Keine Insellösungen mehr

Bis 2020: Aufrüstung der Technik in über 100 Hörsälen der Universität Stuttgart

Bauen im Bestand

„Der Baubestand, zum Teil aus den 70er Jahren, ist nach den damaligen Vorschriften errichtet worden. Bei jeder baulichen Veränderung müssen die jetzigen Vorschriften beachtet werden. So ist u. a. bei jedem Loch, das gebohrt wird, der Brandschutz zu beachten“, sagt Bernd Gehring. „Daraus ergeben sich einige Herausforderungen und auch Kosten beim Bauen im Bestand.“ Damit entstehen bei der Modernisierung nicht nur die Kosten für die Medientechnik an sich, sondern auch die Kosten für bauliche Maßnahmen, die im Vorfeld nicht annähernd abzuschätzen sind. So musste z. B. ein neuer Technikraum für den Musterhörsaal geschaffen werden, um einen Geräteschrank unterzubringen, der auch in den anderen Hörsälen baugleich integriert ist.

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Nach Abwägung aller Möglichkeiten fiel die Entscheidung, einen nicht mehr gefliesten ehemaligen Duschraum zum Technikraum umzufunktionieren. Einer der Vorteile dieses Raumes ist, dass er dank seiner zentralen Lage für weitere Hörsäle als Technikraum genutzt werden kann. „Wir nahmen zunächst an, dass der geflieste Raum mit massiven Wänden brandschutztechnisch unproblematisch wäre“, berichtete Bernd Gehring. „Da aber Wasserleitungen die Dicke einiger Wände verringern, waren trotzdem Brandschutz-Verkleidungen vor den Fliesen notwendig und zudem der Einbau einer Brandschutztüre sowie eines Brandmelders für diesen Raum. Wenn den brandschutztechnischen Anforderungen entsprochen wird, dann sind bei Technikräumen meist auch Entlüftungen notwendig.

Und zu guter Letzt muss die Umnutzung des Raumes noch baurechtlich abgeklärt werden. Auch das Verlegen von Kabeln selbst bei vorhandenen Trassen kann komplex werden, weil nicht mehr benötigte Kabel in der Regel liegen bleiben. Die Traglast der Kabelbrücken steigt und zudem wird die Brandlast erhöht – was wiederum zur Prüfung der Rauchabzugsklappen in Bezug auf die neue Brandlast führt. Zudem muss dann noch die Statik der Kabelbrücken und der Decken geprüft werden. Mit Thomann hatten wir aber für den Einbau der Medientechnik einen sehr guten Partner. Die Kabelinstallation selbst wurde durch einen langjährigen Partner des UBA durchgeführt.“

Fazit

studenten
(Bild: Christiane Bangert)

Die Nutzung von IT-Stukturen mit Cat-Kabeln und handelsüblichen Switchen für den Transport von Steuerdaten und Signalen – Audiodaten werden z. B. per Dante verteilt und für die Videoübertragung ist die Nutzung im H.264- Format geplant – eröffnet neue Möglichkeiten, auch für eine vernetzte und zentral überwachbare Medientechnik. Neue Beschallungssysteme und drahtlose Mikrofonanlagen, die außerhalb des LTE-Bereich arbeiten, schaffen außerdem die Voraussetzungen für ein störungsfreies und besseres Verständnis der wissenschaftlichen Inhalte im Vorlesungsbetrieb.

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