Farbe bekennen

Unternehmenskommunikation über UCC in der DAW-Gruppe

Unter dem Oberbegriff „Unified Communication & Collaboration“ (UCC) wird eine Vielzahl digitaler Kommunikationskonzepte zusammengefasst. Wie sich der sperrige und durchaus weitläufig interpretierbare Terminus in der Praxis mit Leben (und Farbe …) füllen lässt, zeigt die neu errichtete Unternehmenszentrale der DAW SE.

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Während Tontechniker beim Versalientrio DAW unmittelbar an eine „Digital Audio Workstation“ und die Produktion des nächsten großen Hits denken, ruft das Kürzel bei mit Farbe befassten Zeitgenossen Assoziationen zu Wandfarben, Lacken, Lasuren, Putzen, Grundierungen, Bodenbeschichtungen und allerlei Bautenschutzprodukten hervor. DAW steht in diesem Fall für „Deutsche Amphibolin-Werke von Robert Murjahn“. In das private wie berufliche Umfeld vieler Leser von PROFESSIONAL SYSTEM dürfte die DAW-Firmengruppe bereits Farbe gebracht haben: Neben „Alpinaweiß“, dem Markenklassiker des Unternehmens und Europas meistgekaufter Innenfarbe, ist der gestreifte Elefant als Logo der Profi-Marke Caparol weithin bekannt.

Repräsentatives Understatement

Seit März 2017 residiert die Zentrale der DAW in einem neu errichteten Gebäude am Stammsitz des Unternehmens im südhessischen Ober-Ramstadt (nahe Darmstadt). Der Z-förmige Neubau vervollständigt den bereits vorhandenen Gebäudebestand und bietet auf 7.300 m² Nutzfläche rund 140 Mitarbeitern Platz.

Figur des Caparol-Elefanten vor dem DAW-Neubau
Wer auf dem weitläufigen Vorplatz eine dreidimensionale Skulptur des Caparol-Elefanten passiert hat, erreicht den Haupteingang des DAW Neubaus. (Bild: Jörg Küster)

Dank einer vorgehängten Fertigteilfassade, die hinterlüftet ist und sich nach außen zurückhaltend in Grau und Beige zeigt, wirkt das Gebäude unaufdringlich, dennoch aber repräsentativ. Die helle Natursteinverkleidung mit ihren hellgrau lasierten Fichtenholzfüllungen, die Beschichtungsmaterialien sowie die im Inneren verwendeten Farben, welche sich an den farbigen Streifen des Caparol-Elefanten orientieren, stammen aus eigener Fertigung. Der Neubau ist somit Vorzeigeobjekt für von der DAW hergestellte Produkte.

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Infrastruktur für die digitalisierte Arbeitswelt

Aufteilung und Infrastruktur im architektonisch ansprechenden Neubaukomplex werden den Anforderungen der digitalisierten Arbeitswelt gerecht: Die offen gestalteten Etagenflächen beherbergen moderne Gemeinschaftsbüros, aber auch temporär nutzbare Rückzugsräume. Sitzecken, hohe Tische mit Bistrostühlen, mehrere „Coffices“ und eine Cafeteria sind als Angebote an Mitarbeiter wie Kunden zu verstehen und sollen das gemeinsame Arbeiten sowie den kreativen Austausch fördern.

Auch die rundum verglasten Einzelbüros der Abteilungsleiter folgen den Prinzipien von Transparenz und Kommunikation – sprichwörtlich wie auch ganz real sind kurze Wege vorhanden; zuvor über das Werksgelände verteilte Abteilungen konnten im Neubau zusammengeführt werden.

Nicht ganz unerwartet wurden in der neu errichteten Zentrale die technischen Voraussetzungen für den standortübergreifenden Austausch innerhalb der international tätigen Unternehmensgruppe geschaffen, wobei eine zeitgemäße digitale Kommunikationskultur im Fokus steht – für die firmeninterne Zusammenarbeit, aber auch, um hochgesteckte Kundenerwartungen hinsichtlich Liefer- und Reaktionsschnelligkeit erfüllen zu können.

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Planung und Ausführung

Mit der Planung der Medientechnik war die CUT GmbH befasst. Im Jahr 2015 begann das in Heidelberg beheimatete „Ingenieurbüro für Licht, Medien, Design“ mit der Erstellung eines Konzepts für den Einsatz hochwertiger Audio-, Video- und Konferenztechnik in unterschiedlichen Bereichen des DAW-Neubaus. Medientechnisch zu ertüchtigen waren ein großer Veranstaltungssaal, ein repräsentatives Foyer, mehrere Besprechungsräume, drei Seminarräume und vier Videokonferenzräume.

Selbstverständlich waren in diesem Zusammenhang die Vorgaben der für die Architektur verantwortlichen Brückner & Brückner Architekten GmbH (Tirschenreuth/Würzburg) zu berücksichtigen. CUT übernahm Konzeption, Beratung und Planung sowie die Erstellung des Leistungsverzeichnisses, wirkte bei der Vergabe mit und finalisierte das Projekt als Bauleitung bis zur Anfang 2017 erfolgten Abnahme. Federführend für CUT wurde Matthias Frank tätig.

Lars Panzer (links) und Matthias Frank im Foyer des DAW Neubaus
Lars Panzer (links) und Matthias Frank im Foyer des DAW Neubaus (Bild: Jörg Küster)

Als ausführendes Systemhaus für die AV-Systeminstallation wurde die GMS Global Media Services GmbH aus Schwalbach unter Leitung von Tobias Enders verpflichtet. Der GMS Geschäftsführer erinnert sich: „Für uns war es ein besonderes Projekt, weil die DAW neben moderner Technologie und einem innovativen Nutzungskonzept auch hohe Anforderungen an eine ganzheitliche Betreuung und langfristige Partnerschaft hatten.“

„Zu den besonderen Herausforderungen zählte die dynamische Installationsphase, die eng an die Bauabläufe angepasst werden musste. Die Zusammenarbeit war sowohl mit Herrn Panzer auf Seite des Kunden wie auch mit Herrn Frank von CUT und den anderen Gewerken partnerschaftlich. Wir freuen uns sehr, dass wir im direkten Anschluss an das erfolgreiche Projekt von den DAW für einen Servicevertrag mandatiert wurden. Bei künftigen Projekten freuen wir uns, die DAW an ihrem Hauptsitz wie auch an anderen Standorten betreuen zu dürfen – national und auch international über unsere GPA Mitglieder.“

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Skype for Business

Die in den Neubau einzubringende Medientechnik sollte klar definierten Anforderungen genügen, wie Lars Panzer erläutert: „Früher fand der standortübergreifende Austausch zwischen den Mitarbeitern vorwiegend per Telefon oder in eigens eingerichteten Videokonferenzräumen statt.

Letztere waren mit in Anschaffung wie Unterhalt recht teurer Technik ausgerüstet, wurden von Kollegen vielfach als exklusiv wahrgenommen und dementsprechend nicht konsequent genutzt“, berichtet der seit fast 20 Jahren bei den DAW beschäftigte IT Projektmanager Collaboration.

„Heute setzen wir unternehmensweit auf Skype for Business, das inzwischen von rund 1.500 Kollegen in 13 Ländern genutzt wird. Selbstverständlich haben wir uns vorab ausgiebig Gedanken um ein ordentliches Change-Management gemacht, das die allgemeine Akzeptanz begünstigt. Aktuell setzen wir uns mit der Einführung von Office365 auseinander, das ebenfalls Kollaborationswerkzeuge wie Microsoft Teams oder OneDrive beinhaltet. Alle Tools tragen in ihrer Gesamtheit dazu bei, dass im Unternehmen vorhandene Wissen IT gestützt teilen zu können.“

Nach Aussage von Lars Panzer wird Skype for Business von den Mitarbeitern der DAW bestens angenommen, wobei der Roll-out noch lange nicht abgeschlossen ist. „Ich denke, dass der Umgang mit Skype for Business für die meisten Kollegen leicht zu erlernen ist, zumal die Videokommunikation häufig direkt am Arbeitsplatz stattfindet“, so Panzer.

„Die Hemmschwelle ist niedrig, weil viele Mitarbeiter Skype bereits aus ihrem privaten Umfeld kennen; darüber hinaus ist der Client bei Skype for Business relativ aufgeräumt und einfach zu bedienen. Top-Features bei Skype for Business sind nach meinem Dafürhalten die Möglichkeit zum Teilen von Dokumenten sowie die Option, den Desktop des Gegenübers übernehmen zu können.“

CUT Geschäftsführer Matthias Frank ergänzt: „Die Mitarbeiter können ihre eigenen Geräte verwenden und müssen sich nicht mit ihnen möglicherweise wenig vertrauten Technikkomponenten in von ihnen selten genutzten Räumen auseinandersetzen. Per USB-Schnittstelle erkennt der Software-Client auf dem Device des Mitarbeiters die im Raum vorhandene Kamera- und Mikrofontechnik.“

„Das eigene Outlook-Adressbuch ist immer mit dabei, so dass sich beispielsweise an einem anderen Standort tätige Experten einfach in eine laufende Konferenz einbinden lassen – Fragen zu spezifischen Problemen werden auf diese Weise nicht vertagt. Zusammenfassend könnte man sagen, dass der Einsatz von Skype for Business bei den DAW zu einer gesteigerten Produktivität beiträgt und Hemmschwellen bezüglich des Einberufens einer Videokonferenz deutlich gesenkt werden konnten.“

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Arbeitswerkzeug statt Luxus-Gadget

Bei einem Rundgang durch die für Videokonferenzen  ausgelegten Räumlichkeiten in der neuen DAW Zentrale fällt auf, dass die Kameratechnik zumeist derart beschaffen ist, dass der Gegenseite ein Gesamtüberblick über das Geschehen im jeweiligen Raum vermittelt wird  – Zooms, Schwenks und Schnitte finden nicht  statt.

Wichtiger als der visuelle Part scheint die gute Sprachverständlichkeit zu sein, worauf u.a. der Einsatz akustisch wirksamer Oberflächen sowie die Verwendung hochwertiger Mikrofone hinweisen: Bekanntermaßen ist ein anstrengungslos verständlicher Ton für jede Remote-Zusammenkunft unabdingbar, während bewegte Bilder bei nüchterner Betrachtung oft eher in die Nice-to-Have-Kategorie fallen.

DCM-1 Beamtracking-Mikrofon hängt von der Decke
Von der Decke sind in den Seminarräumen DCM-1 Beamtracking-Mikrofone abgehängt, die mit einem Devio SCR-25 Conferencing Hub von Biamp Systems verbunden sind. (Bild: Jörg Küster)

In Ober-Ramstadt steht die einfache Handhabbarkeit der Videokonferenztechnik im Vordergrund, da sie als Werkzeug für den Arbeitsalltag und nicht als luxuriöses Gadget für die Vorstandsetage verstanden wird. Es wurde nicht nur in IT-Dimensionen gedacht: Bandbreite, Latenz und das reibungslose Zusammenspiel aller UCC-Komponenten sind als Parameter bei der Planung wichtig, doch mindestens ebenso viel Beachtung sollten die typischen Arbeitsabläufe der potenziellen Anwender sowie eventuell vorhandene Vorbehalte gegenüber einer als „kompliziert“ empfundenen (und möglicherweise gefürchteten …) neuen Technik erfahren – bei der erfahrenen Generation eventuell noch mehr als bei jungen Angestellten, die UCC auf Anhieb als Erleichterung zur Erfüllung ihres Aufgabenpensums begreifen.

„Ich halte regelmäßig Schulungen ab, bei denen ich interessierten Kolleginnen und Kollegen erläutere, wie mit den Möglichkeiten der Räume umzugehen ist und worin die grundlegende Idee besteht“, berichtet Lars Panzer.

„Diese Angebote werden in Verbindung mit weiteren Maßnahmen sehr gut angenommen. Natürlich ist es aber auch so, dass in unserem Neubau die Usability ganz klar im Fokus steht und keine Raketenwissenschaft zum Einsatz kommt …“ (schmunzelt)  Zur medientechnischen Ausstattung des Foyers gehören schmalrahmige Displays (NEC Multi-Sync X555UNS), die als Dreiergruppen (1 plus 2) über Eck an den Wänden montiert sind.

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Videokonferenzräume

Das oberste Geschoss des DAW-Neubaus beherbergt sieben Besprechungsräume, in denen Fenster den Blick auf die sanften Hügel des Vorderen Odenwalds freigeben. Vier Räume dienen als baugleiche Videokonferenz- respektive Skype-Räume. „Wer die Technik in einem der Räume kennt, findet sich problemlos in  jedem anderen Raum zurecht“, konstatiert Lars Panzer und weist auf das gebäudeweit einheitliche Bedienkonzept hin.

Als Bildschirme dienen 75″-Touchdisplays von Sharp, deren Soundbars für die Beschallung der überschaubar großen Räume (acht Stühle) ausreichend sind. Für den Aufbau von Videokonferenzen wurden Crestron RL-2-Systeme als skalierbare UCC-Komplettlösungen angeschafft: Die Kits beinhalten unter anderem den System-Codec (CCS-UC-CODEC-200), einen Tabletop-Touchcontroller mit 10,1″-Diagonale, ein für die Ablage auf der Tischplatte konzipiertes Grenzflächenmikrofon des Typs CCS-MIC-USB-100 (an einem Aten UEH4002R USB-Extender) und eine kompakte Logitech Kamera (HD 1.080p) mit Crestron Branding.

Ergänzt werden die Kits bei DAW durch Barco CSE-200 ClickShare-Präsentationssysteme, die sich im praktischen Einsatz gemäß Aussage von Lars Panzer bestens bewähren.

Dass bei der Planung Details Beachtung geschenkt wurde, zeigt sich in der Möblierung: Die Tische sind wankelförmig ausgeführt, was zu einer besseren Sichtbarkeit der Teilnehmer bei der an einer Videokonferenz beteiligten Gegenseite führt.

Videokonferenzraum mit Bildschirm von Sharp und Konferenztisch
Videokonferenzraum Ost: Als Bildschirm dient ein 75″-Touchdisplay von Sharp. Der Tisch ist wankelförmig ausgeführt, was zu einer besseren Sichtbarkeit der Teilnehmer bei der an einer Videokonferenz beteiligten Gegenseite führt. In der Mitte der Tischplatte befindet sich ein Tischanschlussfeld. (Bild: Jörg Küster)

In der Mitte jedes Tischs befindet sich ein Tischanschlussfeld, hinter dessen Klappe sich zwei Schuko-Steckdosen, zwei USB-Ports, zwei LAN-Buchsen und ein HDMI-Anschluss (an Crestron DM-TX-4K-202-C 4K  DigitalMedia 8G+ Transmitter) verbergen – der Gedanke an eine Ausrüstung mit dem betagten VGA-Standard wurde nach anfänglichen Diskussionen verworfen. Die Tische werden in den Videokonferenzräumen in aller Regel nicht bewegt; das Tischanschlussfeld ist mit einem Bodentank verkabelt.

Das großflächig einfallende Tageslicht sorgt für eine angenehme (Arbeits-)Atmosphäre; an sonnigen Tagen lässt sich eine Verdunkelung herabfahren, die über ein nahe der Tür angebrachtes Tastenfeld zu bedienen ist. „Im Vorfeld haben wir lange überlegt, welches Maß an Integration für unseren Arbeitsalltag sinnvoll ist“, berichtet Lars Panzer.

„Letztlich sind wir zu dem Schluss gelangt, dass die Usability für uns schlichtweg besser ist, wenn sich einfache Taster zur Steuerung der Raumtechnik nahe der Türe befinden. Nichtsdestotrotz ist technisch alles vorbereitet, um die Steuerung der Raumfunktionen in Zukunft auf Wunsch auch über das Touchpanel vornehmen zu können.“

Vorbereitet sind auch Anschlüsse für digitale Türschilder, welche derzeit noch mit Blenden verdeckt sind. „Die Raumbuchung erfolgt bei uns im Haus mithilfe von Microsoft Outlook“, erklärt Panzer. „Räume werden dort als Ressourcen definiert, was ganz dankbar mit dem Crestron RL-2-System funktioniert und in einer Kachelanzeige mit der Raumbuchung resultiert.“

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Casein, Paraffin und Oleum

Neben den vier Videokonferenzräumen beherbergt die fünfte Etage auch drei Seminarräume, in denen nicht nur Mitarbeiter des Unternehmens zusammenkommen, sondern auch Gäste tagen.

Im Gegensatz zu den Videokonferenzräumen befindet sich dort ein Skype- Client nicht fest im Raum, sondern es sind eigene Devices (wie beispielsweise der persönliche Laptop) mitzubringen.

Die entlang eines Flurs verteilten Seminarräume heißen Casein, Paraffin und Oleum – Farbbestandteile, aus denen der Markenname Caparol entstanden ist. Die Räume Paraffin und Oleum lassen sich durch das Entfernen einer Trennwand gemeinsam als großer Raum nutzen.

NEC Bildschirm im Seminarraum
In den Seminarräumen finden 84″-Bildschirme (NEC MultiSync X841UHD) Verwendung, unter denen Audipack LSS-1931SB Stereo-Soundbars montiert sind. (Bild: Jörg Küster)

Passend zu diesem Szenario ist im Seminarraum Oleum eine ausfahrbare Leinwand (AV Stumpfl BIM-SW300 Inline 125, 300 × 188 cm) vorhanden, die links und rechts von zwei Extron SM 26 Zweiwege-Lautsprechern (an XPA 1002-Endstufen) flankiert wird.

Als Bildlieferant dient ein Sony VPLFHZ65 Projektor mit Z-Phosphor-Laserlichtquelle und BrightEra 3-LCD-Engine, der HDMI- und RS-232-Signale aus einem Crestron DM-RMC-4K-SCALER-C bezieht. Zur Bedienung wird ein Crestron TSW- 552-W-S-Touchpanel herangezogen; Nutzer können als grundlegende  Nutzungsszenarien ganz einfach „Single“ oder „Dual“ (ohne Trennwand) anwählen.

Als Standard kommt innerhalb der Seminarräume eine U-förmige Tischanordnung zum Einsatz, welche gelegentlich jedoch modifiziert wird. Zur Ausstattung gehört ein zentraler Konferenztisch, dessen Anschlussfeld mit einem Bodentank verbunden ist.

Optional verfügbare Rednerpulte, die im Stuhllager auf ihren Einsatz warten, lassen sich auf Wunsch an einen zweiten Bodentank anschließen. Besondere Bestuhlungswünsche werden nach Anmeldung durch das hauseigene Serviceteam erfüllt, wobei sowohl die Videokonferenz- als auch die Seminarräume prinzipiell für den Selbstfahrerbetrieb ausgelegt sind.

Um das vergleichsweise breite U-Ensemble bei Videokonferenzen vollständig im Bild erfassen zu können, wurden oberhalb der Displays Altia Systems PanaCast2 USB-Kameras installiert, die in Ober-Ramstadt einen Bildwinkel von etwa 140 Grad abdecken – die Einzelbilder der drei in jede Kamera integrierten Objektive werden per Stitching/Entzerrung mit nur geringer Latenz zu einem Panoramabild verbunden.

Altia Systems PanaCast 2 Kamera
Altia Systems PanaCast2 USB-Kamera: Die Bilder der integrierten Objektive werden
per Stitching/Entzerrung mit nur geringer Latenz zu einem Panoramabild verbunden.
(Bild: Jörg Küster)

In den Seminarräumen finden 84″-Bildschirme (NEC MultiSync X841UHD) Verwendung, unter denen Audipack LSS-1931SB Stereo-Soundbars montiert wurden. Von der Decke sind DCM-1 Beamtracking-Mikrofone (Abdeckung 3 × 120 Grad) abgehängt, die mit einem Devio SCR-25 Conferencing Hub von Biamp Systems verbunden sind. Bedient wird die Medientechnik über ein Crestron MPC-M5 Tastenfeld.

Selbstredend nutzt das Unternehmen die Räume auch zur Präsentation seiner Gestaltungskompetenz – schaut man genauer hin, entdeckt man in den Raumecken Hinweise auf die verwendeten Wandfarben: Der edle Blauton mit leicht schimmerndem Glanz, welcher den Raum Casein dominiert, ist beispielsweise auf den Einsatz von „Caparol ICONS No. 65 Skater“ zurückzuführen, das als „Hommage an die Farbe des Griptapes von Skateboards“ zu verstehen ist und Räumen „eine faszinierende Tiefe und Ausdruck verleihen“ soll.

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Besprechungsräume

Verteilt im Gebäude befinden sich weitere Besprechungsräume, die sich großer Beliebtheit erfreuen und regelmäßig genutzt werden. Die Bedienung der Medientechnik orientiert sich an den bereits aus der oberen Etage bekannten Prinzipien, so dass im Selbstfahrerbetrieb so gut wie nie Fragen zur Handhabung der Technik auftreten. Ein Aufsteller auf jedem Tisch erläutert in Stichworten die unternehmensweit etablierten Besprechungsregeln (z. B. „Zuhören und ausreden lassen“).

Zur Ausstattung gehören eine Logitech-Kamera, ein für Skype for Business zertifiziertes Sennheiser SP 20 ML Speakerphone sowie ein LC-Display aus der UHD-Reihe von NEC – man könnte sagen, dass die Räume mit überschaubarem (Kosten-)Aufwand Skype-tauglich gemacht wurden.

„Mit Ausnahme der Videokonferenzräume im fünften Obergeschoss haben wir überall Bildschirme aus der UHD-Serie von NEC installiert“, erklärt Matthias Frank. „Diese Displays sind als Sieger aus einem Shoot out hervorgegangen und wurden aufgrund ihrer neutralen Farbwiedergabe sowie der Möglichkeit zu einer Hardware-Kalibrierung ausgewählt. Um den in regelmäßigen Intervallen vorzunehmenden Helligkeits- und Farbabgleich kümmern sich Spezialisten des hauseigenen FarbDesignStudios.“

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Meeting-Spaces

In den weiteren Ebenen des Gebäudes befinden sich Bereiche für Standup-Meetings, die mit Hightables (Bachmann Anschlussfeld) und passenden Hockern möbliert sind. Der Bildanzeige dient ein NEC Display, das in ein Möbel der Bene GmbH eingelassen ist. Der Anschluss für einen stationären PC wurde vorbereitet, worauf ein HDMI-Umschalter von Extron hinweist.

Ein ähnlich ausgestattetes Areal für Standup-Meetings (mit Display, stationärem PC und Barco ClickShare) ist auch im Foyer des Neubaus zu finden und wird oft für abteilungsübergreifende Ad-hoc-Besprechungen genutzt – die Möblierung ist in diesem Fall Teil des durch den Empfangsbereich führenden „roten Bandes“. Dieses führt auf einer Länge von 50 Meter durch den gesamten Eingangsbereich und begibt sich über die Treppenhauskerne von der Horizontalen in die Vertikale.

Foyer des DAW-Neubaus
Zur medientechnischen Ausstattung des Foyers gehören schmalrahmige Displays (NEC Multi-Sync X555UNS), die als Dreiergruppen (1 plus 2) über Eck an den Wänden montiert sind. (Bild: Jörg Küster)

Hier beginnen auch die regelmäßig anberaumten Werksführungen samt der erforderlichen Sicherheitsunterweisungen; der Tourguide verbindet bei solchen Gelegenheiten sein Apple iPad mit Barco ClickShare.

Zur medientechnischen Ausstattung des Foyers gehören weiterhin sechs schmalrahmige Displays (NEC MultiSync X555UNS), die als Dreiergruppen (1 plus 2) in zwei Bereichen über Eck an den Wänden montiert sind. Zu sehen sind vorrangig Werbeclips der zur Unternehmensgruppe gehörenden Marken, die in einer Endlosschleife ohne Ton wiedergegeben werden. Im Hintergrund verrichten XD233-Player von BrightSign ihren Dienst.

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Color Room

Mit bodentiefen, zum Foyer weisenden Fenstern ist der visuell ansprechende Color Room im 1. OG versehen, welcher vorrangig vom Caparol FarbDesignStudio genutzt wird. Als Besonderheit finden hier zwei Displays Verwendung, was der außergewöhnlichen Breite des Raums geschuldet ist.

Die Bildschirme lassen sich separat oder parallel bespielen. Der Anschluss für ein drittes, an einer Stele anzubringendes Display ist vorbereitet, so dass künftig auch eine mediale Nutzung des Raums in Längsrichtung möglich sein wird.

Die Bedienung der Medientechnik erfolgt über ein Crestron Touchpanel, das Nutzern die Auswahl zwischen „Single“ und „Dual“ anbietet und bei der Quellenwahl die Tischanschlussfelder sowie die Bodentanks berücksichtigt.

Crestron Tabletop-Touchcontroller
Crestron Tabletop-Touchcontroller in einem Videokonferenzraum (Bild: Jörg Küster)

Mehrere VR-Brillen weisen darauf hin, dass Virtual-Reality-Anwendungen bei der DAW Gruppe künftig verstärkt zum Thema werden könnten – mit den VR-Brillen erarbeitete Inhalte lassen sich Anwesenden auf den Displays zeigen. Die Videokameras stammen auch im Color Room von Logitech, und Barco ClickShare findet ebenfalls Verwendung.

Die Beleuchtung weist eine Besonderheit auf: Zur Wahl stehen sowohl die übliche Bürobeleuchtung mit einer Farbtemperatur von 4.000 Kelvin als auch eine  Spezialbeleuchtung, bei deren Einsatz die im Raum befindlichen Mustertafeln und Moodboards farbverbindlich betrachtet werden können.

Die von der CUT GmbH geplanten Spezialleuchten verwenden die gleichen Zumtobel-Profile wie ihre konventionellen Gegenstücke, setzen jedoch auf LED-Technik mit einem Farbwiedergabeindex (CRI) größer als 95 und eine Farbtemperatur von 6.500 Kelvin – der Unterschied zur Standardbeleuchtung lässt sich beim Blick in Richtung Decke mit bloßem Auge erkennen, sofern die Leuchtmittel zu Demonstrationszwecken gemeinsam angeschaltet werden.

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Veranstaltungssaal

In einem nach Unternehmensgründer Eduard Murjahn benannten Saal im Erdgeschoss des Neubaus finden bei bestuhlten Veranstaltungen bis zu 200 Personen Platz. Der Saal wird für Events jedweder Art genutzt und auch extern vermietet. Die Ausstattung wirkt edel; Materialmix wie Farbgebung unterstreichen den repräsentativen Charakter.

An der Vorderseite des Saals befindet sich eine barrierefrei erreichbare Bühne, deren Hintergrund eine großzügig dimensionierte Fensterfront bildet. Der Saal ist mit akustisch wirksamen Elementen aus dem Portfolio der Firmengruppe versehen und wird gemäß Aussage von Lars Panzer „mehrfach in der Woche“ genutzt.  „Die Mitarbeiter kommen gerne in den Saal und richten dort auch Veranstaltungen mit Kunden aus“, weiß Panzer.

Die Technik ist für den Selbstfahrerbetrieb ausgelegt, so dass Fachpersonal bei Events nicht zwangsläufig anwesend sein muss. An einer intuitiv gestalteten  Touchpanel-Benutzeroberfläche sind Presets für vier typische Szenarien (Vortrag ohne Präsentation, Vortrag mit Präsentation, Kino, Pause) abrufbar, in denen  auch Befehle für die Steuerung der Lichttechnik, der Jalousien und der innenliegenden Verdunkelung enthalten sind.

Die audiovisuelle Aufzeichnung sowie das Streaming (Crestron CAPTUREHD-PRO) können ebenfalls per Fingerdruck ausgelöst werden. Als Mediensteuerung dient eine Crestron CP3.

Im Präsentationsmodus wird eine 7,50 Meter breite Rollbildwand (Brandschutzklasse B1) der HKS Systemtechnik GmbH ausgefahren, die auf Wunsch des Architekturbüros in seitlich verlaufenden Schienen geführt wird. Parallel dazu wird ein Christie D13WU-HS 1-Chip-DLP-Laserprojektor (am HDMI-Out eines Crestron DM-RMC-4K-SCALER-C) mit einem PeTa-Lift aus der mit Akustikputz der DAW Gruppe gestalteten Decke gefahren.

 

Das Projektormodell mit Christies BoldColor-Technologie wurde vom FarbDesignStudio im Rahmen eines Shootouts ausgewählt. Oberhalb der Bühnenfläche montierte Downlights sorgen dafür, dass Vortragende auf dem Podium gut ausgeleuchtet sind, ohne das projizierte Bild unnötig zu beeinträchtigen.

Zur Beschallung werden Lautsprecher von Fohhn genutzt: Links und rechts der Bühne sind elektronisch steuerbare LFI-220 Linea Focus Linienstrahler angebracht, welche um eine Delay-Line mit Fohhn Linea LX-100 ergänzt werden. Die Lautsprecher wurden auf Wunsch des Architekturbüros im gleichen RAL-Farbton wie die im Saal vorhandenen Metallteile lackiert.

Für die Wiedergabe tiefer Frequenzen sind zwei Fohhn Subwoofer (AS-22) zuständig, die sich unterhalb der Bühne verbergen; zwei Fohhn LX-10 dienen als Nahfeldlautsprecher. Den Antrieb der passiven Lautsprecher übernehmen CXD4.3Q DSP-Endstufen von QSC.

Auf der Bühne befindet sich ein Sony FW-43XD8001 4K-Vorschaumonitor in einem rollbaren Gestell; die Neigung des Bildschirms lässt sich mit wenigen Handgriffen variieren. Das Referentenpult ist mit zwei MX412/S-Schwanenhalsmikrofonen aus dem Portfolio von Shure bestückt; Verwendung finden darüber hinaus Hand- und Taschensender aus der Shure QLX-D-Serie. Als Audioprozessor dient ein Q-SYS-System von QSC mit einem Core 500i und einem I/O Frame.

In zwei Schränken am hinteren Ende des Saals verbergen sich Anschlusskästen, welche beispielsweise genutzt werden können, wenn Dolmetscherkabinen aufzubauen sind oder bei besonderen Anlässen extern eingebrachte Veranstaltungstechnik verwendet werden soll. Ein mobiler Regieplatz lässt sich im Saal einrichten, wobei für digitale Audioverbindungen das im Haus vorhandene Dante-Netzwerk herangezogen werden kann.

Die Technikzentrale befindet sich im 1. OG und gruppiert sich um eine Crestron DM-MD32X32 DigitalMedia-Matrix, die mit zahlreichen Einspeisepunkten im Saal und auf der Bühne verbunden ist. Verbindungen zur DM-Matrix wurden auch im FarbDesignStudio und den Seminarräumen eingerichtet. „Man könnte sagen, dass jeder Raum, der über mehr als nur ein einzelnes Display verfügt, an die Technikzentrale angekoppelt ist“, erläutert Matthias Frank. „Im Administrator-Modus  lassen sich alle Bild- und Tonsignale frei routen.“

Lars Panzer weist darauf hin, dass auch der Veranstaltungssaal „ready for Skype“ ist. Panzer: „Am Rednerpult lässt sich ein Notebook  anschließen; eine PTZ-Kamera von Lumens mit HDBaseT ist seitlich an einer Wand angebracht. Im großen Veranstaltungssaal können Kollegen daher genauso arbeiten, wie sie es aus den Seminar- und Videokonferenzräumen gewohnt sind.“

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Medientechnik für den Arbeitsalltag

Der neu errichtete DAW-Firmensitz in Ober-Ramstadt ist eine ebenso moderne wie repräsentative Verwaltungszentrale, die frei von oberflächlicher Effekthascherei in Gestaltung und Ausstattung sowohl die Kompetenz als auch die Kernwerte des Unternehmens überzeugend vermittelt.

Matthias Frank kommentiert: „Die langfristige und vertrauensvolle  Zusammenarbeit im Projektteam ermöglicht, dass wir exakt jene Bedingungen schaffen, welche die Anwender für ihren Arbeitsalltag benötigen. Diese Erkenntnisse sind bereits auch in weitere Teilprojekte für die DAW SE eingeflossen.“

Lars Panzer ergänzt: „Ich denke, dass die medientechnische Ausstattung in unserem Neubau ein Referenzprojekt für alle Beteiligten ist. Auch ohne teure High-End-Konzepte lassen sich tolle Lösungen realisieren, die sicher nicht nur für uns, sondern auch für andere Unternehmen mit vergleichbarer Aufstellung interessant sind – es gibt hierzulande ganz ohne Frage noch viele „Hidden Champions“, die von einer anwenderfreundlichen digitalen Kommunikationsinfrastruktur profitieren  können.“

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DAW SE

Die DAW SE mit Stammsitz in Ober-Ramstadt entwickelt, produziert und vertreibt innovative Beschichtungssysteme. Das 1895 gegründete Familienunternehmen
vereint unter einem Dach bekannte Marken wie Caparol, Alpina oder Disbon und wird heute in fünfter Generation geführt. Mit rund 5.600 Mitarbeitern ist die DAW der drittgrößte Hersteller von Baufarben in Europa und Marktführer in Deutschland, Österreich und Weißrussland. Die Firmengruppe ist an neun Standorten in Deutschland sowie weltweit in über 40 Ländern vertreten. Im Jahr 2020 wird das 125-jährige Firmenjubiläum zelebriert.


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