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Festspielhaus Baden-Baden

Festspielhaus Baden-Baden jetzt wieder mit modernster Ton- und Videotechnik

Salzbrenner Media stattete das Festspielhaus Baden-Baden mit modernster Ton- und Videotechnik aus.

Festspielhaus Baden-Baden
Festspielhaus Baden-Baden (Bild: Thomas Straub)

Seit Eröffnung im Jahr 1998 zählt das für bis zu 2.500 Gäste ausgelegte Festspielhaus Baden-Baden laut eigener Aussage zu den bedeutendsten und vielseitigsten Kulturinstitutionen im Bereich von Orchestermusik und Oper. Aber auch ausgewählte Jazzkonzerte, etablierte Galaveranstaltungen wie die Verleihung des Bambi, bis hin zum New Pop Festival des SWR finden in dem großzügigen und durch die Integration des alten Stadtbahnhofs architektonisch reizvollen Komplexes eine Heimat.

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Während der pandemiebedingt zusätzlich verlängerten Sommerpause der Veranstaltungsstätte im Jahr 2020, kümmerte sich der Full-Service-Dienstleister Salzbrenner Media um eine umfassende Instandsetzung und Erweiterung der nach 20 Jahren Betrieb austausch- und wartungsbedürftigen audiovisuellen Infrastruktur. In enger Kooperation mit dem beauftragten Planungsbüro Walter Kottke aus Bayreuth, erarbeitete das Team um Projektleiter Kay Rothe ein umfassendes Konzept, um den technischen Bestand des Festspielhauses für zeitgemäße aber auch zukünftige Anforderungen zu rüsten.

In einem ersten Schritt wurden dabei zunächst große Teile der bestehenden technischen Installationen demontiert. Neben einem besseren Überblick über die Infrastruktur konnte auf diesem Weg auch die in Bestandsgebäuden häufig herausfordernde Erschließung von Kabelwegen optimal gelöst werden. Da die bereits bestehenden Schaltschränke in ihrer Form erhalten werden sollten, erfolgte die gesamte Verkabelung mit allen grundlegenden Konfigurationen und Anpassungen vor Ort.

Regie und zentrale Strukturen

Die Vielseitigkeit einer Spielstätte steht in direktem Verhältnis zur Flexibilität ihrer zentralen Kontrollsysteme. Aus diesem Grund unterzog das ausführende Team auch die Tonregie des Hauses einer kompletten technischen Überarbeitung. Neben der Integration eines aus zwei Konsolen bestehenden, modernen Mischpult- und Audioverteilersystems der Rivage-Serie von Yamaha inklusive passender digitaler Kreuzschienen, wurde auch die Anbindung sämtlicher Systeme mit bisher nicht vorhandenen Glasfaser- und Netzwerklösungen, unter Maßgabe einer variablen Nutzung, neu organisiert.

Im gleichen Zug wurde das Festspielhaus von Salzbrenner Media mit einem komplett als Sonderanfertigung konfektioniertem Inspizientensystem ausgestattet, welches neben latenzarmen Videomonitoren und einer erstklassigen Audio-Monitorabhöre ebenfalls über eine hochwertige Riedel Intercom-Matrix sowie Steuerungsmöglichkeiten für eine integrierte Lichtzeichen- sowie Schwerhörigenanlage verfügt.

Bildgebung

In weitläufigen Locations wie dem Festspielhaus Baden-Baden gehört die zeitsynchrone Nachverfolgbarkeit des Bühnengeschehens an unterschiedlichen Positionen zu den maßgeblich kritischsten Faktoren einer erfolgreichen Produktion. Ein perfekt konzertiertes Zusammenspiel von Kameras, Signalverteilung und Mitschaumonitoren bedarf dabei nicht nur einer exklusiven Hardwareausstattung, sondern im Hinblick auf die architektonischen Gegebenheiten eines Hauses auch jede Menge auf Maß gefertigte Sonderlösungen. So musste beispielsweise eine praktikable Möglichkeit für die flexible Installation einer Dirigentenkamera gefunden werden, da die Standhöhe je nach Bühnensituation stark variiert. Durch eine strategische sowie ökonomische Positionierung der Videomatrizen konnte zudem ein Großteil der bisherigen Videoverkabelung ohne größere Modifikationen an der Substanz aus dem Bestand übernommen werden.

Beschallung mit Alcons Audio und d&b

Für das Erreichen einer idealen akustischen Ausleuchtung des Zuschauerraums, setzte das Team von Salzbrenner Media auf ein leistungsfähiges und klanglich anspruchsvolles Alcons-Lautsprechersystem, das durch eine Kombination aus passend abgestimmten Endstufen des Herstellers sowie zusätzlich ergänzende Einheiten von d&b angetrieben wird. Die Main-PA L/R besteht aus 18 × QR24 Linen-/Säulen-Modulen, bestückt mit 4 × 6,5″-Woofern und zwei 12″-Pro-Ribbons. Vier Line-Array-Modul LR14 bilden die Center-Position (2 × 6,5″-Woofer, ein 4″-RBN Pro-Ribbon). Den Bassbereich unterstützen  vier BF362MKII (2 × 18″). Für die Outfills kommen zwölf SR9  (2 × 5″-Woofer, 4″-RBN Pro-Ribbon) zum Einsatz. Alle Systeme  werden von acht Alcons ALC Sentinel Controller-Verstärkern betrieben.

Einbau und Befestigung der Systeme erfolgte dabei ebenfalls fast vollständig über handangepasste Inhouse-Sonderanfertigungen, deren Fertigung in bewährter Weise in Kooperation mit dem Metallbaubetrieb Schubert realisiert wurden. Ein weiteres Highlight stellte die bühnenseitige Integration des Salzbrenner Media eigenen und komfortabel steuerbaren MIC fly Mikrofonwindensystems dar, das abschließend sowohl den Kunden, als auch den mit der Abnahme beauftragten Sachverständigen begeisterte.

Mikrofonwinde
Steuerbare Mikrofonwinde MIC fly (Bild: Salzbrenner )

Insgesamt gelang Salzbrenner Media mit der technischen Neuausstattung des Festspielhauses Baden-Baden die Umsetzung eines umfangreichen Gesamtpakets aus ineinandergreifenden Systemkomponenten, wodurch das Entwicklungspotential der Spielstätte für die kommenden Jahrzehnte gesichert sein dürfte. „Wir sind froh, mit Salzbrenner Media den richtigen Partner für die Erneuerung der Technik in unserem Haus gefunden zu haben. Die Abwicklung des Projekts verlief reibungslos und der Sound kann sich wahrlich hören lassen!“, so Jörg Klasser, Leiter Verwaltungs- und Gebäudemanagement des Festspielhauses. „Wir können es kaum erwarten, mit der neuen Ausstattung endlich in den regulären Spielbetrieb zu gehen.“

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Kommentar zu diesem Artikel

  1. Schön, dass für Guthörende alles bestens eingerichtet wurde, aber was ist mit Schwerhörigen mit Hörgeräten? Ist auch für sie gesorgt worden, dass sie auch optimal verstehen können?

    Bekanntlich besteht ein erheblicher Unterschied zwischen Guthörenden, die über einen funktionierenden Cocktailparty-Effekt verfügen und Schwerhörigen, bei denen (bedauerlicherweise) das räumliche Hören nicht mehr korrekt funktioniert, womit auch der Cocktail-Party-Effekt nicht mehr funktioniert und selbst durch die besten HighTech-Hörgeräte nicht mehr hergestellt werden kann. Dadurch funktionieren auch die noch so ausgeklügelten audiotechnischen Maßnahmen der Beschallungsanlagen nicht mehr korrekt für sie und ein angemessenes Sprachverständnis ist für sie nicht mehr möglich. Deswegen benötigen Hörgeräteträger/innen immer eine zusätzliche (induktive) Höranlage, damit sie sprachlichen Darbietungen folgen können.

    Diese Höranlage scheint (wieder einmal) vergessen worden zu sein und somit ist es einem erheblichen Teil der Besucher/innen (geschätzt 20%) nicht möglich, den Veranstaltungen akustisch zu folgen und werden nicht noch einmal als Gäste erscheinen, warum auch, wenn sie dort nichts verstehen!

    Audiologische, hörakustische, elektroakustische und sonstige technische Informationen dazu können Planungsbüros massenhaft googlen, z.B. mit dem Sichwort “Standardwerk Höranlagen”.

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