Ausstellungsgestaltung mit Medientechnik

Medientechnik für realitätsnahe Einblicke: Abus KranHaus

Als Schulungs-, Service- und Ausstellungszentrum rückt Abus mit dem KranHaus aktuelle Krantechnik gekonnt in den Fokus und gewährt realitätsnahe Einblicke in die Handhabung der Produkte des Hallenkranherstellers. Moderne Medientechnik setzt den Abus Markenclaim „Mehr bewegen“ inhaltlich wie szenografisch um und verankert ihn nachhaltig in den Köpfen der Besucher.

Abus KranHaus Hallle
(Bild: ©Triad Berlin)

Inhalt dieser Case Study:

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Wenn gestandene Männer unvermittelt leuchtende Augen bekommen und hochkonzentriert mit Knöpfen, Schaltern und Joysticks hantieren, mag es an einem Aufenthalt im KranHaus liegen: Auf einer Fläche von rund 1.600 m2 lassen sich hier in der weitläufigen KranHalle nicht nur Informationen über Produkte und Dienstleistungen von Abus sammeln. Hier werden auch die physikalischen Kräfte, die bei der Lastenbewegung zum Tragen kommen, in spielerischer Form erlebbar. So kann man als Besucher etwa Geschwindigkeit und Beschleunigung bei einer Fahrwerksträger- Korbfahrt am eigenen Leib spüren und die entsprechenden Parameter an einem NEC MultiSync V463 LC-Display ablesen.

Mit sechs unterschiedlich leistungsstarken Elektroseilzügen samt daran befestigten Spiegelkugeln lässt sich dank überraschend feinfühliger Motorreaktionen eine flüssig wirkende La-Ola-Welle realisieren, und an anderer Stelle werden diverse Lasten per ABURemote- Funksteuerung geschickt von A nach B bewegt. Mit einem echten Abus-Kran können Besucher in der KranHalle sogar kegeln. Die Sicherheit der Gäste ist bei allen Aktionen stets gewährleistet, denn Lichtschranken lösen ein akustisches Warnsignal aus und stoppen bewegte Exponate, sobald eine Person dem Geschehen zu nahe kommt.

Ein Statement zur Kraft der Krane

Am Standort Gummersbach Herreshagen ist das im Sommer 2016 eröffnete KranHaus weithin sichtbar – erhöht auf einer Hügelkuppe im Gewerbepark Sonnenberg wirkt die Architektur des Schulungs-, Service- und Ausstellungszentrums als repräsentatives Statement. Der positive Ersteindruck setzt sich im Inneren des Gebäudes fort: Die Gestaltung in offener Galeriebauweise mit viel Glas sowie Sichtbeton, Holz und Stahl wirkt gleichermaßen zeitgemäß wie elegant und dabei dennoch funktional. Die Corporate Identity ist allerorts von den verwendeten Farben bis zur Beschriftung mit einem firmeneigenen Font präsent.

Zur KranHalle, die mit ihrem mächtigen Zweiträger-Laufkran das Herzstück des neu errichteten Gebäudekomplexes ist, gesellen sich im Erdgeschoss jenseits der Rezeption noch ein für Filmvorführungen geeignetes Auditorium sowie ein Aufenthaltsbereich („Meeting Point“) mit angeschlossenem temporären Ausstellungsareal.

 

 

Zwischen zwei Gebäude-Miniaturmodellen ist hier ein NEC MultiSync V552 LC-Display mit Touch-Overlay bündig in eine Möbeloberfläche integriert. Die Tonwiedergabe erfolgt über unsichtbar verbaute Biegewellenwandler. Eine Etage höher sind die Gastronomie und ein Café sowie ein Lounge-Bereich mit Blick auf die KranHalle beheimatet, während im 2. OG drei Konferenzräume, ein Seminarraum und drei Besprechungsräume zu finden sind. In der dritten Etage schließlich wurden drei Kranwerkstätten untergebracht, in denen Servicetechniker, Monteure, Instandhalter und Kranbetreuer mit multimedialer Unterstützung trainieren.


Ton & Technik Scheffe: Planung für Akustik und Medientechnik

„Mit ABUS arbeiten wir bereits seit vielen Jahren vertrauensvoll zusammen, und als es um die Themen Akustik und Medientechnik im neu zu errichtenden KranHaus ging, hat man uns angesprochen“, berichtet Markus Gorges, verantwortlicher Planer der Ton & Technik Scheffe GmbH aus dem oberbergischen Nümbrecht. „Gemeinsam mit den Verantwortlichen von Abus haben wir in zahlreichen Meetings die diesbezüglichen Anforderungen detailliert ausgearbeitet. Letztlich haben wir sechs Kategorien definiert, in welche die unterschiedlichen Raumtypen im KranHaus einsortiert sind. Zu unterscheiden war unter anderem zwischen der KranHalle als Ausstellungsbereich, den für Gäste zugänglichen Räumen, den lediglich unternehmensintern verwendeten Bereichen sowie den für die Gastronomie vorgesehenen Arealen. Alle ausgewählten Produkte wurden derart ausgesucht, dass sie mithilfe der Crestron-Steuerung überwacht werden können und in einem Ausfallszenario schnell Support geleistet werden kann. Probleme oder Fehler lassen sich somit im Tagesgeschäft in relativ kurzer Zeit beheben.“


Krantechnik als interaktives Erlebnis

Die von der Berliner Kreativagentur Triad gestaltete Markenwelt in der bis zu 13 m hohen KranHalle vermittelt auf überzeugende Weise die Kompetenzen von Abus und ist in drei fließend ineinander übergehende Areale aufgeteilt: Produktwelt, Erlebniswelt und Kommunikationsbereich. Die Produktwelt gewährt an acht Stationen einen Überblick über aktuelle Erzeugnisse der Abus Kransysteme GmbH.

Sechs unterschiedlich leistungsstarke Elektroseilzüge samt daran befestigten Spiegelkugeln
Mit sechs unterschiedlich leistungsstarken Elektroseilzügen samt daran befestigten Spiegelkugeln lässt sich dank überraschend feinfühliger Motorreaktionen eine flüssig wirkende La-Ola- Welle realisieren. (Bild: Jörg Küster)

Insgesamt können 35 vollständig funktionsfähige Lauf- und Leichtkrananlagen begutachtet werden. Besonderes Highlight ist eine riesige Laufkrananlage, die in 8 m Höhe eine Fahrt über die Ausstellungsfläche ermöglicht. Im Zentrum der Halle befindet sich ein mit Sitzgelegenheiten ausgestatteter Kommunikationsbereich („Forum“), der Besuchern wie Mitarbeitern als Plattform für Vorträge und Gespräche dient. An vielen Stellen informieren Touch-Displays die Gäste, steuern Exponate und tragen zu einem interessanten Markenerlebnis bei. Bereits an der ersten Station des Rundgangs durch die KranHalle findet eine Verbindung von Medientechnik mit den Produkten von Abus statt, wie sie augenfälliger kaum sein könnte: An einem Schwenkkran von Abus ist ein NEC MultiSync V652-TM Display mit einer Diagonalen von 65″ und Multitouch-Overlay mit bis zu fünf gleichzeitig nutzbaren Berührungspunkten befestigt, das durch einen Abus Kettenzugmotor gesichert ist. Das Display sitzt in einem hell lackierten Metallgehäuse und wird von zwei Linienstrahlern des Modells Seeburg acoustic line L 4c flankiert. Genutzt wird das Ensemble oft für persönliche Begrüßungsbotschaften an die Gäste, aber auch der Ablaufplan für den bevorstehenden Tag wird hier gerne eingespielt. Der für die Bildanzeige verantwortliche Rechner ist lokal im Exponat verbaut und erhält per Netzwerkverbindung in regelmäßigen Intervallen aktualisierte Inhalte. Der Content wird an der Rezeption über vorbereitete Bildschirmformulare eingepflegt.

Eine übergreifende Steuerung und Kontrolle der im KranHaus zum Einsatz kommenden Rechner ist in einem eigens für die Medientechnik eingerichteten VLAN mithilfe der Fernwartungssoftware TeamViewer möglich, wie Abus-Mitarbeiter Thorsten Gerhards berichtet. Das Netzwerk für die Medientechnik unterstützt die Betriebssicherheit, entlastet das technische Personal und ermöglicht darüber hinaus bei Wartungsaufgaben einen Fernzugriff durch die Integratoren. „Ein Zugang von außen ist nur in direkter Absprache mit der unternehmenseigenen IT möglich – lediglich für einen vorab vereinbarten Zeitrahmen werden dann kurz Fenster für Fernwartungszwecke geöffnet“, so Gerhards, der als Meister für Veranstaltungstechnik für den reibungslosen Betrieb der Medientechnik im KranHaus verantwortlich ist.


Triad Berlin: Großformatig angelegte Ausstellungsgestaltung

Für die Inszenierung der KranHalle zeichnet die Triad Berlin Projektgesellschaft mbH verantwortlich. „Für uns war die Gestaltung der Halle eine besonders spannende Aufgabe, denn bedingt durch die schieren Abmessungen der Krananlagen war von Beginn an klar, dass eine Menge Platz benötigt werden würde – deutlich mehr, als es in Markenwelten anderer Branchen üblicherweise der Fall ist“, erklärt Daniel Strauß, Spezialist für Markenwelten und bei Triad Berlin Partner sowie Leiter des Bereichs Messe/Marke/Retail. „Sehr wichtig war dabei der Aspekt, die KranHalle in das Gesamtkonzept des Hauses einzubinden, zu dem ja auch das Schulungs- und Servicezentrum gehören. Der Parcours durch die Halle sollte nicht nur Ausstellung, sondern zugleich auch gelebte Praxis sein. Es ist allen Beteiligten beispielhaft gelungen, die KranHalle als innovatives Experience Center zu gestalten, an dessen Konzeption der Schulungsgedanke einen wichtigen Anteil hat.“

Zum praktischen Einsatz von smart- Perform Pro äußert sich Daniel Strauß wie folgt: „Für die Software haben wir bei Triad Templates erstellt, so dass Abus bei künftigem Aktualisierungsbedarf neue Inhalte in eigener Regie einpflegen kann. Letztlich konnte auf diese Weise eine vergleichsweise kostengünstige Lösung realisiert werden, da nicht für jede kleine Änderung gleich eine Agentur in Anspruch genommen werden muss.“


Infostelen mit Drehmoment

Zu den besonderen Gestaltungsmerkmalen gehören in der KranHalle drehbare Stelen, die auf einer ihrer beiden Seiten mit einem Touch- Display versehen sind, während die andere Seite durch einen kurzen Infotext für Orientierung beim Rundgang sorgt. Die Stelen sind illuminiert; das Licht tritt seitlich durch Frostscheiben aus. Der Zuspielrechner spo-comm spo-book KUMO III ist in die von Triad Berlin konzipierten Objekte integriert und wird per Netzwerk über einen ebenfalls eingebauten Switch mit spezifisch für den jeweiligen Ausgabepunkt bestimmten Inhalten gefüllt.

Für die Darstellung der Bildschirminhalte sorgt im Hintergrund die Software smartPerform Pro der Immersion7 GmbH. Über die Touch-Funktion können je nach Wissensstand und Interessenlage der Besucher unterschiedliche Informationstiefen abgerufen werden – zunächst durch den Tourguide, der an den passend zum Rundgang nummerierten Stelen auch moderiert, später dann durch Besucher, die möglicherweise Interesse an Details einer speziellen Produktgruppe haben. Abzurufen sind nicht nur statische Inhalte, sondern auch Bewegtbildcontent. Die generelle Struktur der Bildschirmanzeige ist an allen Infostelen gleich aufgebaut.

Thorsten Gerhards
Thorsten Gerhards ist für den reibungslosen Betrieb der Medientechnik im KranHaus zuständig. (Bild: Jörg Küster)

Für jede Stele ist eine über eine IP-Adresse steuerbare Steckdose vorgesehen, die sich aus der Ferne an- und ausschalten lässt. Die schaltbare Dose ist Teil des Betriebskonzepts im KranHaus, denn die Medientechnik befindet sich nicht rund um die Uhr in Aktion, sondern wird während der besucherfreien Zeiten vollständig ausgeschaltet. Die Technik wird dabei sukzessiv in sinnvoller Reihenfolge in den Ruhezustand versetzt, wobei alle Rechner sauber heruntergefahren und nicht einfach per Hardcut ausgeschaltet werden. Die Abschaltautomatik wird mithilfe von Crestron-Produkten gesteuert und an der Rezeption nach einer  Sicherheitsabfrage per Druck auf einen Touchpanel- Button ausgelöst.

Persönliche Ansprache

Das zentral in der Halle gelegene, von einer Lichtdecke hell erleuchtete Forum ist mit einem großen NEC MultiSync V801 80″-Display samt Touch-Funktion ausgestattet, das nicht ganz unerwartet an einem Schwenkkran von Abus montiert ist. Signale von VGA über HDMI bis USB lassen sich über ein in der Nähe montiertes Anschlussfeld einspeisen. Zur Ausstattung gehören weiterhin zwei Sona-Lautsprecher von Kling & Freitag. An der Außenseite des Forums ist ein weiteres Display zu entdecken, welches das Abus-Portfolio mit Laufkranen, Hängebahnsystemen, Schwenkkranen und Leichtportalkranen zum Thema hat sowie Ansprechpartner für die einzelnen Produktgruppen benennt. Ein in Hüfthöhe befindlicher NEC Multi- Sync V552-TM Infrarot-Touchmonitor ist Bestandteil eines unmittelbar neben dem Forum aufgestellten Möbels und visualisiert die unterschiedlichen Bereiche der KranHalle im Überblick. Gäste können hier ohne Begleitung ihres Tourguides Inhalte nach eigenem Gusto abrufen.

NEC MultiSync V801 80"-Touchdisplay, das an einem Schwenkkran von Abus montiert ist
Das zentral in der Halle gelegene Forum ist mit einem großen NEC MultiSync V801 80″-Touchdisplay ausgestattet, das an einem Schwenkkran von Abus montiert ist (Bild: Jörg Küster)

Mit der Auslastung der KranHalle ist man in Gummersbach mehr als zufrieden. Burkhard Madel, Leiter Liegenschaften und Investitionseinkauf bei Abus, berichtet über tägliche Besuche ganz unterschiedlicher Personengruppen. Die Gäste sind international und reisen zum Teil sogar aus fernen Kontinenten wie Südamerika und Asien an, weshalb Führungen durch die KranHalle in mehreren Sprachen angeboten werden. Beschriftungen und Display-Inhalte sind überwiegend in Deutsch verfügbar, so dass den von Abus geschulten Guides bezüglich einer passenden Ansprache besondere Verantwortung zukommt, was so auch erwünscht ist: „Es wird großer Wert auf das persönliche Gespräch gelegt“, betont Thorsten Gerhards.

Medientechnische Ausstattung im Auditorium

Schräg gegenüber der KranHalle befindet sich das mit ansteigenden Polstersitzreihen bestuhlte Auditorium, das etwas mehr als 50 Gästen Platz bietet. Jenseits der gepolsterten Sitze tragen akustisch präparierte Wände zu einer vergleichsweise geringen Nachhallzeit bei, die der Sprachverständlichkeit wie auch der Klangwiedergabe bei Filmvorführungen zugutekommt. Die Beschallungsanlage stammt aus dem Portfolio von Coda Audio und setzt sich aus L/C/R- sowie zwei Rear-Positionen zusammen. Für tieffrequente Unterstützung sorgen gleich zwei leistungsstarke Subwoofer, deren Ansteuerung in Form eines monosummierten Signals erfolgt. Bei der Umschaltung von Stereoton auf eine 5.1-Surround- Wiedergabe wird im Hintergrund ein Yamaha MTX5-D Matrix-Signalprozessor aktiv, das Amping übernehmen iD4-Endstufen von Camco. Mit Akkus gespeiste Hand- und Taschensender aus der 2000er-Serie von Sennheiser kommunizieren mit EM 2050 Doppelempfängern.

Rednerpult, in dessen Oberfläche ein das aktuelle Projektorbild anzeigender Vorschaumonitor und ein Crestron 7"-Touchpanel des Typs TSW-750 integriert sind
Fest zur Ausstattung des Auditoriums gehört ein Rednerpult, in dessen Oberfläche ein das aktuelle Projektorbild anzeigender Vorschaumonitor und ein Crestron 7″-Touchpanel des Typs TSW-750 integriert sind. (Bild: Jörg Küster)

Der geräuschgedämmt in einem separaten Raum untergebrachte, direkt über HDBaseT/ Netzwerkkabel angebundene Panasonic PTDZ870 Zweilampen-Projektor wirft sein Bild auf eine stationäre Projektionswand (Projecta FullVision) mit 16:10-Format. Fest zur Ausstattung des Auditoriums gehört ein von Abus bei einer Schreinerei beauftragtes Rednerpult, das sich über Bodentanks an unterschiedlichen Positionen im Raum anschließen lässt. Das Pult ist mit einem bewährten Sennheiser ME 36 Schwanenhalsmikrofon versehen. Darüber hinaus sind ein stets das aktuelle Projektorbild anzeigender Vorschaumonitor und ein Crestron 7″-Touchpanel des Typs TSW-750 in die Oberfläche integriert. Eine Tastatur und eine Mouse sind ebenfalls vorhanden und kommunizieren per Funk mit dem im Bodentank untergebrachten Transmittermodul Crestron DM-TX-201-C. Der zugehörige Server ist via Netzwerkkabel angebunden und im Technikraum platziert, wo u. a. auch ein BluRay- Player, ein Crestron HD-XSP High-Definition 7.1-Surroundsound-Processor und ein Crestron DMPS3-4K-150C Presentation-Switcher zu finden sind. Ein weiteres Crestron Touchpanel ist neben der Eingangstüre des Auditoriums montiert.

„Sollte ein Dozent Probleme haben, kann ich aus der Ferne via XPANEL mit meinem Laptop auf die im Auditorium installierte Medientechnik zugreifen“, berichtet Thorsten Gerhards. In der Regel kommen Vortragende mit der Bedienung jedoch eigenständig zurecht, zumal typische Nutzungsszenarien in Form einfach abrufbarer Presets hinterlegt sind. Die Szenarien sind aussagekräftig beschriftet. Auf Wunsch können geübtere Anwender auch detailliert in das Geschehen eingreifen, wobei diverse Bildschirm-Fader hilfreich sind. Sogar die Raumtemperatur lässt sich über das Touchpanel anzeigen und beeinflussen. Eine Verbindung zur Gebäudeleittechnik ermöglicht die individuelle Anpassung unter Berücksichtigung von Ist- und Soll-Werten. Außerdem lässt sich das vorrangig für Filmvorführungen genutzte Auditorium per Touch-Befehl/Relaiskontakt verdunkeln.


AVE: Medientechnische Ausstattung mit Erfahrung und Kreativität

Die Ausschreibung über die medientechnische Ausstattung konnte die AVE Audio Visual Equipment Verhengsten GmbH & Co. für sich entscheiden. Für das KranHaus wurde AVEMitarbeiter Andy Meinhardt als Projektleiter tätig. Inzwischen wird die Gummersbacher Markenwelt vorrangig durch Joachim Lisdat, AVE Vertrieb Medientechnik, betreut: „Ich habe das Projekt übernommen, als ein großer Teil der Installation bereits fertiggestellt war“, berichtet Lisdat. „Von der AVE-Zentrale in Bergisch Gladbach bin ich bezüglich der räumlichen Distanz einfach deutlich näher am Geschehen als der Kollege aus Hannover.“ AVE war sowohl für die Medientechnikausrüstung in der KranHalle als auch in den Konferenz- und Besprechungsräumen sowie in den Werkstattbereichen zuständig. „Bei Abus ist meiner Meinung nach die gesamte Gestaltung sehr gut gelungen, und es macht Spaß, in solchen Objekten zu arbeiten“, kommentiert Joachim Lisdat. „Insbesondere die diversen Stationen in der KranHalle, an denen Gäste sowohl informiert als auch unterhalten werden, sind sehr schön geworden. Sowohl bezüglich der Planung als auch hinsichtlich der späteren Umsetzung war in der KranHalle ein gewisses Maß an Kreativität gefordert, was in diesem Umfang bei einer Standard-Medientechnikinstallation in Unternehmen sonst eher selten der Fall ist. Rein auf das Volumen der verbauten Medientechnik bezogen bewegt sich das Projekt in einem für die Arbeit von AVE üblichen Rahmen.“


Umfassende Ausstattung im Werkstattbereich

Im dritten Obergeschoss sind zwei Werkstätten untergebracht, in denen Fachbesucher von erfahrenen Abus-Fachkräften geschult werden. Im größeren der beiden Räume findet einerseits Frontalunterricht statt, andererseits können praktische Übungen absolviert werden. Das Rednerpult entspricht in seiner Ausführung dem bereits erwähnten Dozententisch im Auditorium. Ein Kurzdistanz-Laserprojektor wirft sein Bild auf ein interaktives Whiteboard, ein handelsübliches Moderationsset ist in „Werkstatt 1“ ebenfalls verfügbar. „Die Whiteboard- Funktion wird von den Dozenten sehr gut angenommen“, weiß Thorsten Gerhards. Als lüfterloser PC wurde wie auch an diversen anderen Positionen ein Fujitsu Esprimo gewählt. Im für praktische Übungen genutzten Teil von „Werkstatt 1“ ist ein Panasonic-Beamer installiert, der Bilder auf die weiße Wand projiziert.

„Werkstatt 2“ mit einem Kurzdistanzprojektor samt Whiteboard
„Werkstatt 2“ ist mit einem Kurzdistanzprojektor samt Whiteboard ausgerüstet. (Bild: Jörg Küster)

„Werkstatt 2“ bzw. Raum 22.312 ist kleiner als ihr Gegenstück, jedoch für Inhouse-Schulungen ebenfalls mit einem Kurzdistanzprojektor samt Whiteboard ausgerüstet. Das zum Werkstattbereich gehörende Pausenareal im 3. OG ist mit einem Display von Sharp versehen und gefällt nicht zuletzt durch eine Art Wintergarten, in dem man sich komfortabel niederlassen kann. Für das Areal sind diverse Lichtszenen abrufbar, die insbesondere nach Einbruch der Dunkelheit eine ansprechende Wirkung entfalten. Die aussagekräftig benannten Lichtszenarien wie „Tagesbetrieb bedeckt“, „Tagesbetrieb sonnig“ oder „Verdunkelung Foyer“ werden über die Crestron-Steuerung abgerufen.

Als Protokolle kommen im KranHaus Dali, Wago und BACnet zum Einsatz. „Es war eine Herausforderung, die diversen Steuerbusse miteinander zu verbinden“, berichtet Thorsten Gerhards und man ahnt, dass der Verzicht auf unterschiedliche Wand-Panels inklusive einer Zusammenfassung der Raumsteuerungsfunktionen auf einer einzelnen Crestron-Bedienoberfläche wohl nicht ganz trivial zu bewerkstelligen waren. Markus Gorges, verantwortlicher Planer der Ton & Technik Scheffe GmbH (siehe Kasten) berichtet, dass im Rahmen der Vorplanung bei Abus eine „LAN Party“ stattfand, an der Johnson Controls (BACNet), Wago (Wago IP) und Ton & Technik (Crestron) beteiligt waren. Alle Schnittstellen und die erforderlichen Befehle wurden in diesem Zusammenhang vor der Ausschreibung programmiert und getestet, so dass unerwünschte „Überraschungen“ während der Bauphase ausgeschlossen werden konnten. Hürden wurden dokumentiert, das Pflichtenheft entsprechend angepasst.

„Die Kunst des Hebens“

Das Abus KranHaus ist bisher hauptsächlich für angemeldete Fachbesucher zugänglich, was insofern fast ein wenig schade ist, als die stimmige Aufbereitung der Inhalte sowie die spielerischen Komponenten in der KranHalle durchaus geeignet wären, um auch branchenfremde Personen für die Welt der Krananlagen und Hebezeuge zu begeistern. Event-Agenturen dürften sich die Finger nach einer derart außergewöhnlichen Location lecken, zumal bei der Planung eine Nutzung als Veranstaltungshalle explizit vorgesehen war und allerorts Versatzkästen samt Verkabelungsinfrastruktur sowie statisch geprüfte Hängepunkte zu finden sind. Der Einsatz von Drahtlosmikrofonen ist flächendeckend vorbereitet. Über das Audinate Dante-Netzwerk wäre eine Verteilung von Audiosignalen überall im Haus problemlos möglich, z. B. für Pressekonferenzen.

Haupt-Mediensteuerung mit zwei Crestron CP3N
Die aufwendigste Technikzentrale befindet sich im dritten OG und beinhaltet die redundant ausgelegte Haupt-Mediensteuerung mit zwei Crestron CP3N. (Bild: Jörg Küster)

Zusammenfassend präsentiert sich das Abus KranHaus als in jeder Hinsicht überzeugende Brand World mit Erlebnischarakter. Bedingt durch die enge Verknüpfung mit dem Abus Schulungs- und Servicezentrum dürfte keine Gefahr bestehen, dass die KranHalle nach einigen Jahren in einen Dornröschenschlaf verfällt, wie es anderenorts bei lediglich als „nice to have“-Appendizes verstandenen Marken- welten mitunter zu beobachten ist. Ganz im Gegenteil sollte in Gummersbach die Aufgabenverzahnung, mit der Abus im KranHaus geschickt „mehrere Fliegen mit einer Klappe“ schlägt, eine kontinuierliche Aktualisierung und damit eine auf Dauer bestehende Attraktivität nebst entsprechender Auslastung sicherstellen.


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Kommentare zu diesem Artikel

  1. Nicht nur gestande Männer bekommen beim Anblick von Kranen feuchte Augen. Auch unsere Kita-Gruppe freut sich riesig, mal so ein Werk begutachten zu können! Wir machen einen Ausflug in die Welt der Hallenkrane bei uns in Puchheim. Ich informiere mich gerade, um die vielen Fragen, die mir zu Kranen und anderen Maschinen immer gestellt werden, beantworten zu können.

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