Collaboration: Drahtloses BYOD

Atlona Wave im Praxistest

Die Wireless Presentation Platform AT-Wave-101 von Atlona soll drahtloses Präsentieren noch intuitiver und einfacher machen. Ob Wave neue Maßstäbe in Sachen Collaboration setzen kann, soll dieser Praxistest klären.

Atlona Wave(Bild: Atlona)

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Inhalt dieses Tests:


Wireless Audio Visual Environment, oder kurz Wave, bietet mit dem Wave-101 eine drahtlose Präsentations- und Kollaborationsplattform ohne Dongle(s) oder nötige Software für vier Referenten, die gleichzeitig oder im Wechsel den Bildschirminhalt ihres Endgerätes auf ein Display oder eine Projektion übertragen wollen. Die Hardware besteht dabei aus einem handelsüblichen MiniPC mit einem Linux-Betriebssystem, denn Wave ist eine softwarebasierte Lösung und sowohl für den Einsatz im Bildungsbereich als auch in Unternehmen vorgesehen. Zusätzlich können die übertragenen Präsentationen parallel auch auf YouTube gestreamt werden. Neben Präsentationen oder anderen kompletten Bildschirminhalten ist auch die Wiedergabe lokal gespeicherter Bild- und Video-Dateien oder auch von YouTube-Inhalten möglich. Über einen Cloud-Dienst ermöglicht es Wave-101 zusätzlich Digital-Signage-Inhalte wiederzugeben.

Im Bildungsbereich möchte Atlona das Lernerlebnis durch die Wave-Plattform über die gemeinsame Nutzung von Inhalten verbessern. Hier gab es aus dem Markt viele Anfragen für ein solches Produkt. BYOD kann durch Wave zusätzlich in bereits bestehende Systeme integriert werden. Und das durch eine einfache, native Bildschirmfreigabe, die keine weitere Einrichtung benötigt.

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Natives Screensharing

Wave arbeitet mit den nativen Screen-Mirroring-Funktionen der Endgeräte-Hersteller zusammen und benötigt dadurch keine Dongles oder zusätzliche Software. Lediglich Google Cast oder Miracast für Android- und Windows-Systeme oder Apple AirPlay müssen durch das Endgerät unterstützt werden.

Bis zu vier Referenten können Inhalte gleichzeitig teilen. Hierbei bestimmt das System dynamisch das beste Layout und skaliert die Bildausschnitte passend. Das gewünschte Layout, z. B. mit Picture-In-Picture, kann aber auch manuell festgelegt werden. Ein Instructor-Mode erlaubt es, das Teilen von Inhalten über ein Web-Interface zu moderieren. Hierbei können auch auf dem System gespeicherte Medien sowie Inhalte von YouTube abgerufen oder die Lautstärke angepasst werden.

Das drahtlose Teilen von Inhalten kann mit einer Auflösung bis zu 1080p30 in 4:2:0 (mit Miracast sogar 1080p60) erfolgen, der HDMI-Port erlaubt eine Videoauflösung z. B. bei der Wiedergabe von lokal gespeicherten sowie YouTube-Inhalten mit bis zu 4K mit 60Hz in 4:4:4.

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Verbindung, Sicherheit und Steuerung

Die Verbindung ist per internem WLAN-Access-Point sowie über das lokale (W)LAN-Netz möglich, sofern das System in dieses eingebunden wurde. Der interne Access-Point kann auch über eine konfigurierbare Firewall vom LAN-Port getrennt werden, so dass verbundene Nutzer nicht ins lokale Netzwerk gelangen oder nur Zugriff auf das Internet haben.

Atlona Wave Seitenansicht
Standard-Hardware: Die Hardware von Atlona Wave ist ein Standard-MiniPC, daher konzentriert man sich vollkommen auf die Linux-basierte Software und die Nutzung nativer Übertragungsprotokolle der Endgeräte, ohne dass Dongles oder zusätzliche Software nötig werden. (Bild: Atlona)

Bei Einbindung ins Firmennetzwerk können viele Wave-Einheiten auch zusammen über das Atlona Management System (AMS) überwacht und gesteuert sowie mit Updates versorgt werden, um schnellen Support zu ermöglichen. Nötig ist hierzu nur die kostenlos Windows- oder Mac-Software von Atlona, die Teil des Velocity-Systems ist.

Um Inhalte per AirPlay zu präsentieren, ist ein zufälliger Pin-Code nötig, der auf dem angeschlossen Bildschirm ausgegeben wird. Darüber hinaus werden zahlreiche Standardprotokolle für IT-Sicherheit wie z. B. HTTPS, mDNS, SSL, HTTP/S sowie WS-WPA2-PSK- und AES-128-Verschlüsselung unterstützt. Aus Sicherheitsgründen lassen sich die einzelnen Screencast-Protokolle auch jeweils deaktivieren.

Atlona Wave, Grafik
Dynamisches Layout: Bis zu vier Teilnehmer können gleichzeitig präsentieren. Hierbei ordnet und skaliert das dynamische Layout die übertragenen Inhalte automatisch bestmöglich. Über einen Moderator-Modus lassen sich die Inhalte der Teilnehmer auch gezielt freigeben und das Layout verändern. (Bild: Atlona)

Über die Ethernet-Schnittstelle oder einen optionalen USB-RS232-Adapter lassen sich simple Steuerbefehle, wie etwa programmierte Ein- und Ausschaltvorgänge, basierend auf Zeit und Wochentag, an Displays senden. Hier kann Wave auch als TCP-Proxy fungieren und IP-Befehle auf RS232 umsetzen. Über die Atlona Velocity-Datenbank stehen zahlreiche Treiber für die Steuerung von Displays unterschiedlicher Hersteller zu Verfügung. Die Plattform selbst lässt sich ebenfalls über eine API mit diversen JSONRPC-2.0-Kommandos steuern und so in diverse Mediensteuerungsumgebungen integrieren.

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Einrichtung und Montage

Die Einrichtung des Systems kann neben dem Management-System ebenfalls lokal über eine Web-GUI erfolgen. Hier lassen sich viele Detaileinstellungen vornehmen und auch der Willkommensbildschirm individualisieren, der Nutzern beim Betreten des Raumes auf dem Bildschirm angezeigt wird. Darüber hinaus ermöglicht die softwarebasierte Plattform das Hinzufügen von neuen Features durch spätere Software-Updates.

Welcome Screen Atlona Wave
Welcome Screen: Der Welcome Screen empfängt den Nutzer mit allen Infos, die für eine Verbindung sowie zum Teilen von Inhalten benötigt werden. Mit dem beiliegenden USB-WLAN-Stick baut Wave ein autarkes WLAN auf, welches über die angezeigte SSID und Passwort erreichbar ist. (Bild: Sven Schuhen)

Medieninhalte wie Bilder oder Videos können über je einen USB-3.0- sowie einen USB-2.0-Port aufgespielt werden. Die USB-Ports dienen jedoch auch dem Anschluss von Peripheriegeräten wie Maus und Tastatur. Letztere können aber auch über Bluetooth angebunden werden.

Für eine einfach Montage des Geräts wurde der VESA-Standard gewählt, um mit gängigen Halterungen kompatibel zu sein und Wave etwa hinter einem Display anbringen zu können. Dafür liegt dem Gerät auch eine Montage-Platte bei.

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Anwendungen und Digital Signage

Atlona sieht Wave vor allem in Unternehmen für offene Versammlungsbereiche und Besprechungsräume vor, bei denen die Zusammenarbeit gefördert werden soll.

Atlona Wave Instructor Mode Screenshot
Instructor Mode: Der Instructor Mode erlaubt einem Moderator oder Lehrer die Auswahl des Layouts sowie das Ausspielen von Inhalten, ob drahtlos verbunden oder lokaler Medien. Auch die Zuspielung von YouTube-Videos ist möglich. (Bild: Sven Schuhen)

Außerdem stehen Klassenräume als Anwendung im Fokus, wo mehrere Schüler ihre Bildschirme gemeinsam nutzen und die Lehrkraft die Präsentation über einen speziell entwickelten Moderationsmodus steuern kann. Wenn dieser aktiviert ist, stellt der Moderationsmodus jedes neu verbundene Endgerät automatisch in eine Warteschlange. Über ein Webportal bestimmt der Moderator, welche Schüler Inhalte mit allen teilen können. Über das YouTube-Livestreaming können Live-Unterricht und -Präsentationen zur Unterstützung von Teilnehmern aus der Ferne erfolgen. Diese Funktion ist ideal für Ausbildungs- und Schulungsanwendungen und ermöglicht auch hybride Präsentationskonzepte. Wave unterstützt den Zugriff auf gängige Cloudbasierte Digital-Signage-Plattformen wie DAKboard. Dies erlaubt die einfache Installation ohne die Notwendigkeit eines kompletten Digital-Signage-Systems.

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Atlona Wave Screenshot
Display-Steuerung: Über das Setup des Wave lassen sich aus der Velocity-Datenbank ein Display auswählen oder direkt IP-Befehle eingeben, mit denen Wave dieses dann nach einem vorher festgelegten Zeitschema ein- und ausschaltet. (Bild: Sven Schuhen)

Fazit zum AT-Wave-101

Das Prinzip eines drahtlosen Präsentationstools, das als reine Softwarelösung auf einem Standard-MiniPC über native Screensharing-Protokolle läuft, ist nicht neu. PROFESSIONAL SYSTEM hat hier schon einige ähnliche Systeme vorgestellt. Atlona schafft es aber, exklusive Features wie das dynamischen Layout und den Moderator-Modus zu integrieren. Nicht zuletzt wird Wave auch durch die Integration in Atlonas Management-System für große Installationen interessant.

Das Atlona AT-Wave-101 ist in DACH im Vertrieb bei Kern & Stelly zu einer Netto-UVP von 905,– € erhältlich.

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