Überblick

Wie setzt die European School of Management and Technology die Digitalisierung um?

Die ESMT ist eine staatlich anerkannte, private Business School mit einem Hauptcampus am Berliner Schlossplatz im ehemaligen Staatsratsgebäude der DDR-Regierung. Die Ein­weihung erfolgte 2006. Die medientechnische Ausstattung wurde seitdem stetig auf den aktuellen Stand der Technik gebracht. Vor dem Hintergrund der Pandemie richtete die ESMT zuletzt hybride Lernstrukturen ein, geplant und umgesetzt durch die PIK AG.

Studierender meldet sich in hybrider Vorlesung der European School of Management and Technology(Bild: Bettina Ausserhofer)

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Inhalt dieses Education-Artikels:


Die PIK AG ist für die ESMT seit 2010 tätig und begleitet als Integrator die medientechnische Ausstattung von kleineren und größeren Seminarräumen sowie vier Audi­torien. PIK realisierte den Wechsel von analoger Bestands­medientechnik auf Systeme mit digitaler Signalübertragung unter Einsatz der Digital Media-Plattform von Crestron, sowie Projektoren, die in zwei der Auditorien auch als Doppelprojektion ausgeführt waren.

Dazu gehörte die Zuspielung verschiedener Quellen und Live-Kamerabilder, um die Dozierenden groß darstel­len zu können. In einem der Auditorien kam zusätzlich eine Bosch-Konferenzanlage hinzu, so dass Studierende aktiv eingebunden werden konnten. Das damalige Nut­zungskonzept war auf die Präsenzlehre im Hauptcampus ausgelegt.

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Herausforderungen 2020/2021

Ingo Nolte ist Vertriebsleiter bei der PIK AG und erinnert sich: „Die schon gut ausgestattete Schule sah sich im Laufe der Pandemie mit der Notwendigkeit konfrontiert, sich genauso wie andere Hochschulen vom Präsenzunter­richt auf die Fernlehre umzustellen. Mit Blick in die Zu­kunft sollten sich beide Unterrichtsformen kombinieren lassen, sodass ein Hybridunterricht möglich wird.“

Das zuständige Planungsteam der ESMT war angesichts der Auswirkungen der Pandemie im Herbst 2020 „mit der Bitte um Dringlichkeit und einer schnellen Planungs­phase an uns, die PIK AG, zugekommen“.

Die ESMT setzte zu dieser Zeit Zoom als Fernunter­richtssoftware ein und ist als anerkannte Hochschule in der Education-Betreuung des amerikanischen Herstellers.

Seminarraum der ESMT
Die PIK AG realisierte die medientechnische Ausstattung für die hybride Lehre an der ESMT. (Bild: Bettina Ausserhofer)

Somit war eine der Hauptaufgaben, die Zoom Rooms-Funktionalität in die Hörsäle zu bringen. Außerdem sollte eine einfache Bedienung für die Nutzer ge­schaffen werden. Gleichzeitig musste die Technik so ausgelegt sein, dass sie „mit jeder beliebigen anderen Software nutz­bar sein sollte“, falls die Schule auf eine andere Produktlösung umschwenken wollte.

Dazu Andreas Haarhaus, Abteilung Medientechnik an der ESMT: „Unser Be­schluss entstand absolut vor dem Hinter­grund der Pandemie. Im Lockdown ver­lief plötzlich alles nur noch online. Ohne die Pandemie hätte es dieses Konzept so nicht gegeben. Die hybride Struktur er­möglichte es den zahlreichen internatio­nalen Studierenden überhaupt teilzuneh­men, gab es doch seinerzeit sehr ein­schränkende Reisebestimmungen.“

Natürlich sollte es aus Sicht der ESMT schnell gehen, aber nicht überstürzt: „Wir wollten nicht irgendwelche Bild­schirme hinstellen mit irgendwelchen Webcams. Alles sollte durchdacht sein, in vernünftiger Installation, am besten mit nur einem Knopf zur Steuerung“.

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Veränderungen durch Digitalisierung

Eine wichtige Grundlage für das Hybrid Learning ist, dass Studierende unabhän­gig von ihrer Präsenz mit den vor Ort Do­zierenden so zusammenarbeiten können, „als wären sie in einem Raum: Man sieht alles, und man hört alles“, formuliert An­dreas Haarhaus die Anforderung für die Zusammenarbeit. Dazu bedurfte es in den Auditorien einer Display-Anordnung, die den Studierenden die wesentlichen Be­standteile einer Vorlesung auch aus der Distanz zugänglich visualisiert. Hierzu ge­hörten das Live-Kamerabild der Lehrkraft und das der Teilnehmenden im Raum für jede Vorlesung. Zusätzlich sollen die Dozierenden den Überblick behalten können, wozu auch die Darstellung der „Gallery“, mit den Live-Bildern der zugeschalteten Studierenden gehört.

Blickwinkel der Dozierenden der ESMT in hybrider Lehre auf alle Teilnehmenden vor Ort und digital auf Display-Wand
Persönlich vor sich oder auf der großen Display-Wand haben die Dozierenden alle Teilnehmenden gut im Blick. (Bild: Bettina Ausserhofer)

Wo es vor der Pandemie „nur“ Quellenschaltungen für die Projektion in den Auditorien gab, wurden im hybriden Lehrbetrieb die medientechnischen Gegebenheiten um­fangreicher. Doch diese komplexeren Strukturen sollten automatisiert im Hintergrund gesteuert werden. Für die Anwendenden änderte sich in der Folge bei der Bedie­nung lediglich die Benutzeroberfläche auf den Crestron Touchpanels TSW-1060.

Mit Einzug der hybriden Video-Konferenztechnik muss­ten sich alle Beteiligten für eine einwandfreie Übertragung daran gewöhnen, Mikrofone bzw. Funkmikrofone zu ver­wenden.

Person hält Präsentation an der ESMT vor Teilnehmenden eines Seminars
Präsentationen und Vorlesungsmitschriebe werden in den Auditorien auf interaktiven Groß-Displays dargestellt. Die extern angebundenen Teilnehmenden sind via Zoom über PTZ-Kamerabilder zugeschaltet und können die Inhalte mitverfolgen. (Bild: Bettina Ausserhofer)

Für die Dozierenden entfiel die Verwendung der vorhan­denen „analogen“ Kreidetafeln in den Auditorien. „Feld­versuche“ mit Aufzeichnungen/Digitalisierungen von Kreide­tafel-Ansichten waren nicht zufriedenstellend verlaufen: „Bei der Wiedergabe kam es zu nicht erwünschten zeitlichen Latenzen, uns war die Synchronität einfach wichtiger. Und so entschieden wir uns zum Einsatz von großen interaktiven Displays mit Whiteboard-Funktion“.

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Die Umsetzung

Für die technische Entwicklung hin zur Lehre mit Video-Konferenzen an der ESMT war die vorhandene Bildwie­dergabetechnik bereits eine gute Basis, die es zu erweitern galt. Dazu wurden große Display-Wände geplant, die mit 55″ NEC-UN552V in einem querformatigem Raster von 3 × 2 Steglos-Displays ausgeführt wur­den. Auf diesen haben die Dozierenden den Blick auf die zugeschalteten Teilnehmenden und den in der Zoom-Session aktiv Sprechen­den sowie den Content der eigenen Präsen­tation/Lehrinhalte.

Via großen Touchscreens mit White­board-Funktion haben die Dozierenden die Möglichkeit, Vorlesungsinhalte live zu ver­schriftlichen. Sie sind vor Ort im Auditorium für alle und parallel für die Zoom-Teilneh­menden als geteilter Inhalt in der laufenden Video-Session sichtbar. Dazu installierte die PIK AG interaktive NEC-Displays, C861Q SST, auf elektrisch höhenverstellbaren und mobilen Stelen von Chief.

Studierende, die via Zoom zugeschaltet ist
Sprechende Studierende, die via Zoom zugeschaltet sind, werden für die Dozierenden auf der
Display-Wand groß hervorgehoben.
(Bild: Bettina Ausserhofer)

Für die Übertragung des Vorlesungsver­laufs wurden zwei PTZ-Kameras pro Saal vorgesehen, je eine für die Ansicht der Lehrkraft und eine mit Blick auf das Audito­rium, die Studierenden. Die Vorlesungen an der ESMT verlaufen sehr kommunikativ, sodass ein automatisiertes Audio-Tracking die passenden Bildausschnitte einstellt, für eine aussagekräftige Bilddramaturgie zum Nutzen der zu­geschalteten Teilnehmenden. Für die Bilderfassung waren bereits Sony SRG-300SEW im Einsatz, die mit AVer PTZ310 und PTZ500 ergänzt wurden. Das Audio-Tracking wurde raumabhängig unterschiedlich ausgeführt. Einerseits wur­den Array-Deckenmikrofone Shure MXA-910 geplant: Diese erlauben, dass Teilneh­mende im Auditorium frei sprechen und sich aktiv und im Bild an der Diskussion mit den Videokonferenzpartnern beteiligen können. „Für das Tracking haben unsere Programmierer Algorithmen geschrieben, die entweder über die Deckenmikrofone Shure MXA-910 die PTZ-Kameras steuern oder andererseits Sprechstellen auf Tasten­druck einbeziehen“. In einem der Auditorien wurde das vorhandene Bosch-Konferenz­system integriert. „Die Crestron-Steuerung CP3 erlaubt damit die Ansteuerung der Kamera und bringt sie schnell in die richtige Position, um den Sprecher perfekt aufzu­nehmen“, so Ingo Nolte.

Die drei auszustattenden Hörsäle sind unterschiedlich aufgebaut. Das Audimax fasst 360 Personen in Reihenbestuhlung. Die Auditorien 3 und 4 bieten 77 bzw. 94 Plätze. Dabei sind das Audimax mit Shure MXCW Tischsprechstellen, das Auditorium 3 mit Shure MXA-910 und das Auditorium 4 mit Bosch DCN Tisch­sprechstellen ausgestattet.

In diesem Zusammenhang wurden auch die Audio-DSPs ersetzt: „Der QSC Core 110f ist ein absolutes High­light in diesem Bereich. Nicht nur sein Echo Canceling prädestiniert ihn für diesen Einsatz: „Dante on board“ erlaubt den direkten Anschluss an das Netzwerk und die Verbindung z.B. zu den Deckenmikrofonen und machen ihn zum perfekten Partner“, beschreibt Ingo Nolte das Audio-DSP. „Ideal ist der USB-Audioanschluss, der für den PC und die Zoom Rooms Software die Au­diosignale im Windows-Treibermodell zur Verfügung stellt.“

Auch das Signalmanagement wurde überarbeitet. Zum Teil war bereits Digital Media von Crestron im Ein­satz. Dazu Ingo Nolte: „Die starre Struktur macht die­ses System aber unflexibel und schwer erweiterbar.“ Deswegen wurde der Sprung in die nächste „AV over IP“-Generation gemacht und das Crestron DM-NVX System in verschiedenen Varianten installiert. Die „AV over IP“-Struktur ist über Switche von Cisco organisiert. Alterna­tiv zur Videokonferenz per Zoom können die Vorlesun­gen via Extron SMP111-Encoder gestreamt werden.

Eine der Sprechstellen in Seminarraum der ESMT
Mittels Sprechstellen können sich die anwesenden Studierenden aktiv in die
hybride Lehrveranstaltung einbringen.
(Bild: Bettina Ausserhofer)

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Zoom Rooms

Von Anbeginn des Projektes war Zoom Rooms für den Einsatz in den Auditorien gesetzt. Andreas Haarhaus dazu: „Zoom hat viele Funktionen, die in den Videokonferenzen helfen.“ Zoom Rooms läuft bei uns auf einem NUC-PC, der von außen für die Anwender nicht ansprechbar ist. Die Hervorhebung der jeweils sprechenden Person hand­habt Zoom automatisch. Die zweite Kamera im Auditorium ist über einen eigenen NUC-PC angebunden, da zum Zeitpunkt der Installation „nur eine Kamera pro PC über Zoom verwaltet werden konnte. Bei Zoom Rooms muss man sich um nichts kümmern, es müssen keine Fenster rumgeschoben werden, Hard- und Software lau­fen 24/7 stabil“, hebt Andreas Haarhaus hervor. Die Zu­ordnung auf der NEC-Splitwand ist eindeutig organisiert, und das Screen Sharing erfolgt nicht über den PC im Raum, sondern wird als Bildsignal über die PCs der Dozierenden via HDMI eingespeist. Die individuellen Endgeräte sorgen an der ESMT für eine höhere Flexibilität. Das nicht zuletzt, weil beispielswei­se so auch Dokumentenkameras in den Auditorien bei Bedarf einge­bunden werden können.

In der Pandemie und mit Start der hybriden Lernstruktur assistier­ten „eine Handvoll Copiloten, stu­dentische Hilfskräfte, um beispiels­weise die Dozierenden beim Setup zu unterstützen oder auch Chat-Funktionen zu handhaben.“

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Hybride Lehre Post-Corona

Längst nehmen die Studieren­den wieder in Präsenz an den Vor­lesungen und Seminaren an der ESMT teil. Und die Praxis zeigt, dass die hybriden Formate weiter­hin ständig genutzt werden. Es gibt immer Studierende, die nicht vor Ort sein können, daher ist das etablierte hybride Lehrformat weiterhin sehr nützlich. „So kommt es auch vor, dass Dozierende von außerhalb, beispielsweise von Kanada aus Vorlesungen halten. Das System ist etabliert und wird sehr gerne genutzt“, berichtet Andreas Haarhaus. Seit dem Ende der Pandemie sind auch keine Copiloten mehr im Einsatz, das hybride Lehrformat hat sich eingespielt. „Wir haben mit der Technik Hunderte von Vorlesungen absolviert, dabei gab es wenig Hilfsein­sätze durch die Abteilung Medientechnik.“

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Resümee

Ingo Nolte von der PIK AG zeigt sich ebenfalls sehr zu­frieden: „An der ESMT ist man sehr aufgeschlossen für technische Entwicklungen. Der Kunde lässt sich auf neue Pfade mitnehmen, die Ausstattung ist mehr als zeitge­mäß.“ Und er betont, dass seinerzeit die Wahl auf NEC-Displays wegen „ihrer hohen Produktzuverlässigkeit bei langer und stabiler Lebensdauer“ gefallen war.

Die nächste Ausbaustufe ist bei ihm bereits in der Pla­nungsphase: „Das wird noch ein Jahr dauern. Dann sol­len die Projektoren in den Auditorien durch LED-Displays ersetzt werden. Damit wollen wir die Bildhelligkeit ver­bessern, Schattenwürfe vermindern und die Geräuschentwicklung verringern“. Dabei muss er sich, wie bei den früheren Umsetzungen, an die strengen Vorgaben für den Technikbau in den denkmalgeschützten Räumen der ESMT halten.

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Über die European School of Manage­ment and Technology

Die ESMT Berlin ist die höchstplatzierte Business School in Deutschland und die erste und einzige deutsche Wirtschaftsuniversität in den europäischen Top 10. Von 25 führenden globalen Unternehmen gegründet, bietet die ESMT Master-, MBA- und PhD-Studiengänge sowie Managementweiterbildung an. Die Kurse werden auf dem Berliner Campus, an Standorten weltweit, online sowie als hybride Kurse mit Teilpräsenz angeboten. Mit einem Fokus auf Leadership, Innovation und Analytics veröffentlichen die Professorinnen und Professoren der ESMT regelmäßig ihre Forschungsergebnisse in führen­den wissenschaftlichen Zeitschriften. Zusätzlich bietet die ESMT eine Plattform für den Diskurs zwischen Poli­tik, Wirtschaft und Wissenschaft. Die ESMT ist eine staatlich anerkannte private wissenschaftliche Hoch­schule mit Promotionsrecht, akkreditiert von AACSB, AMBA, EQUIS und FIBAA, und engagiert sich für Vielfalt, Gleichstellung und Inklusion in all ihren Aktivitäten und Gemeinschaften.

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Über die PIK AG

Die PIK AG ist seit 1985 am Markt und versteht sich als Systemhaus für professionelle Medientechnik. Sie bietet professionelle und benutzerfreundliche Komplettlösun­gen der Kommunikations-, Präsentations- und Konfe­renztechnik an, die optimal auf die Bedürfnisse der Kunden abgestimmt sind. Der Rundumservice beinhaltet Vision, Planung, Projektierung und Installation und schließt mit Service und Wartung ab. Die langjährige und enge Zusammenarbeit mit führenden Herstellern und Part­nern der Branche unterstützt die herstellerunabhängi­gen Lösungen und garantiert die hohe Zuverlässigkeit und Professionalität der angebotenen Produkte und Dienstleistungen.

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Web-Links

Hintergrund-Informationen:

>> esmt.berlin/de/ueber-uns#facts

>> pik.de/medientechnik/projekt/european-school-of-management-and-technology-esmt/

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