Digital Signage: Samsung Discovery Day 2019

Samsung Discovery Day 2019

Anfang Juli lud Samsung seine europäischen Händler in seinen Bad Schwalbacher Showroom, um die neusten Unternehmensprodukte in Sachen Displaytechnologie frisch von der Infocomm zu präsentieren.

Neue UHD Serie Samsung(Bild: Achim Hannemann)

Inhalt dieser Case Study:

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200 Händler aus verschiedenen Teilen Europas kamen am 2. Juli auf Einladung von Samsung wieder in den europäischen Showroom nach Schwalbach bei Frankfurt, um neueste Produkte und Lösungen von der AV-Trendmesse InfoComm in Augenschein zu nehmen. Auch Seoggi Kim, Executive Vice President der Samsung Visual Display Division und Head of Enterprise Business Team war eigens aus Korea angereist, um durch die Präsentation zu führen, die unter dem Motto „Experience the future of display solution here“ stand.

Dabei wurde der Vortrag gleichzeitig auf drei nebeneinander installierten LED-Displays abgespielt – jedes davon bot FHD-Auflösung, allerdings jeweils auf Modulen mit unterschiedlichem Pixel Pitch (1,5 mm, 2,0 mm, 2,5 mm). Die daraus resultierenden Monitorgrößen waren somit leicht zu zuordnen. So konnte man sich schnell einen Eindruck davon verschaffen, welche Auflösung und welche LED-Wand-Abmessungen je nach Betrachterabstand erforderlich sind.

Fokus auf LED-Technik

Samsung konzentriert sich verstärkt auf die LED-Technik, da die Wachstumsraten in diesem Segment überdurchschnittlich hoch sind. Gerade im Indoor-Bereich geht der Trend eindeutig zu Fine Pixel Pitch LED-Informationsdisplays, deren Marktanteil laut Samsung bis zum Jahr 2023 auf 73 % prognostiziert wird. Das TV-Geschäft dominierte Samsung zwar jahrelang, doch ab 2016 Jahre verlor man aufgrund von LGs OLED-Technik viele Marktanteile.

Das soll sich wieder ändern: Mit Micro LED Technik hat man den Mitbewerbern den Kampf angesagt und treibt das Thema sowohl bei den Consumern als auch im professionellen Bereich an. Die ersten „The Wall Luxury“-Modelle mit 0,8 mm Pixel Pitch laufen bereits vom Band, und der betuchte Kunde kann aus Größen von 146″ bis zu 292″ bzw. von 4K- bis 8K-Auflösung auswählen. Unter vielen interessanten Features ist u. a. bemerkenswert, was „The Wall Luxury“ im aktiven Entertainment-Modus bietet. Der integrierte „Quantum Processor Flex“ kann Bildinhalte auf verschiedenste Größen, Auflösungen und Bildformate anpassen. Künstliche Intelligenz (AI) verbessert Inhalte, analysiert jedes Bild, vergleicht es mit einer Daten-Library und optimiert so Szene für Szene. Hellere Anteile im Bild werden hervorgehoben, der Kontrastumfang steigt. So erreicht das TV-Display, das 120 Hz, HLG, HDR, HDR10+ bietet, Helligkeiten von 250 nit (Normalmodus) bis 2000 nit im Peak. Niedriger aufgelöste Inhalte werden automatisch auf die Auflösung des Displays hochgerechnet, auch bis zu 8K-Auflösung.

Die professionelle Variante unterscheidet sich nur in folgenden Punkten: Das Display ist circa 4 cm dicker, besitzt eine Grundhelligkeit von 500 nit und erreicht im Peak 1600 nit. Angesteuert wird die Wall ebenso wie die IF-Serie mit dem neuen externen Multi Link HDR Prozessor. Dieser rechnet mit dem hauseigenem Algorithmus SDR-Inhalte in HDR-Content um oder gleicht 4×4K-HDR-Signale auf ein einheitliches HDR 8K Displaylevel ab.

Flexibles LED-Design und Shaping ist mit der IER-Serie möglich. Dank der angeschrägten Außenkanten ist es möglich, mit verschiedenen Winkeln dreidimensionale, randlose LED-Skulpturen mit unsichtbaren Modulübergängen zu kreieren. So lassen sich Aufbauten bis zu einer 360°-Litfaßsäule verwirklichen. Zwei unterschiedliche Kabinettgrößen – 960× 540 mm und 240×540 mm – sind mit 2,5 mm PP und 600/1600Peak nit erhältlich, die sich auch installationstechnisch mischen lassen. Die nur 20 kg/m2 schweren Cabinets sind 2Full Front Service“-tauglich. Auch bezüglich LED Outdoor-Anwendungen ist Samsung erfolgreich. So wurden im Mai 2019 fünf Screens (XPS160 und XPS080) am Times Square in New York mit einer Gesamtfläche von 1.082 m2 installiert.

8K-Auflösung ist das Thema bei den neu vorgestellten QLED-Displays für Digital Signage. Nach dem QPR 8k-Signage Display in 82″ auf der ISE wurde zur diesjährigen InfoComm und damit auch auf dem Discovery Day das 98″-Modell gelauncht. Beide Monitore bieten einen Peak bis zu 4.000 cd/m2 und beinhalten den Quantum-Prozessor mit der AI-Upscaling Technologie. Leider sind alle QLED-Displays nur mit 16/7 spezifiziert, was aber für die meisten Digital Signage Anwendungen ausreichend sein sollte.

8K-Auflösung ist das Thema bei den neu vorgestellten QLED Displays für Digital Signage
8K-Auflösung ist das Thema bei den neu vorgestellten QLED Displays für Digital Signage. (Bild: Achim Hannemann)

Samsung Flip 65″

Nach dem großen Verkaufserfolg des digitalen Flipcharts WM55H war es nur eine Frage der Zeit, bis der großen Bruder WM65R auf den Markt kommt. Mit dem Ziel, weitere Anwendergruppen zu erschließen, ist das Collaboration Board ab September zu einem attraktiven Preis lieferbar; entsprechend groß war das Interesse der anwesenden Händler und Systemintegratoren. Integriert im 220 nit hellen interaktiven UHD-65″-Whiteboard ist das Betriebssystem Tizen 5.0. Das 1.522×869×63 mm große und 40 kg schwere Display lässt sich wie ein Tablet im Landscape- oder Portraitformat betreiben. Für eine flexible Handhabung haben einige Zubehör-Anbieter bereits stabile Rollständer mit 90°-Drehmöglichkeit des Flips entwickelt.

Einige Besonderheiten des neuen Flipcharts sollten nicht unerwähnt bleiben: So gibt es beim Schreiben (bis zu vier Personen gleichzeitig können aktiv werden) mit dem Holzstift keinerlei Verzögerung – Samsung promotet Flip als derzeit schnellstes interaktives Whiteboard. Erstmals ist auch ein Dual-Schreibmode möglich: So kann man z. B. auf der rechten Hälfte kreativ mit dem Brush-Mode arbeiten, während auf der linken Seite Skizzen oder Texte entworfen werden. Beim Brush-Mode können übrigens wie bei der Öl- oder Acrylmalerei Pinseldruck und -stärke variiert werden.

Auch die subtraktive Farbmischung wird umgesetzt. Neben einer Content-Verbindung mit einem anderen Display oder Projektor per HDMI ist auch das Miracasting auf weitere Geräte möglich. Dank der neuen Features wie Remote-PC (Fernbedienung/ Steuerung eines Desktop- oder Laptop -PCs), Verbindung mit Maus und Keyboard per Bluetooth sowie Microsoft OneDrive, Office365 und Web Browser, kann der User seine Datenquellen zu Hause lassen. In Zusammenarbeit mit Cisco ist mittels optionalem Cisco Webex Room Kit Plus sogar eine Videokonferenz mit zwei Displays oder Picture in Picture mit bis zu 14 Teilnehmern möglich. Zudem wurde das von den Samsung Mobilgeräten bekannte Sicherheitspaket Knox im Flip integriert.

(Bild: Achim Hannemann)
Flexibles LED-Design und Shaping ist mit der IER-Serie möglich (Bild: Achim Hannemann)

MagicInfo7

2008 wurde MagicInfo als Content Management-System erstmals der Öffentlichkeit vorgestellt. Am Discovery Day konnten die Besucher in kleinen Gruppen die umfangreichen Tools der neuen CM-Plattform MagicInfo7 mit den leistungsstarken Datenanalyselösungen testen. Das CMS umfasst hauptsächlich aus die Tools MagicInfo Author, MagicInfo Server und MagicInfo Player. MagicInfo Author (MagicInfo Videowall Author für Videowalls) dient zur Erstellung von Content, und MagicInfo Server ist ein webbasiertes Tool für die Verwaltung von Inhaltsdateien und Geräten sowie der Erstellung und Verteilung von Zeitplänen für Inhaltsdateien. MagicInfo Player kann Inhalte bis zu 8K Auflösung auf Einzeldisplays, Videowalls, LED Screens und interaktiven Monitoren abspielen.

Nach dem großen Verkaufserfolg des digitalen Flipcharts WM55H kommt nun der großen Bruder WM65R auf den Markt
Nach dem großen Verkaufserfolg des digitalen Flipcharts WM55H kommt nun der großen Bruder WM65R auf den Markt (Bild: Achim Hannemann)

Bereits länger gibt es den Event Trigger, der den Screen-Inhalt durch externe Aktivierung (Barcode Reader, Bluetooth Motion Beacon, IR Distance Sensor, IR Proximity Sensor, RFID Tag Reader oder NFC Reader) kundenspezifisch wiedergibt. Neu hinzugekommen ist jetzt MagicINFO Analytics, das von Brightics AI (entwickelt von Samsung SDS) unterstützt wird. Hierbei werden Daten wie Foot Traffic, Funnel Report, Heat Map sensorisch und/oder per Kamera gesammelt und analysiert. Dies ermöglicht Benutzern die Optimierung und Automatisierung von Verkaufsförderungsaktionen und Kampagnen auf der Grundlage von integrierten Echtzeitdaten. Kundenströmungen und Verhalten lassen sich so besser erforschen, um gezielt Kampagnen zu entwickeln und zu steuern. Denkbar ist auch die Anbindung an ein Gebäudemanagement-System, um energieeffiziente Steuerungen zu veranlassen. Technische Features für zahlreiche weitere intelligente Anwendungsmöglichkeiten von Digital Signage, besonders für Marketing und wirtschaftliche Strategieentscheidungen, sind mittlerweile bei vielen Herstellern gegeben. Leider werden sie viel zu selten genutzt, der größte Teil der im Retail-Markt installierten Digital Signage Displays dümpelt hierzulande immer noch wochenlang mit der gleichen Content-Schleife vor sich her. Aufgrund des großen europaweiten Interesses an MagicInfo7 wurde sogar ein zusätzlicher Seminartag nach dem Discovery Day anberaumt.


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