ProMediaNews
Ausstellung in Kopenhagen

Atelier Brückner gestaltet Enigma – Museum of Communication

Das Atelier Brückner hat die am 25. Februar in Kopenhagen eröffnete Ausstellung „Enigma – Museum for post, tele og kommunikation“ gestaltet. Sie bietet einen Blick in die Vergangenheit der Kommunikation, verbindet diesen mit der Gegenwart und soll zum Nachdenken über die Zukunft anregen.

Ausstellungsbereich „Communication in Crisis. Someone´s Watching Us”
Ausstellungsbereich „Communication in Crisis. Someone´s Watching Us” (Bild: Giovanni Emilio Galanello)

Das Museum befindet sich in einem ehemaligen Postgebäude, das die Ausstellung „Communication in Crisis“ in einem abgedunkelten Raum als dynamisch aktiviertes Setting inszeniert. Veranschaulicht wird, wie sich in Krisenzeiten die Geschwindigkeit beschleunigt, mit der Menschen Kommunikationstechnologien entwickeln. Im angeschlossenen Nachbargebäude bietet die Ausstellung „Ideas that Connect Us“ ein Archiv zur Kommunikations- und Mediengeschichte und einen Tinkering-Bereich.

Anzeige

Ausstellungsbereich „Communication in Crisis. Someone´s Watching Us” mit käfigartiger Installation
Ausstellungsbereich „Communication in Crisis. Someone´s Watching Us” (Bild: Giovanni Emilio Galanello)

Eine Gitterstruktur an der Decke verbindet die Räume und Ausstellungsthemen des Museums. Sie bietet die Infrastruktur für austauschbare Elemente wie hängende Infotafeln, Screens mit filmischen Erzählungen und Audioinstallationen. Die Präsentation von Objekten, Artefakten sowie haptischen und digitalen Interaktionen ist aktualisierbar, ermöglicht durch das Zusammenspiel der Vitrinen mit dem Ausstellungsboden. Ein modulares Beschriftungssystem ergänzt die szenografische Grundstruktur.

Ein Schlüsselobjekt ist eine Enigma-Maschine, die den Themenbereich „Strictly confidential“ präge. Weitere Themenbereiche sind „Someone’s Watching Us“, der die „Abteilung C“, eine nationale dänische Überwachungsorganisation vorstellt; „In the Event of War“ präsentiert den Notfallplan der dänischen Regierung im Kriegsfall – inszeniert in einem rekonstruierten Bunker, und „Alternative Truths“ befasst sich mit Fragen der staatlichen Transparenz in Bezug auf die Nachrichten- und Informationsverbreitung. Gezeigt wird hier der künstlerische Dokumentarfilm „In the Event of Moon Disaster“, eingebunden in ein historisches Wohnzimmer-Setting.

Ausstellungsbereich „ Communication in Crisis. Alternative Truth”
Ausstellungsbereich „Communication in Crisis. Alternative Truth” (Bild: Giovanni Emilio Galanello)

Zu jedem Thema tritt ein „Empowerment Kiosk“. Hier können die Besuchenden selbst aktiv werden. Im Bereich „Strictly confidential“ geben sie beispielsweise ein persönliches Passwort ein und erleben, wie schnell ein:e Hacker:in dies entschlüsseln kann. Ein neues, sicheres Passwort wird ihnen vorgeschlagen. Sie können dieses als QR-Code mit nach Hause nehmen.

Räumlich ordnen sich die vier Themen um ein Forum an, in dem die Besuchenden zur gemeinsamen Debatte eingeladen sind. „Wie oft erstellen Sie ein Backup Ihres Computers?“ und „Sind Sie auf eine Krise vorbereitet?“ sind zwei der Einstiegsfragen. Ein großer LED-Ring präsentiert die Antworten als abstrakte, farbbasierte Infografik und lässt sie in den Raum ausstrahlen.

Das Nachbargebäude mit seinen hellen Räumen zeigt die Ausstellung „Ideas that Connect Us“. Die historischen Artefakte sind themen-chronologisch in modularen Regalen entlang der Wände angeordnet. Es geht um Post, Telegrafie, Telefon, Funk, Radio, Fernsehen, Mobiltelefon und Internet. Analoge und digitale Interaktionsmöglichkeiten begleiten die Objekte. QR-Codes bieten „on demand“ Zugang zu vertiefenden Informationen. Interaktive Installationen laden ein, die damaligen Technologien zu erkunden.

Ausstellungsbereich “Ideas that Connect Us”
Ausstellungsbereich „Ideas that Connect Us” (Bild: Giovanni Emilio Galanello)

In der Mitte der Räume stehen große Tische für Workshops bereit. Sie verwandeln den Raum in ein Labor und können von Schulklassen gebucht werden.

„Die Aufgabe, die wir dem Atelier Brückner gestellt haben, war eine geradezu kontrapunktische Herausforderung“, sagt Jane Mylenberg, Direktorin des Museums. „Wir wollten ein flexibles Ausstellungsdesign, das es uns ermöglicht, auf eine sich ständig verändernde Welt zu reagieren und diese zu reflektieren. Wir werden Inhalt und Design unserer Ausstellungen häufig ändern müssen, um unseren Besucherinnen und Besuchern jeweils die bestmögliche Information zu bieten und ihren kritischen Geist zu schärfen. Atelier Brückner hat eine flexible Toolbox entwickelt und damit unsere nachhaltige Vision umgesetzt: ein Museum, in dem alles flexibel ist – so wie unser Leben heute.“

Enigma – Museum of Communication von außen
Enigma – Museum of Communication (Bild: Giovanni Emilio Galanello)
Anzeige

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.