer Doppelprojektion auf einer Leinwand gearbeitet. Dank Ultrakurzdistanz-Projektion gibt es auf der Leinwand keinen Schatten durch Personen, die an der Leinwand arbeiten oder präsentieren. (Bild: Koy + Winkel)

Die Beschallung erfolgt mit einem Digitalverstärker sowie Lautsprechern von QSC. Die Audioübertragung ist über QLAN und Dante realisiert. Zur Steuerung der Me­dientechnik im Raum kommt ein „praktisch zur Wand­montage umfunktioniertes Tisch-Panel von QSC“ zum Einsatz, das barrierefrei z. B. auch von Rollstuhlfahrern bequem erreicht und bedient werden kann.

Barrierefreies Touch Panel an Wand
Barrierefrei: Mit einer Sonderlösung von Media Intergreat ist das Touch Panel bequem vom Rollstuhl aus bedienbar. (Bild: Media Integreat)

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Der agile Raum Lovelace

Die „erste Programmiererin der Welt“, Ada Lovelace, ist Namensgeberin dieses bereits vorab genannten agilen Arbeitsraums mit einer bemerkenswerten medientechnischen Ausstattung. Hier ist alles ausgerichtet auf visio­näre und agile Entwicklung von Software. Mit Software-Tools wie Miro, Asana oder Monday werden Produktions­strukturen und Gantt-Diagramme visualisiert. Mit vier UHD Ultra-Short-Throw-Projektoren von Ep­son (EB-L1075U) wird ein Bildfor­mat von 10 × 1,5 Metern auf ei­ne DiNoc-Folie von 3M projiziert. Mit einer Auflösung von rund 12.000 × 1.800 Pixel ist es mög­lich, dass über die Breite bei­spielsweise ein Gantt über ein gesamtes Produktionsjahr so ab­gebildet werden kann, dass man trotzdem jeden Tag einzeln anzeigen kann. Auf dieser Arbeits­fläche können mehrere Personen simultan Inhalte bearbeiten. Und das nicht nur mittels Lidar Touch-Funktion direkt auf der Bildober­fläche, sondern auch analog mit Whiteboard Marker-Stiften auf derselben Folienoberfläche. Zudem ist die Wand magne­tisch ausgeführt, so dass auch diese Form der händischen Annotation bereitgestellt wird.

Selbstredend, dass auch die Zuspielung jenseits des Standards erfolgt: Der AMD Ryzen 12 Core Videoserver für die 12k-Projektion arbeitet auf Basis einer „sehr guten 3090er-Grafikkarte“. Am Videoserver ist ein Mac Mini M1 über eine Grabberkarte angebunden, um via Zoom Room Applikation ganz normale Video-Meetings über eine eigens programmierte Schnittstelle als PiP (Picture in Picture) an beliebiger Stelle der Projektionsfläche darstellen zu kön­nen. Die anwenderfreundliche Steuerung dieser recht komplexen Medienwand wird ebenfalls mit einem QSC-Touch Panel ermöglicht. Hierüber erfolgt auch die Steue­rung von Video-Konferenzen mit einer QSC PTZ-Kamera und Audio Tracking mit einem TeamCeiling Connect von Sennheiser sowie mit einer individuell abgestimmten Be­schallungsanlage mit Pendant Speakern von QSC. Um das Setup für Zoom-Meetings ermöglichen und die native Auflösung auch mit Google Chrome darstellen zu können, musste Media Integreat das MS Windows-Betriebssystem sowie den Google Chrome-Browser entsprechend „modi­fizieren“.

Vier Projektoren, die an Wand projizieren, Mitarbeitende stehen davor
12k Superlative: Vier Projektoren schaffen ein interaktiv bedienbares „Miro Board“ im Raum Lovelace. Für das agile Arbeiten stehen digitale und analoge Eingabemöglichkeiten zur Verfügung. (Bild: Media Integreat)

Das an der Wand angebrachte Touch Panel ermöglicht die allgemeine Raumsteuerung. Darüber hinaus können die Anwender den Videoserver auch über Tastatur und Maus oder per Touch direkt auf der Bildwand steuern. Diese Wahlmöglichkeit bietet ein mittig oberhalb der Leinwand mittels eigens entwickelter und hergestellter Feinjustageplattform angebrachter LiDAR-Sensor (Light Detection and Ranging). Dieser Sensor erreicht eine Touch-Auflösung von „nur“ 10 bis 20 Millimetern auf der gesamten Projektionsoberfläche, was aber für die Art der digitalen Whiteboard-Nutzung via Miro-Software aus reichend ist. Bei der Darstellung des Projekt­managements können einzelne „Topics mit-hilfe eines Fingers mal eben acht Meter weiter seitlich verschoben werden“.

Wegen der positiven Resonanz zur überdimensionalen digitalen Arbeitsfläche im Raum Lovelace wird aktuell an einer Erweiterung des LiDAR-Sensors um weitere Sensoren gearbeitet, um über die gesamte Breite ein noch akkurateres Touch-Ergebnis und somit die Einbeziehung weiterer Softwareprodukte zu erzielen.

Oberfläche einer Raumsteuerungssoftware
Durchgängig: Die Nutzer können in jedem Raum die Technik ohne Hürden intuitiv nutzen, auch im sehr individuell ausgestatteten Raum Lovelace. (Bild: Media Integreat)

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Das Café

Das Café mit Platz für mehr als zweihundert Gäste dient nicht nur der Begegnung, sondern auch für Zusammen­künfte wie Workshops, Seminare und sogar Video-Konfe­renzen. Besondere Anforderung in der medialen Umset­zung für Media Integreat bestand darin, dass all diese Aktivitäten an beliebigen Positionen im Café möglich sein sollten. Patrick Schneider entschied sich deshalb für eine flächendeckende Ausstattung von Deckenlautsprechern mit der e-351 POE von VUE Audiotechnik. Rund vierzig dieser POE (Power over Ethernet) gespeisten Dante-Aktiv­lautsprecher ermöglichen eine Gesamt- oder zonale Be­schallung, die zusätzlich noch von drei aktiven Cardioid-Bässen (KS212SW) von QSC unterstützt werden, um ein ausgewogenes, aber dennoch gerichtetes Bassfundament sogar für die eine oder andere Party zu bieten.

Die flexible zonale Beschallung wird im Raum entweder über das festinstallierte Touch Panel oder ein mobil nutz­bares iPad eingerichtet, während die nicht gewählten Bereiche des Cafés weiterhin vom Musikserver mit Hinter­grundmusik beschallt werden können. Jeder der Lautspre­cher wird über das digitale Signal-Processing von QSC versorgt. Die Übertragung erfolgt mit Dante-Kanälen für jeden einzelnen Lautsprecher. Mittels der Programmie­rung durch Media Integreat können die Anwender für ihr „Event“ die passende Zone definieren und abspeichern. Diese Zonen können wegen der starken Richtcharakteris­tik der Lautsprecher in Zusammenarbeit mit der Program­mierung durchaus auch kleiner ausfallen mit Durchmes­sern bis ca. fünf Metern. In einem zweiten Schritt werden die Audioquellen gewählt und justiert.

Für die Mikrofonie stehen den Teilnehmern zudem vier nutzbare Kanäle des Sennheiser Speechline-Systems zur Verfügung. Bei der Ausführung der Mikrofone stehen individuelle Ausführungen bereit: Hands Free mit Kopfbügel und Beltpack, Handheld-Mikrofon oder auch Schwanenhalsmikrofone. „Für die Nutzer verblüffend ein­fach“ erfolgt das Pairing über die Mediensteuerung auf Tastendruck. Dieses Mikrofonkonzept erstreckt sich über viele mediengestützte Bereiche des Gebäudes.

Für die Video-Wiedergabe/-Übertragung im Café sind zwei motorisch höhenverstellbare 86″-Displays mit integrierten Kameras vorgesehen. Sie werden an beliebiger Position über eine der vielen verteilten Netzwerkdosen dynamisch angebunden.

Audio-Vielfalt … 1. Zonen definieren
… einfach koppeln … 2. Mikrofon-Pairing auf Tastendruck
… Event-Zone bespielen. 3. Quellen und Senken zuordnen

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Foobar 2.0

In Anlehnung an den aus dem alten Büro bekannten und hier vorab erwähnten All Hands Space wurde dieser Raum geschaffen. Eine Projektionsfläche erlaubt neben Zoom Meetings zudem die Nutzung als Präsentationsfläche für größere Workshops und Schulun­gen. Eine davor mobil ausgeführte Bühnenfläche wird mit KL Panels und LED Fresnell-Scheinwerfern so­wie RGBW LED-Spots von Elation beleuchtet, welche über das QSYS System via Artnet gesteuert werden. Hierbei erfolgte die Programmie­rung in LUA und die Anbindung an die LED-Strahler mittels Artnet auf DMX-Knoten, ebenfalls von Elation.

Eine geradezu unerhörte Anzahl an QSC Lautsprechern sorgt nicht nur für eine flächendeckende Beschallung, sondern auf Wunsch auch für „die ein oder andere neue Frisur“, so Schneider. Schlussendlich soll dieser Raum auch für Partys genutzt werden, weshalb neben einer voll ausgestatteten Bar auch der netzwerkbasierte Anschluss (XLR) für einen DJ nebst Monitoring nicht fehlt. Dieser kann mittels Dynamic Pairing an jedem Netz­werkanschluss genutzt werden, und zwar im ganzen Gebäude und somit variabel für jeden Raum.

FooBar des Contentful Workspace mit mit Bühne, Projektion, Beleuchtung, Videokonferenz und Audioleistung
Die „FooBar“ ist für jeden Einsatz passend ausgelegt, seien es Workshops, Schulungen oder Partys, unterstützt mit Bühne, Projektion, Beleuchtung, Videokonferenz und Audioleistung.

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Das Auditorium

Der zentrale Ort für große Veranstaltungen oder Video-Konferenzen mit bis zu 300 Teilnehmern vor Ort, ist das Auditorium. Hinter der Bühne erstreckt sich bei einer Höhe von 3 m, über die gesamte Bühnenbreite von 13,5 m eine LED-Wand von Unilumin mit einem Pixelabstand von 1,9 mm und einer hohen Refresh Rate von 3.850 Hz so­wie mit einer nativen Auflösung von 6.912 × 1.536 Pixel. Die hohe Bildwiederholrate ist per­fekt auf die drei QSC PTZ-Kameras im Raum abgestimmt und erreicht in Kombination mit dem Medien­server Pixera Two von AV-Stumpfl eine Frame Rate von 60 fps.

Die AV-Stumpfl-Medienserver mit vier 4K-Inputs und sechs 4K-Outputs werden vom QSC Core ge­steuert und kontrolliert. Dabei wer­den nicht „nur Eingänge rein und raus geschaltet“, sondern über Mac Minis an Capture-Karten auch Zoom-Konferenzen gehandhabt. Das Setup ermöglicht problemlos die hybride Realisierung von Zoom Calls mit z. B. 500 Teilnehmern.

Auditorium des Contentful Workspaces mit zehn Meter breiter LED-Wand
Auditorium: Bis zu 300 Personen finden im Saal Platz und verfolgen das Programm auf einer zehn Meter breiten LED-Wand mit Zuspielung des Medienservers von AV-Stumpfl, Pixera Two. Bis zu 500 externe Teilnehmer können zu Hybrid-Events und Video-Konferenzen zugeschaltet werden. (Bild: Steffen Weigelt)

Selbstverständlich können Quellen auch nativ zugespielt werden. Quellenwechsel können über das QSC Touch Panel im Pixera-Medien­server abgerufen werden unter Verwendung eines maskierten Bildüber­gangs mit Animation über das Contentful-Logo. Aber insbesonde­re werden Inhalte für die extrem querformatige LED-Wand im Auditorium mit automatisierten pro­grammierten Skalierun­gen und Beschnittfunk­tionen zugespielt. Die Anwender legen dazu ihre Präsentationsbilder in Sammelordner. Von dort aus werden die Inhalte direkt in die Timeline des Pixera-Medienservers übergeben. Das alles erfolgt, ohne dass arbeitsintensiv eine grafische Instanz oder ein externer Dienstleister bemüht werden müsste.

Für die Zukunft existieren Pläne, das Zuspielsystem mit­tels Pixera Control und dem Contentful-eigenen Headless CMS System weiterzuentwickeln, so dass die Mitarbeiter in ihrem Intranet die Zuspielung auf der LED-Wand im Auditorium nicht nur virtuell vorbereiten können, sondern das CMS System aktiv die Beschnitte und Codec-Anpas­sungen eigenständig realisiert. So können die präsentie­renden Anwender ihre Inhalte ganz einfach vorbereiten, ohne sich mit der Technik und Bespielung des Medienservers auseinandersetzen zu müssen. Eine AI kontrolliert dabei die Inhalte und gibt, z. B. bei eventuell auftauchen­den Problemen der Positionierung, einen entsprechenden Hinweis an den Nutzer.

Das Auditorium ist mit den anderen Räumlichkeiten medial via AV over IP vernetzt, so dass Video- und Live-Streams zwischen den verschiedenen Bereichen beliebig und nahezu verlustfrei im Hinblick auf die Auflösung übertragen werden können. Das erfolgt über Software-konfigurierbare Video-Endpunkte von QSC (Q-SYS NV32). So können alle Quellen vor Ort beliebig verteilt werden.

Diese Form der Übertragung gilt natürlich auch für die Audiotechnik, welche wiederum mithilfe der Speechline-Serie von Sennheiser realisiert wurde. Selbstverständlich verfügt das Auditorium auch über eine Decodierung von bis zu 7.2 Audiokanälen in Surround. Somit steht auch einer Nutzung des Auditoriums als Kino nichts im Wege. Zumal die Sinusleistung für Foobar und Auditorium allein bei insgesamt 32.000 Watt einiges an „Headroom“ übriglässt.

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Von Power Napping bis Games Corner, Fitness und Toiletten

Die medial gestützte Ausstattung erstreckt sich aber nicht nur über alle Arbeitsbereiche, sondern auch über Räume, die der Regeneration oder Inspiration dienen. Sensorik und Anzeigen erkennen und markieren belegte Ruheräume auch aus der Ferne, so dass sich Mitarbeiter nicht vergeb­lich auf den Weg dorthin machen müssen. Sensorik und Schnittstellen an das Digital-Signage-System im Gebäude wurden ebenfalls durch Media Integreat entwickelt und bereitgestellt, wie auch der „Games Corner“ mit Atari-Konsolen aus den 80ern bis hin zur PS5 und „Music Corner 444“, mit Drumstation, Samplern und Keyboards, die der kreativen Entfaltung die­nen.

Fitness-Center im Contentful Workspace
Fitness „hybrid“: Im Fitness-Center können die Mitarbeiter interaktiv mit Kollegen aus San Francisco und Denver trainieren. (Bild: Koy + Winkel)

Auch für die Fitnessaktivitäten der Mitarbeiter fühlt sich Contentful verantwort­lich. Aus diesem Grund wur­de im Erdgeschoss des Ge­bäudes ein Fitnessraum ein­gerichtet, welcher mit einer Beschallungsanlage ausge­stattet wurde und mittels hybriden Spiegeln zudem auch ein Zoom-Fitness-Mee­ting mit den anderen Interna­tionalen Büros von Contentful möglich macht. Media Integreat hat hierfür die gesamte Konstruktion geliefert. Auf Basis von Aluminiumprofilen wurde eine 7,5 × 2,5 m große „Spion“-Spiegelfläche geschaffen, hinter der zwei 75″-Monitore und eine speziell modifizierte Konferenzkamera montiert sind. Seither können dann auch mal gemeinsame Yoga-Sessions zwischen Berlin, San Francisco und Denver stattfinden.

Akustisch abgeschirmter Raum mit grüner Beleuchtung
„Power Napping”: Kräfte sammeln in akustisch abgeschirmten Räumen. Mittels Sensorik macht sich niemand unnötig auf den Weg dorthin. (Bild: Koy + Winkel)

Sofern man im Anschluss eines der über 50 WCs im Gebäude betritt, findet man hier jeweils einen Decken­lautsprecher von QSC, welcher ebenfalls mittels Dante-Signal frei mit Signalquellen versorgt werden kann: jeder Lautsprecher in jeder Toilette einzeln. „Wozu, fragt man sich?“ Dazu Patrick Schneider: „Wir haben Konzepte vor­gelegt, nachdem einzelne Toiletten einzelne Musikrich­tungen bieten oder Toiletten-Bereiche von einem Multi­track-Band bespielt werden. Das ist recht einfach über die Medienstream-Lösung von QSC abzubilden. Das kam gut an und war wild genug für Berlin. Nebenbei können wir so z. B. eine Live-Veranstaltung auch dorthin übertragen. Somit geht auch beim Geschäft zwischendurch keine Info verloren.“

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Resümee

Alle drei Monate trifft sich Media Integreat mit Vertretern von IT und Workplace Management von Contentful zu Projektsitzungen, um Auffälligkeiten, aufgelaufene Tickets und neue Ideen zu besprechen. Die Ausfallraten liegen aktuell deutlich unter einem Prozent, die Gesamtinstallation mit all ihren speziellen Medienanwendungen wird dennoch als Prototyp verstanden, agile Weiterent­wicklung ist ausdrücklich erwünscht.

Doch Patrick Schneider erkennt auch „Learnings“, die er nicht einfach übergehen möchte. Im Nachhinein wäre es aus seiner Sicht z. B. effektiver gewesen, das Mediennetzwerk gleich zu Beginn vom Hausnetzwerk abzusetzen: diese Überlegung ganz klar vor dem Hintergrund, dass sich die Anforderungen rasant weiterentwickelt haben. Nicht zuletzt beförderte die Pandemie große Veränderun­gen: Video-Konferenzen mit 500 Teilnehmern im Audito­rium oder „mehreren Hundert Video Calls innerhalb des Gebäudes”, mehr oder weniger unkomprimierte Übertra­gung von UHD via Video over IP, Licht, Audio, Control, Türschilder: alles via Netzwerk.“ Aus seiner Sicht ist es wichtig, dass die Anwender in den „Special Rooms“ keine nachteilige Mediennutzung erleben. „Niemand möchte einen Raum nutzen, in dem das Netzwerk nicht jederzeit stabil läuft. Mehr Cloud-Nutzung, mehr Remote-Arbeit und immer mehr Live-Streams bringen und brachten auch unsere Netzwerke an ihre Grenzen und machen die Ein­beziehung von absoluten Netzwerkspezialisten obligato­risch. Denn die Gestaltung des Netzwerks hört nicht bei der Einrichtung von Fernwartung und der Vergabe von V-Lans auf, sondern erlebt bei der sensiblen Vergabe von DSCP-Priorisierungen in solch großen Projekten für mich ganz neue Dimensionen. Vor dem Projekt hatte ich davon keinen Schimmer. Jetzt verstehe ich zumindest, worum es da geht. Aber man lernt ja ständig dazu”, resümiert Pa­trick Schneider.

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Über AV Stumpfl GmbH

Das Familienunternehmen AV Stumpfl entwickelt, fertigt und vermarktet Produkte für die AV-Tech­nologiebranche, wie z. B. Projektionsleinwände und das Medienserversystem PIXERA. Entwicklung und Produktion erfolgen aus­schließlich im oberösterreichischen Wallern. Über ein weltweites Partnernetzwerk setzt der Hersteller international auf ein umfangreiches Serviceangebot. Für den neuen Firmensitz von Contenful lie­ferte AV Stumpfl drei PIXERA two Medienserver mit Inputkarten.

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Über Media Integreat

„Wie der Name bereits verrät, hat sich Media Integreat als Ziel gesetzt, nichts Geringeres als großartige (engl. great) medientechnische Integrationen ins Leben zu rufen. Das Angebot des recht jungen Unternehmens, welches im Übrigen von einer Frau geführt wird, reicht von der Pla­nung über die Installation bis hin zum allumfassenden Support der Medientechnik im Anschluss. Besonders eifrig werden vom engagierten Team jene Projekte realisiert, bei denen einige Mitbewerber nur noch mit dem Kopf geschüttelt haben. Die Entwicklung von medialen Speziallösungen gehört zu den unschlagbaren Stärken von Media Integreat.“

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Über Contentful

Das Unternehmen Contentful wurde 2013 als Start-up in Berlin von Sascha Konietzke und Paolo Negri gegründet. Ab Juni 2021 hat das Unternehmen seine Büros in San Francisco, Kalifornien, mit Niederlassungen in Denver, Colorado und Berlin. Contentful ist die führende Content-Plattform für Digital-First-Unternehmen und hilft über 30 % der For­tune 500 und Tausenden von Marken auf der ganzen Welt, digitale Erlebnisse für ihre Kunden über alle Kanäle hinweg zu erstellen und zu verwalten. Contentful ermög­licht eine höhere Geschwindigkeit und Skalierbarkeit als herkömmliche CMS-Lösungen. Contentful vereint Inhalte in einem einzigen Hub, strukturiert sie für die Verwendung in jedem digitalen Kanal und lässt sich über offene APIs nahtlos in Hunderte anderer Tools integrieren. Unternehmen wie Siemens, Plaid, Goodrx, Intercom, Notion, Staples und viele andere setzen auf die Plattform von Contentful.

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Web-Links

>> Contentful

>> Media Integreat

>> AV-Stumpf/Pixera

>> QSC/Q-SYS

>> Sennheiser

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