Neue Niederlassung

AVI-SPL: Den Deutschen AV-Markt im Blick

Mit der Gründung einer AVI-SPL-Niederlassung in Deutschland wird der AV-Markt in der D-A-CH Region um einen international agierenden AV-Integrator mit Headquarter in den USA erweitert, der im großen Stil agiert.

Das Team von AVI-SPL Deutschland
Das Team von AVI-SPL Deutschland (Bild: AVI-SPL)

Das Unternehmen AVI-SPL entstand 2008 aus einem Zusammenschluss der Firmen Audio Visual Innovations (gegründet 1979), einem Anbieter von AV-Präsentationstechnik, und dem AV-Integrator Signal Perfection Ltd. (gegründet 1992). Mit derzeit 33 Standorten in den USA und acht internationalen Niederlassungen sowie über 32.000 Projekten in 101 Ländern will AVI-SPL nun auch im großen Stil in Deutschland agieren. Leiter der Niederlassung in Frankfurt ist Johannes Stehr, den viele Marktbeteiligte als Niederlassungsleiter von Crestron in Frankfurt kennen.

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Stehr hat somit zum einen langjährige Erfahrung mit dem deutschen AV-Markt und insbesondere mit den Integratoren, zum anderen kennt er die AV-Technologien und -Trends. Wir haben Johannes Stehr zu den Besonderheiten und Zielen von AVI-SPL befragt.

 

Interview mit Johannes Stehr

Johannes Stehr ist Leiter globalen Kunden. der AVI-SPL Niederlassung in Frankfurt.
Johannes Stehr ist Leiter globalen Kunden. der AVI-SPL Niederlassung in Frankfurt. (Bild: AVI-SPL)

Was lockt AVI-SPL auf den deutschen Markt?

Für AVI-SPL als führendem Anbieter von AV- und Collaboration-Lösungen ist Deutschland der nächste logische Schritt in der globalen Ausrichtung und Expansion.

Deutschland ist der größte Markt in Kontinentaleuropa, damit sehr wichtig als Anlaufstelle für ausländische Unternehmen und somit auch für unsere bestehenden globalen Kunden.

Noch dazu ist Deutschland das drittgrößte Exportland der Welt. Somit gibt es neben den vielen innerdeutschen Kunden auch viele deutsche Unternehmen, die international aufgestellt sind und nach einem globalen Partner im Bereich AV- und Collaboration-Lösungen suchen.

Daher gibt es, neben unserem Interesse für diesen Markt, auch seitens unserer Kunden ein großes Interesse, dass wir sie aus Deutschland heraus und in deutscher Sprache unterstützen. Bisher haben wir den deutschen Markt aus unserem internationalen Headquarter in England betreut und mit Blick auf den Brexit ist diese Expansion noch entscheidender für uns als Unternehmen. Die Planung unseres deutschen Büros existiert zwar bereits seit einer Zeit vor der Brexit-Entscheidung, wird aber durch diesen Prozess noch einmal unterstrichen.

 

Worin unterscheidet sich das Dienstleistungskonzept von AVI-SPL aus Ihrer Sicht von dem der bereits in Deutschland (D-A-CH) tätigen AV-Integratoren?

Zunächst muss man sich diesen Markt mal genauer anschauen. Hier gibt es mindestens zwei Bereiche zu unterscheiden. Es gibt Unternehmen, die ihre Kunden bei der Veranstaltungsbetreuung unterstützen. Diese sind in ihrem Bereich sehr professionell aufgestellt, haben aber in der Regel weniger Expertise mit den doch sehr speziellen und komplexen Produkten der fest installierten Technik.

Noch dazu beruht das Geschäftsmodell stark auf Einnahmen aus der Vermietung von Veranstaltungstechnik. Dementsprechend ist das Interesse, Technik zu integrieren, überschaubar. Dem gegenüber stehen die AV-Integratoren, die mehrheitlich nur einfache Wartungsverträge oder sehr eingeschränkte Services für ihre Installationen anbieten.

Wir bieten eine sehr breite Palette an Managed Services an: von einfachen Wartungsverträgen bis hin zu On Site Personal, welches die Kunden permanent an ihren Standorten unterstützt. Auch für Anlagen, die wir nicht selbst installiert haben – und immer zugeschnitten auf die individuellen Bedürfnisse des Kunden unter Berücksichtigung der installierten Hardware. Des Weiteren haben wir mit unserem Virtuellen Network Operations Center (VNOC) und der Helpdesk-Struktur sowie unserer eigenen Managementsoftware Symphony eine Infrastruktur geschaffen, die es uns ermöglicht, eine hohe Qualität unserer Managed Services zu garantieren.

 

Was kann man sich unter Managed Services vorstellen?

Immer mehr Unternehmen haben immer größere und komplexere Medientechnikinstallationen und eine hohe Anforderung an deren Verfügbarkeit. Um eine möglichst hohe Verfügbarkeit zu gewährleisten, bieten wir unseren Kunden Servicelösungen, die anwenderfreundlich und gleichzeitig produktiv und funktional sind.

Die Managed Services kann man als eine Erweiterung der IT-Abteilung verstehen.

Unsere Mitarbeiter können die Infrastruktur, die Anwendungen und die Endgeräte des Kunden überwachen und managen. Natürlich unter Berücksichtigung der Compliance und in Absprache mit der internen IT-Abteilung. Des Weiteren helfen wir bei Problemen im Tagesgeschäft des Kunden und verwalten die installierte Technik.

Als einfaches Beispiel können wir bei Hardwareproblemen die Kommunikation mit dem Hersteller übernehmen bis hin zum Austausch oder der Reparatur der Geräte.

Wichtig für den Kunden ist, dass er nur einen Ansprechpartner hat, den er in allen Belangen kontaktieren kann und der ihn auf dem Laufenden hält. Unsere Managed Services bieten dem Kunden auch Kostenvorteile: Zum einen die hohe Verfügbarkeit der Technik und zum anderen den Zugriff auf Personalressourcen, die dann intern nicht mehr verfügbar sein müssen. Dazu kommt unsere Infrastruktur in Form unseres globalen VNOC und Helpdesks, die unseren Kunden in mehreren Sprachen rund um die Uhr zur Verfügung stehen.

 

Gilt denn dann „alles oder nichts“ oder gibt es auch unterschiedlich gestaffelte Dienstleistungspakete?

Dies ist immer eine Entscheidung des Kunden. Wir bieten verschiedene gestaffelte Modelle an. Beispielsweise eine Remote Lösung, bei der wir den Kunden aus unserem Helpdesk heraus betreuen und nur bei Bedarf einen Einsatz vor Ort haben, bis hin zu einer On Site Lösung, bei der wir Personal täglich beim Kunden zur Verfügung stellen. Wir haben aktuell über 11.200 aktive Serviceverträge weltweit, die mehr als 20.000 Standorte unserer Kunden abdecken.

Die meisten davon sind individuelle Lösungen, die auf die Bedürfnisse des Kunden und die Gegebenheiten vor Ort angepasst sind. Der Kunde definiert die Service-Level mit uns und wir passen unsere Services daran an. Wenn nun z. B. eine Hochschule eigene Mitarbeiter aus dem Rechenzentrum einsetzen will, dann ist dies überhaupt kein Problem für uns. Eines von vielen denkbaren Szenarien könnte beispielsweise sein, dass wir die Mitarbeiter vor Ort nach individuellen Bedürfnissen auf die installierte Technik schulen und sie anschließend aus unserem VNOC und Helpdesk heraus betreuen.

Die Kollegen der Hochschule wären in die Lage versetzt, viele Themen direkt intern zu lösen, könnten aber bei Bedarf ein Ticket bei uns eröffnen. Dies wird dann in der Regel immer von den gleichen Mitarbeitern bearbeitet. Das bietet den Vorteil, dass unsere Helpdeskmitarbeiter und die Kunden sich gut kennen und die Anlagen des Kunden unseren Mitarbeitern im Detail vertraut sind.

Und sollte einmal eine Vertretung nötig sein, gibt es eine sofort greifbare und umfassende Dokumentation. In unserem Helpdesk sitzen Mitarbeiter, die tiefgehende Erfahrung in der Medientechnik haben. Dies bietet den Kunden den Vorteil, dass wir über 88 % aller Tickets beim ersten Anruf oder Vorort-Einsatz abschließen und somit das Problem des Kunden direkt lösen können.

Des Weiteren stellen wir mit unserer firmeneigenen Management-Plattform „VNOC Symphony“ den Managed Services-Kunden eine Softwarelösung zur Verfügung, die es ermöglicht, eine proaktive Überwachung und Verwaltung der Systeme vor Ort zu gewährleisten.

 

Zur Überwachung und Verwaltung einer AV- bzw. Collaboration-Einrichtung beim Kunden nutzt AVI-SPL die firmeneigene Software Symphony. Steht diese nicht im Wettbewerb zu den Raummanagement-Systemen von Herstellern wie AMX oder Crestron?

Ganz im Gegenteil. Wir ergänzen und integrieren diese Systeme. Symphony hat den Anspruch, ein herstellerunabhängiges und übergeordnetes System zu sein. Herstellereigene Systeme legen den Fokus natürlicherweise auf die Produkte und Lösungen des Herstellers und gehen insbesondere da ins Detail.

Oftmals sieht die Realität doch aber so aus, dass verschiedene Hardware von unterschiedlichen Herstellern zu einem System kombiniert werden und somit die Nutzung von nur einer herstellerorientierten Software zu einem Kompromiss wird. Mit Symphony haben wir die Möglichkeit, dem Kunden eine Plattform zur Verfügung zu stellen, mit dem seine Systeme optimal managebar werden.

Zum Beispiel das Planen, Aufsetzen und Überwachen von Videokonferenzen ist kein Bestandteil von Crestron Fusion, aber ein Kernfokus von Symphony. Haben wir beispielsweise ein Crestron System als Leitfabrikat verbunden mit Videokonferenzräumen, so können wir Crestron Fusion und Symphony so miteinander verbinden, dass wir die gesamte Hardware abbilden können und somit dem Kunden das Beste aus beiden Welten auf einer Plattform anbieten.

Entscheidend ist, dass wir dem Kunden eine benutzerfreundliche Möglichkeit geben, seine gesamten Systeme zu überwachen und zu managen. Egal, wie sie zusammengesetzt sind und welche Art Meetings der Kunde durchführen möchte. Durch die dadurch möglich werdenden, optionalen Auswertungen können wir für den Kunden einen größeren Return on Invest erzielen.

Installation von AVI-SPL bei der international agierenden Anwaltskanzlei Pinsent Masons in München – dort wurde ein Cisco MX700 Telepresence-System getestet und in Betrieb genommen.
Installation von AVI-SPL bei der international agierenden Anwaltskanzlei Pinsent Masons in München – dort wurde ein Cisco MX700 Telepresence-System getestet und in Betrieb genommen. (Bild: AVI-SPL)

Indem wir in der Lage sind, dem Kunden Informationen über beispielsweise Akzeptanz, Auslastung und Verfügbarkeit seiner Räume zu geben, lassen sich Anpassungen an bestehende Systeme oder zukünftige Investitionen besser planen und somit ein effizienterer Einsatz der Investition erzielen.

Komplettiert wird Symphony durch unsere optionale Virtual Meeting Room-Lösung VMR, die es uns ermöglicht, eine plattform- und herstellerunabhängige Lösung zur Verbindung der gängigen Kommunikationstools – wie klassische Videokonferenzen, Skype for Business, mobile Lösungen, etc. – anzubieten. Die Kunden wählen sich von ihrer jeweiligen Plattform ein und können ohne größeren Aufwand system- und plattformübergreifend kommunizieren.

 

Welche Ziele streben Sie mit AVI-SPL Deutschland kurz-, mittel- und langfristig an?

Zunächst einmal möchten wir unseren Mitarbeitern einen außergewöhnlichen Platz zum Arbeiten bieten. Die Basis dafür sind unsere Werte, ein respektvoller Umgang miteinander und ein hoher Zusammenhalt. Diese Grundlage bietet uns die Möglichkeit, den Erwartungen unserer globalen Kunden gerecht zu werden und ihnen – als Teil der AVI-SPL Familie – den gleichen Service und Support bieten zu können, den sie an anderer Stelle gewohnt sind.

Von dieser Qualität möchten wir natürlich auch andere Kunden in Deutschland und Europa überzeugen und ihnen die Möglichkeit geben, uns als Partner an ihrer Seite zu haben – wie und wo auch immer sie uns brauchen. Für uns geht es darum, uns als zuverlässigen Partner zu etablieren und in einem Markt, der bereits viele sehr gute Anbieter hat, den Unterschied zu machen.

Herr Stehr, wir bedanken uns für das Gespräch.

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