Fast wie im richtigen Leben

AV-gestützte Praxisausbildung im Kölner Interprofessionelle Skills Lab & Simulationszentrum

Für eine praxisnahe Ausbildung in der klinischen Medizin setzt das Kölner Interprofessionelle Skills Lab & Simulationszentrum (KISS) AV-Medientechnik inklusive CCTV-Komponenten zur Aufzeichnung und Übertragung ein.

AV in Kölner Uniklinik
(Bild: inSynergie, Geutebrück)

Immer mehr Kliniken setzen Simulationsumgebungen ein, damit die angehenden Mediziner und die Beschäftigten der Klinik die erlernte Theorie in die Praxis umsetzen können. Dabei werden der Umgang mit Patienten in diversen Behandlungsräumen und medizinische Eingriffe in Operationssälen mit Dummies, Schauspielern und nahezu „echtem“ Medizin-Equipment geübt.

Anzeige

Wichtige Bestandteile dieser Ausbildung sind audiovisuelle Aufzeichnung- und Übertragungssysteme, damit das Verhalten der Studenten während der Simulation zur nachträglichen Analyse aufgezeichnet werden kann. Dass zu diesem Zweck auch Geräte aus der Videoüberwachungstechnik einsetzbar sind, zeigt das folgende Beispiel aus der Uniklinik Köln.

Lernen durch Simulation

Das Kölner Interprofessionelle Skills Lab & Simulationszentrum (KISS) der Uniklinik Köln bietet den Studierenden und den Beschäftigten der Uniklinik Köln die Möglichkeit erlernte Theorie in die Praxis umzusetzen. Die Einrichtung umfasst insgesamt zwölf verschiedene Übungsräume, darunter vier Notfallbehandlungs- und Schockräume sowie einen Narkoseeinleitungsraum, wie er auch in der Klinik zu finden ist. In einem fast „echten“ OP können Medizinstudenten z. B. lernen, gebrochene Knochen zu verplatten und zu verschrauben.

AV in Kölner Uniklinik
(Bild: inSynergie, Geutebrück)

Auch Ärzte und Pflegepersonal trainieren hier Maßnahmen für den OP-Notfall. In bestimmten Trainingseinheiten arbeitet das KISS mit einem großen Pool von Schauspielern zusammen, die bei Bedarf Patienten spielen und darin geschult sind, den Studierenden ein Feedback zu geben. Im ersten Obergeschoss gibt es eine Station mit zahlreichen Räumlichkeiten, in denen unter anderem das „Abhören“ von Herz und Thorax geübt werden können In sechs Untersuchungszimmern werden alle erdenklichen Situationen mit (Simulations-)Patienten realitätsnah im Einzelkontakt geübt und aus einem angrenzenden Raum beobachtet.

Video-Monitoring und -Aufzeichnung

Zur Aufzeichnung der Übungseinheiten sind die Übungsräume mit Schwenk-Neige-Domekameras (in der Raummitte) und festinstallierten Kameras ausgestattet. Diese Kameras, diverse IP-Modelle von AXIS, werden von vier zentralen Regieplätzen aus gesteuert. Dort können die Dozenten das Geschehen live mitverfolgen und parallel dazu die Übungen zur späteren Analyse aufzeichnen. Dabei hat ein Dozent die Möglichkeit, in der laufenden Aufnahme jederzeit Markierungen zu setzen, um diese bei anschließenden Auswertungsgesprächen mit den Studenten auswählen zu können. Zusätzlich können Titel und Bildschirmtexte eingefügt werden.

AV in Kölner Uniklinik
(Bild: inSynergie, Geutebrück)

Parallel zur Aufzeichnung lassen sich die aufgezeichneten Sequenzen oder Livevideos auch in die einzelnen Seminarräume übertragen, um größeren Gruppen die Beobachtung der Übungen zu ermöglichen. Die aufgezeichneten Daten können von der Regie aus für die einzelnen Seminarräume zum Abruf freigeschaltet werden. Damit können die Studierenden auch selber in diesen Räumen auf die Aufzeichnungen zugreifen.

Mit den Wiedergabefunktionen des Videoaufzeichnungssystems können die Mitarbeiter dann das zur Ansicht freigegebene Material betrachten und dabei zeitsparend von Marker zu Marker zu „springen“. Alle Trainings werden mit Start- und Stopzeiten versehen und komplett mit Markern, Nutzer, Ort, Datum auf einer gesicherten externen Datenbank gespeichert und verwaltet. Die Aufzeichnungen können –- zum Beispiel für Internetvorlesungen – exportiert und weitergegeben werden, soweit Datenschutz und andere gesetzliche Vorschriften dies erlauben.

Medientechnik meets CCTV

Die erforderliche Technik für diese Art von „Videoschulung“ wurde von der Firma inSynergie mit Hauptsitz in Rheinbreitbach bei Koblenz geplant und installiert. Dabei hat das Unternehmen hochwertige Komponenten – Kameras und Aufzeichnungsgeräte – aus dem gehobenen Videoüberwachungssegment mit eigenen Mediensteuerungs- und Datenverwaltungslösungen kombiniert. Die Bedienung über anwendungsbezogene, einheitliche Bildschirmoberflächen, umgesetzt mit der inSynergie-Software iSOperate, erfolgt auf zwei PC-Systemen und zwölf Mac minis.

Über diverse Schnittstellenmodule ist die Steuerung an das KNX-System zur Raumsteuerung und an die Videosysteme angekoppelt. So kann der Anwender über die Bildschirmoberflächen sowohl alle Raumfunktionen (über das Schnittstellenmodul iSEIB) steuern, die Schwenk-Neige-Kameras positionieren und den Zoom einstellen sowie auch auf die zentrale Videodatenbank zugreifen. Dieser Zugriff erfolgt aus datenrechtlichen Gründen nach vorher festgelegten Zugriffsrechten um den unautorisierten Zugriff zu unterbinden.

Für den Zugriff auf die zentralen Videoaufzeichnungssysteme hat inSynergie eine Schnittstelle (iSGBView) für die insgesamt sieben Geutebrück-Aufzeichnungssysteme – 6 × re_porter, 1 × GeViScope – implementiert. Über die Aufzeichnungssysteme lassen sich die einzelnen Aufzeichnungen wie oben beschrieben bedienen. Neben der Wiedergabe erfolgt über die Aufzeichnungssyteme auch die Nachsynchronisierung zwischen Bild und Ton.

Zur Verwaltung der aufgezeichneten Daten hat inSynergie eine separate Datenbank mit der Bezeichnung iS-DataManage implementiert, die diese Beiträge und die zugehörigen Zusatzinformationen wie Titel der Aufzeichnung, Positionsmarken, zugehörige Kameras etc. abspeichert. Zusätzlich bietet die Mediensteuerung iSMaster die Möglichkeit, einzelne Kameras zu selektieren und die Aufnahme mehrerer Kameras synchron zu starten.

Die selektierten Kameras können über eine Split-Screen-Anwendung zur Kontrolle auf einem Screen oder per Projektion auf Leinwand in Übungsräumen dargestellt werden. Die dazu gehörenden Bedienoberflächen für die Regiearbeitsplätze und für die Bedienung der Seminarräume wurde in Zusammenarbeit mit dem KISS-Referatsleiter und Initiator des Projektes Prof. Dr. Boldt erarbeitet, der die Zusammenarbeit wie folgt kommentiert: „Uns war bewusst, dass wir eine solche Anlage nicht von der Stange bekommen. Umso erfreulicher ist es mit inSynergie ein Unternehmen gefunden zu haben, dem es zuverlässig gelungen ist, solche doch recht komplexen Zusammenhänge in eine einfache Bedienung zusammenzufassen.“

Regieplatz zur Steuerung der Kameras und der Videoaufzeichnung
Regieplatz zur Steuerung der Kameras und der Videoaufzeichnung (Bild: inSynergie, Geutebrück)
Anzeige

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.