Tools für Collaboration

Was kann Samsungs elektronisches Flipchart Flip?

Samsung hat ein interaktives elektronisches 4K-Board für Collaboration entwickelt, das nicht nur den reduzierten Look mit seinem allseits bekannten mechanischen Pendant gemeinsam hat: Auch das Arbeiten soll so einfach sein wie auf dem Papier-Flipchart.

Samsung Flip
(Bild: Samsung)

Wer mag die genaue Zahl der klassischen mechanischen Flipcharts angeben, die weltweit in Konferenzräumen, Meetingräumen, Schulen, Hotels, Büros o. ä. stehen? Jeder kennt das klassische zusammenklappbare Dreibein mit Klemmvorrichtung und Stiftablage mitsamt dem gerasterten karierten 100 x 71 cm großen B1-Papier, auf dem man mit farbigen Markern schreibt und damit Dokumente wie Zeichnungen und Diagramme anlegt. Das so beschriebene Blatt wird dann umgeblättert oder abgetrennt und zur allgemeinen Dokumentation an die Wand geheftet.

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Nach wie vor ist das Papier-Flipchart ist sehr beliebt, da auf seiner Schreiboberfläche, im Gegensatz zu einer PowerPoint-Präsentation, der Inhalt meistens in Zusammenarbeit mit den Sitzungs- oder Kursteilnehmern erarbeitet werden kann. Didaktisch ist dies in jedem Fall empfehlenswert, aber das Vervielfältigen und Verteilen der Inhalte ist leider etwas schwierig. Zudem hat man keinerlei Zugriff auf digitale Inhalte. Dieses Manko will Samsung nun aus dem Weg räumen.

Digitales Flipchart

Die moderne Version des altehrwürdigen Flipcharts namens Flip hat Samsung Anfang Januar Samsung nun erstmals auf der CES in Las Vegas gezeigt – die Europapremiere fand auf der ISE 2018 in Amsterdam statt.

Grundlage zur Visualisierung der Inhalte ist ein 55 Zoll Touch-Display mit 4K Auflösung, jedoch mit den Features eines Tablets. Der 28 kg schwere und nur fünf Zentimeter dünne Monitor ist auf einem Vier-Rollen-Stand drehbar befestigt und zeigt somit den Inhalt passend zur Anwendung im Landscape oder Portraitformat an. Für ergonomisches Schreiben kann es auch um 4,5 Grad nach hinten geneigt werden.

Der eingebaute Näherungs-Sensor aktiviert den Monitor automatisch beim Betreten des Raumes, und beim Herausnehmen des Schreibstiftes ist der Bildschirm sofort betriebsbereit – der mitgelieferte simple Holzstift steckt griffbereit in der seitlichen Halterung am Display. Dieser Stift ähnelt einem Bleistift, besitzt jedoch keine Miene. Verwendet man ihn mit der stumpfen Seite, lassen sich Farben und Schrifttypen aufrufen. Man kann aber auch mit jedem anderen Holzstift oder mit den Fingern schreiben, malen oder Inhalte aufrufen. Mit nur 38 Millisekunden Touch-Response-Zeit erfolgt dies dank der verwendeten „FlatFrog“ Infrarot-Technik sehr schnell. Bis zu vier Personen können gleichzeitig schreiben oder malen bzw. zeichnen.

Die Inhalte lassen sich im Display selbst oder in der Cloud speichern und über digitale oder mobile Kanäle verteilen. Diese werden automatisch miteinander synchronisiert, damit die Inhalte in Echtzeit darstellbar sind. Das bedeutet: Änderungen auf dem Flip werden direkt an das eingesetzte BOYD (Bring Your Own Device, als das mitgebrachte Smartphone, Tablet oder Laptop) übertragen werden oder umgekehrt.

Eine Schutzfunktion sorgt dafür, dass die Inhalte nicht in unberufene Hände gelangen: Jede einzelne Person, jede Gruppe oder jedes Team im Büro kann ein Passwort festlegen um die Anzeige oder auch nur einzelne kritische Inhalte zu sperren.

Statt Seiten umzublättern wird gescrollt: Der Nutzer kann nach Inhalten auf bis zwanzig klar unterteilten Seiten scrollen. Um einen bestimmten Diskussionspunkt auch zielgenau zu finden, kann er dabei die Flip-eigene Suchfunktion einsetzen. Mit der sogenannten „Touch Out“-Steuerungsfunktion kann der Anwender dies auch mit seinem persönlichen BOYD steuern.

Natürlich lässt sich der Monitor auch einfach nur zum Abspielen von 4K-Videos nutzen – zwei eingebaute 10W Lautsprecher dienen hierbei für die Wiedergabe von Ton bei entsprechenden Inhalten.

Flip im Querformat
Flip, hier im Querformat genutzt, lässt sich mit einem simplen Holzstift beschreiben. (Bild: Achim Hannemann)

Innere Werte

Wie viele moderne Smartphones verfügt auch das Flip über den Übertragungsstandard NFC (Near Field Communication), um einen drahtlosen Austausch von kleineren Datenmengen über sehr kurze Distanzen mit diesen Geräten zu ermöglichen. Zum Austausch größerer Datenmengen über längeren Distanzen lassen sich externe Quellen über drahtlos via LAN anbinden oder per Kabel über HDMI oder USB anschließen.

Als Betriebssystem fungiert das Linux-basierte und für Smartphones, Tablets, Netbooks und TV-Hardware etc. entwickelte Tizen 3.0. – es soll Konnektivität mit nahezu allen herkömmlichen Geräten ermöglichen.

Für die Rechnerleistung besitzt der Monitor einen eingebauten CA 72 Quad 1,7 Ghz Prozessor und einen internen 8 GB-Speicher zum lokalen Speichern von Daten wie Besprechungsinhalten.

Schnell und einfach

Usability stand bei der Entwicklung von Samsung Flip offensichtlich im Vordergrund. Das elektronische Flipchart im formschön reduzierten Look verspricht modernes digitales Erstellen und Bearbeiten von Inhalten bei simpler Bedienung, mit der das Arbeiten wie mit dem Papier- Flipchart möglich ist. Dabei lassen sich Smart-Devices und Laptops anbinden und Verbindungen mit der Cloud erstellen und die Inhalte an alle Teilnehmer oder Interessenten verteilen.

Nicht zuletzt durch den rollbaren Standfuß kann somit jedes persönliche Büro, jede Besprechungsnische oder ein anderer verfügbarer Raum schnell in einen modernen Besprechungsraum verwandelt werden.

Im August 2019 hat Samsung nun eine 65-Zoll-Version von Flip angekündigt.


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