Medientechnik: Collaboration

Collaboration-Trends 2019

Im Zuge der immer schneller voranschreitenden Digitalisierung ändern sich auch die Kommunikationsprozesse in Unternehmen oder öffentlichen Organisationen; Collaboration – vernetzte Zusammenarbeit – ist das Mittel der Wahl. Hierfür sind spezielle medientechnische, IT-basierte Geräte und Systeme sowie Software erforderlich. PROFESSIONAL SYSTEM stellt die neusten Produkte für Collaboration exemplarisch vor.

Collaboration-Trends 2019(Bild: Logitech)

Inhalt dieses Artikels:

Anzeige


Worin unterscheidet sich eigentlich Collaboration von der üblichen Zusammenarbeit zwischen Kollegen, Projektpartnern oder Teilnehmern einer Besprechung? Der entscheidende Unterschied ist folgender: Beim „normalen“ Meeting der bisherigen Form sind ein fester Ort, ganz gleich, ob Huddle Space, Meetingraum oder Konferenzraum, und die physikalische Anwesenheit der Teilnehmer erforderlich. Bei Collaboration sind diese Voraussetzungen nicht mehr nötig – die Teilnehmer können theoretisch überall in der Welt verstreut sein; sie nehmen virtuell am Meeting teil. Notwendige technische Voraussetzungen für Collaboration sind neben einem leistungsfähigen IT-Netzwerk entsprechende Collaboration-Tools, die Desktop-Sharing und Web-Conferencing ermöglichen, um Arbeitsdokumente, Präsentationen, Checklisten oder anderes Material während des Meetings gemeinsam zu teilen und gegebenenfalls zu bearbeiten.

Viele dieser Tools nutzen Kameras mit Personenzählung, die dazu genutzt werden kann, um die Raumauslastung zu optimieren. Daher bieten solche Systeme auch vielfach Raumbuchungsfunktionen oder lassen sich an ein Raumbuchungssystem anschließen. Im Folgenden stellen wir die neusten Collaboration-Tools exemplarisch vor.

Collaboration-Systeme

Für Nutzer von Microsoft Teams, Skype for Business oder Zoom Rooms bietet Crestron mit Flex eine Geräteserie für Collaboration, die einfache Bedienung verspricht. Die Crestron Flex P100 Serie umfasst Voice-over-IP-Deskphone mit einem großen Touchscreen, um den Nutzer direkt am Schreibtisch mit seinem Kalender und den gewünschten Gesprächspartnern zu verbinden. Zur Wandmontage ist die B100- Serie mit integrierter Soundbar; sie umfasst ein Beamforming-Mikrofon-Array sowie eine integrierte 4K-HD-Kamera mit Auto-Zoom und Personenzählung. Die Serie ist mit einem 10- Zoll-Touchscreen ausgestattet und verspricht einfaches, intuitives Bedienen. Die Crestron Flex M100-Serie ist eine Tabletop-Lösung für die Nutzung gängiger Collaboration- bzw. Videoconferencing- Software. Auch die Geräte der M100-Serie enthalten eine Auto-Zoom-4K-HDKamera mit Personenzählung sowie ein integriertes 360-Grad-Array mit vier Mikrofonen.

Die C100 Serie rundet das Flex-Programm ab: UC Kits mit „One-Touch-Joins“ unterstützen nativ Microsoft Teams, Skype for Business oder Zoom Rooms und beinhalten optional ein zertifiziertes UC-DSP sowie ein Mikrofon-Array für Deckenmontage. Über die Crestron XiO Cloud- Plattform können die Flex-Geräte zentral konfiguriert, überwacht und gemanaged werden.

(Bild: hcd-gmbh.de)

Die HC400-Serie von Extron für Collaboration vereint die Funktionen Videoumschaltung, Skalierung, Signalübertragung und Systemsteuerung in einem Sender- und Empfängerpaar. Nutzer können Projektinhalte teilen, indem sie ihren Laptop, Tablet oder ein anderes Quellengerät verbinden. Neu ist ein optionales Upgrade der LinkLicense Software für die HC400-Serie, das das Einbinden von Mobilgeräten wie Tablets ermöglicht. Ebenfalls neu: Das HC404-System für die Zusammenarbeit in Gruppenbereichen ist jetzt vorkonfiguriert mit erweiterten Steuerungsmöglichkeiten für Zoom Rooms auf einem Apple Mac verfügbar. Es bietet eine One-Touch-Bedienung für Konferenzen, Zusammenarbeit und AV-Systemsteuerung.

HC400-Serie von Extron
HC400-Serie von Extron. Die Systeme HC402, HC403 und HC402 bieten ein sogenanntes ShareLink-Funkgateway für
Präsentationen in Arbeitsgruppen sowie einen Sender für den Wandeinbau.
(Bild: Extron)

Logitech Tap ist ein Desktop-Display mit 10,1-Zoll-Touchscreen, einem HDMI-Eingang für Content Sharing sowie einer stabilen Kabelaufbewahrung. Per Touch soll Tap die Einrichtung und Nutzung von Collaborationund Konferenz-Räumen vereinfachen. Es ist Bestandteil vorkonfigurierter Raumlösungen für Collaboration-Plattformen wie Google Hangouts Meet Hardware, Microsoft Teams Rooms oder Zoom Rooms. Auch bei Tap setzt Logitech – wie bei anderen Produkten seines Konferenzraum-Portfolios – auf offene Standards, um interoperabel mit interaktiven Whiteboards oder Steuersystemen anderer Anbieter im Konferenzraum zu sein. Tap ist als Komponente der Logitech Room Solutions zu sehen, die alle notwendigen Bestandteile für Collaboration, also neben der Tap Touch-Steuerung einen handlichen Computer mit für Meetingräume optimierten Videokonferenz-Lösungen von Google, Microsoft oder Zoom sowie eine Logitech Konferenzkamera, als Set enthalten. Dabei soll Tap das Bereitstellen von Funktionen wie One-Touch-Start, Terminverwaltung und nahtloses Teilen von Inhalten deutlich vereinfachen.

User-Interface Logitech Tap für die Steuerung von Collaboration-Funktionen
User-Interface Logitech Tap für die Steuerung von Collaboration-Funktionen (Bild: Logitech)

Auch die Lifesize Share Plattform für Videoconferencing wurde für Collaboration- Anwendungen erweitert. Lifesize Share erlaubt es, per Bluetooth-Beacon-Technologie Lifesize- Raumsysteme über Smartphones oder Tablets mit einem Meeting zu verbinden. Zudem können Inhalte durch die Unterstützung von „ScreenCloud Signage“ auf vernetzten Bildschirmen angezeigt werden. Dabei kann ein Bildschirm automatisch von Digital Signage zu einem Videoanruf und anschließend zurück zu Digital Signage wechseln. Auch die Inhalte auf Whiteboards können mit den Besprechungsteilnehmern überall mithilfe des Kaptivo White board-Kamerasystems erfasst und geteilt werden. Die gesamte Sitzung wird dabei in Echtzeit aufgenommen.

Lifesize Share System
Lifesize Share System (Bild: Lifesize)

Maxell (im Vertrieb bei Hitachi) setzt mit der Lecture Capture Station auf einen interaktiven Switch, der für den Einsatz in Bildungseinrichtungen entwickelt wurde. Das Gerät bietet das Aufzeichnen, Streamen und den Upload von Content und Livebildern, etwa von Vorlesungen, die auch schon während der Aufzeichnung wiedergegeben werden können. Als Collaboration-Tool erlaubt die Lecture Capture Station das Teilen und (beidseitige) Bearbeiten der Inhalte.

Maxwell Lecture Capture Station
Für Collaboration im Bildungsbereich: Maxwell Lecture Capture Station (Bild: Helga Rouyer-Lüdecke)

Auf die Kombination von Hardware und Software setzt auch Mersive Technologies mit Solstice, das als Kombination der neusten Softwareversion Solstice 4.0 zusammen mit der Gen3 Pod-Hardware veröffentlicht wurde. Die jüngste Version des Solstice Pod bietet einen HDMI-Eingang mit sogenannter ShareSwitch- Funktion, mit der einer Solstice-Sitzung weitere Inhalte von drahtlosen Quellen hinzugefügt werden können. Zudem gibt es einen dualen HDMI-Ausgang, der zum Spiegeln oder Verlängern konfiguriert werden kann. Im erweiterten Modus können Benutzer Inhalte über zwei Displays veröffentlichen, die per Drag&Drop-Oberfläche von jedem angeschlossenen Client aus steuerbar sind. Als Besonderheit können Anwender mit „Solstice Ink“ temporäre Markierungen auf dem Solstice-Display mit einem Smartphone erzeugen. Solstice Ink ahmt so einen Laserpointer nach, dessen Markierungen nach und nach verschwinden. Darüber hinaus hat Mersive die Benutzeroberfläche auf 16 Sprachoptionen erweitert.

Weiterhin bietet das neue Solstice System u. a. 4K Ultra HD Auflösung (nur Einzelbildschirm), PoE+ sowie einen Stereo-Audioausgang für externe Audiosysteme. Alle Funktionen von Solstice werden auf der neuen Plattform unterstützt, darunter Digital Signage-Funktionen, In-Room-Kalender und Zeitplanintegration, interaktive Steuerung von Inhalten von jedem Gerät aus u.v.m.

Drahtlos präsentieren mit BYOD

Ob als Zubehör für Collaboration-Systeme oder inklusive Collaboration-Funktionen wie Spiegeln, Teilen und gemeinsames Bearbeiten von Dokumenten: drahtlose Präsentationssysteme mit BYOD-Möglichkeit (externe Laptops, Tablets oder Smartphone können an der Collaboration-Sitzung teilnehmen) sind State of the art. Neuere Systeme bieten auch die sogenannte Touchback-Funktion für die Nutzung mit interaktiven Displays. Hierbei wird ein Rückkanal für Touch-Displays zur Verfügung gestellt, durch den die darzustellenden Inhalte nicht über das drahtlose Präsentationsgerät, sondern direkt vom Datenträger vom Touch- Display aus gemanaged werden können.

Barco hat seine drahtlosen Präsentationssysteme der ClickShare-Reihe um die Modelle ClickShare CS-100 Huddle und ClickShare CSE-200 + erweitert. ClickShare CS-100 Huddle für Huddle Spaces und kleine Besprechungsräume ermöglicht spontanes Teilen von Inhalten. Dagegen bietet ClickShare CSE-200 + Funktionen wie Annotation, Blackboarding, Touchback o. Ä. für entsprechend umfangreiche Diskussionen. Durch den integrierten HD-Switch wird automatisch zwischen verkabelten Quellen und dem kabellos präsentierten ClickShare-Inhalt gewechselt. Neben dem Präsentieren per ClickShare-Button ist nun das Teilen per Software oder einer Kombination aus Button-Bedienung und App möglich. Die ClickShare-App wurde um Funktionen wie erweiterter Desktop, Pause, Moderation usw. ergänzt. Zur Netzwerksicherheit verwendet ClickShare den IEEE 802.11a/b/g/n-Standard mit WPA2 zur Authentifizierung.

Seine Cynap-Geräteserie hat WolfVision um Cynap Pure erweitert. Das äußerst kompakte drahtlose Präsentationssystem nutzt die Cynap-Technologie für Anwendungen mit gespiegelten Inhalten via AirPlay, Chromecast und Miracast. Content von mobilen Geräten mit iOS-, Android-, Windows-, macOS- oder Chrome-OS-Betriebssystem von Smartphone, Tablet oder Laptop lässt sich ohne Software, Apps oder Dongles präsentieren. Zudem verspricht das auf Linux basierende Produkt hochsichere Verschlüsselung. Weitere Eigenschaften sind u. a. 4K-UHD-Bildauflösung, gleichzeitige Bildschirmspiegelung von bis zu vier Geräten, Touchscreen-Kompatibilität sowie Touchback-Funktion.

Neu bei BenQ ist InstaShow WDC20. Sie ist wie schon die WDC10 eine drahtlose Präsentationslösung, die keine speziellen Treiber oder eine Software-Installation benötigt und sofort einsatzbereit ist. Dazu wird lediglich ein Sender an den HDMIoder USB-C-Anschluss der Bildquelle angeschlossen und per Knopfdruck mit dem Empfänger verbunden. BenQ InstaShow WDC20 ist für bis zu 32 Teilnehmer ausgelegt und erlaubt über die InstaShow App nun auch die Anbindung mobiler Geräte. Für mehr Interaktivität sorgt die neue Split-Screen-Option, über die bis zu vier Benutzer zeitgleich in eigenen Bildbereichen präsentieren können.

Drahtloses Präsentationssystem InstaShow WDC20 von BenQ
Drahtloses Präsentationssystem InstaShow WDC20 von BenQ (Bild: BenQ)

Klick & Show ist die Lösung von Kindermann für kabellose Präsentation. Neu ist die kostengünstige Lite-Version Klick & Show K-10L, die ohne Touch-Transmitter („Knopf“) funktioniert – zum Anbinden eines Laptops an die Basiseinheit ist lediglich die „Universal Klick & Show PC-Client Software“ erforderlich. Falls doch ein Touch-Transmitter gewünscht ist, können bis zu vier separat erhältliche Transmitter gleichzeitig eingesetzt werden. Für Smartphones oder Tablets (Android/Apple iOS) steht im jeweiligen App-Store eine kostenlose App zur Verfügung, die das Teilen von Inhalten ermöglicht. Ein zusätzlicher HDMIAnschluss ist ebenfalls in der Einheit integriert und unterstützt Auflösungen bis 1080P/ WUXGA @ 60 Hz. Die Basiseinheit ist ein plattformübergreifender Empfänger samt AV/IT-Bridge mit integrierter WLAN-Funktion (nach Standard IEEE 802.11n/ac / 2,4 + 5 GHz) und RJ45-Netzwerkschnittstelle. FirmwareUpgrades können kostenlos über USB oder dem „Over the Air“ (OTA) Upgrading Service erfolgen.

Klick & Show K-10L arbeitet ohne Touch-Transmitter.
Klick & Show K-10L arbeitet ohne Touch-Transmitter. (Bild: Kindermann)

Collaboration-Systeme mit Großbilddisplays

Es gibt Anwendungen, in denen nicht nur Collaboration am „runden Tisch“ erforderlich ist, sondern auch Präsentation vor den Teilnehmern. Typische Beispiele sind Schulungs- und Vorlesungssituationen unter Einbeziehung externer Teilnehmer oder repräsentative Präsentationen mit anschließender Diskussion. In solchen Fällen werden vielfach interaktive Displays wie Whiteboards oder speziell ausgerüstete LCD- oder LED-Wände oder Projektoren eingesetzt. Vielen Lesern bekannt dürfte zum Beispiel das „Mezzanine“-System von Oblong sein; die Software/Hardware-Kombination bietet zahlreiche Präsentations- und Collaboration- Funktionen in unterschiedlichen Display- Konfigurationen.

Im Folgenden stellen wir exemplarisch die neusten interaktiven Boards und Projektorlösungen mit Collaboration-Funktionalität vor. Clevertouch (Exklusiver Deutschlandvertrieb an den Fachhandel: Kindermann) hat seine Boards typischerweise für Education- Anwendungen konzipiert. Die Pro Serie und insbesondere die neue „E-CAP“-Line ist aber auch für moderne Meetings geeignet. Dank Electronic Capacitive Technologie soll sie mittels digitalem Spezial-Eingabestift eine als natürlich empfundene, flüssige Form des elektronischen Schreibens vermitteln. Zudem bietet die E-CAP 20-Punkt-Touch-Technik und verspricht besonders schnelle Reaktionszeit innerhalb von 15 Millisekunden. Darüber hinaus bietet das mit Blendschutzglas versehene interaktive 4K-Board auch Funktionen für Collaboration dank der mitgelieferten App „Clever Share 2.0“, die mit Android-, Windows-, iOSund Chrome-Geräten kompatibel ist. Für kabelloses Präsentieren lassen sich via Dongle und App Inhalte von bis zu 32 verschiedenen Quellen mobil auf das Clevertouch-Board übertragen und die Inhalte von bis zu vier verschiedenen Endgeräten gleichzeitig anzeigen.

Via „Clever Message“ lassen sich Nachrichten an sämtliche Clevertouch-Displays senden. Auch Video Conferencing über Zoom, Skype for Business oder Mosaic und entsprechende Kameras ist möglich. Zudem sind Cloud- Accounts durch Verbindung zu Google Drive oder OneDrive realisierbar. Ein ID-Card-basiertes Sicherheitssystem ermöglicht über einen Cloud-Speicher ortsunabhängig sofortigen Zugriff auf persönliche Daten auf jedem Pro- Series-Display. Ebenso lassen sich die persönlichen Profile nach jeder Session sperren und löschen. Darüber hinaus verfügen die Displays der Pro-Serie über ein integriertes Multi- Device-Management (MDM) zur ortsunabhängigen Steuerung aller Geräte sowie über eine Over-the-Air (OTA)-Funktion für kabellose Update-Installation per WiFi.

Neu ist auch das „WCD“ (Windows Collaboration Display) von Sharp, Nachfolger des im Vorjahr vorgestellten 70″ „Big Pad“ für Collaboration mit 4K-LCD-Touchscreen. Das neue interaktive Board entspricht den sogenannten WCD-Spezifikationen von Microsoft: Es bietet zusätzliche IoT-Sensoren zur intelligenten Nutzung von Arbeitsbereichen, die auf der IoTPlattform „Azure Digital Twins“ von Microsoft arbeiten und das Monitoring der Collaboration- Räumlichkeiten und damit intelligente Raumsteuerung ermöglichen. So lässt sich die Raumauslastung mittels Personenzählung ermitteln; die klimatischen Raumbedingungen werden durch CO2-, Temperatur- oder Luftfeuchtigkeitsmessung erfasst. Auch das Umgebungslicht lässt sich messen, um die Lichtverhältnisse entsprechend den Bedürfnissen zu regeln. Jenseits dieser IoT-Funktionen ist das Sharp WCD ein Collaboration-Board: Es arbeitet mit bekannten Microsoft-Tools zusammen, etwa Office 365, das für Teamarbeit über Microsoft-Teams konzipiert ist.

Collaboration-Board WCD von Sharp
Das Collaboration-Board WCD von Sharp bietet zusätzliche IoT-Sensoren zum Erfassen von Raumdaten zur effektiveren Raumnutzung. (Bild: Helga Rouyer-Lüdecke)

Nicht nur LCD-Boards, sondern auch moderne Projektoren bieten Collaboration- Funktionalität: So präsentiert Epson mit dem EB-1470Ui einen 3LCD-Laserprojektor für Besprechungsräume, der die Funktionen von Ultra-Kurzdistanzprojektoren, interaktiven Whiteboards und Flipcharts kombiniert. Die Lösung lässt sich per Fingertouch-Funktion bedienen und unterstützt bis zu zwei Stifte. Der EB 1470 bietet 4000 Lumen, WUXGA-Auflösung und Möglichkeiten zur WLAN- sowie zur Remote-Anbindung von Teilnehmern an mehreren Standorten. Mit einer Leinwandgröße von bis zu 100 Zoll lässt sich eine Videokonferenz und -präsentation aus mehreren Quellen in einem geteilten Bild darstellen. Dasselbe Bild kann auf zwei unterschiedlichen Projektoren im Netzwerk kommentiert werden, und es lassen sich bis zu vier vernetzte Projektionssysteme gleichzeitig anschließen. Zudem können die Benutzer die projizierten Bilder von verschiedenen Geräten aus kommentieren, z. B. von einem Epson Visualiser oder einem USBStick. Über die iProjection App lassen sich auch Smartphones und Tablets anschließen.

3LCD-Laserprojektor Epson EB-1470Ui
Collaborationfähig: 3LCD-Laserprojektor Epson EB-1470Ui (Bild: Helga Rouyer-Lüdecke)

Das EB-1470Ui System verfügt über Sicherheits- Protokolle für den Wireless- und USBZugang, der sich je nach Sicherheitsrichtlinien des Unternehmens auch deaktivieren lässt. Vivetek hat nicht nur interaktive „Novo- Touch“-Panels, die nun als kapazitives Touchpanel mit einer LiveScreen-Funktion zum Spiegeln von Inhalten auf andere Novo-Geräte im Netzwerk daherkommen. Mit dem NovoProjector DH3665ZN präsentiert das Unternehmen seinen ersten kollaborativen Laserprojektor.

Vivitek NovoProjector DH3665ZN
Laserprojektor mit Collaboration-Funktion: Vivitek NovoProjector DH3665ZN (Bild: Vivitek)

NovoProjector arbeitet mit zusätzlichen Vivitek NovoConnect Launcher-Modulen zusammen, um eine direkte drahtlose Verbindung vom Laptop herzustellen und die Meeting- Inhalte von fast jedem mobilen Gerät zu spiegeln. Neben drahtlosem Präsentieren bietet das Gerät Kommentierungs- und Moderationsfunktionen, kann vier Teilnehmer gleichzeitig anzeigen und bis zu 64 Personen an einem Meeting teilnehmen lassen. Plattformkompatibilität besteht zu Windows, MacOS, Ubuntu, Android, Chromebook und iOS. Interessant für IT- und Facility-Manager: NovoProjector- Geräte können zusammen mit anderen Novo- Connect-Produkten über das Netzwerk verwaltet werden. Der Laser-Projektor bietet 4.000 Lumen Lichtleistung, 1080p Auflösung und verspricht dank Laserlichtquelle eine Betriebsdauer von bis zu 20.000 Stunden.

Als All-in-One Collaboration-Lösung in eleganter Hülle sollte die Commwall nicht unerwähnt bleiben. Die Entwicklung der MLAudio und Carbons GmbH ist seit Mitte 2018 auf dem Markt und in zwei Serienvarianten verfügbar: AV-Systemintegratoren können sie als Commwall-Karosserie mit Soundsystem zum Selbstausbau einsetzen. In dieser Version ist die Commwall individuell und herstellerunabhängig konfigurierbar. Commwall Plug&Play hingegen richtet sich an alle, die eine schlüsselfertige und zugleich flexible Collaboration- Lösung nutzen wollen. Funktional bietet diese Lösung ein interaktives Whiteboard mit Annotation sowie das Teilen und Speichern von Meetinginhalten bzw. Diskussionsergebnissen.

Collaboration-Wand Commwall
„Gehirn“ der Collaboration-Wand Commwall ist die smart-
Perform Collaboration App.
(Bild: Rolf Nachbar)

Funktionen wie direkter Zugriff auf die gewünschten Inhalte im Netzwerk, Einbindung von Live-Quellen und Videokonferenzkameras, Konnektivität für BYOD-Endgeräte und Öffnen von externen Anwendungen und Programmen, z. B. MS-Office, gehören zum Leistungsumfang. Als „Gehirn“ fungiert die Collaboration App der Software Smartperform von Immersion7 (siehe Abschnitt „Collaboration- Software“), das Display stammt von Sharp, und ProGraphics liefert die Workstations.

Collaboration-Software

Wer als Systemintegrator die Hardwarekomponenten für ein Collaboration-System selbst individuell zusammenstellen möchte, benötigt herstellerneutrale Softwarelösungen, die Interaktionen und Funktionen zur Verfügung stellen, wie sie in Besprechungs- und Konferenzsituationen erforderlich sind.

Derartige Funktionalitäten bietet die Collaboration App, eine spezielle Applikation auf Basis der Kreativsoftware smartPerform Pro der deutschen Softwareschmiede Immersion7. Die smartPerform Collaboration App ist für Rechner mit Windows-Betriebssystem geeignet und „veredelt“ interaktive Touch-Bildschirme so, dass sie als Collaboration-Board nutzbar sind. Die neueste Version, Collaboration App Generation 4, bietet neben den klassischen Annotations- und Whiteboard-Funktionen auch den Zugriff auf Dokumente in einer Cloud durch Support von Cloudspeichern wie Office 365 SharePoint, OneDrive, GoogleDrive oder SharpCloud. Weiterhin gehört die für kollaborative Arbeitsformen wichtige Vernetzung von Teilnehmern und deren Präsentationsgeräte im Raum oder von unterwegs über smartPerform Mobile-Apps oder smartPerform Web-Browser-Service zur Funktionsausstattung (BYOD). Die standortübergreifende Zusammenarbeit im Firmennetzwerk mit mehreren smartPerform Collaboration App Anwendungen (Desktop Sharing) ermöglicht auf einfache Weise eine Auto-Discovery-Funktion.

Das integrierte Meeting Management speichert den aktuellen Stand und lässt ein Meeting zu einem späteren Zeitpunkt an einem beliebigen Standort fortführen. Die Darstellung von Livesignalen, z. B. HDMI-Signale, erfolgt direkt in der smartPerform Anwendung über klassische Signalmanagementkomponenten oder kabellose Übertragungssysteme diverser Hersteller. Weiter ermöglicht die Collaboration App auch die direkte Integration von Bildsignalen per WLAN für Windows-, Linux-, Mac OS, iOS- und Android-Geräte (Miracast, Chromecast, AirPlay, etc.). Für die Nutzung von Videokonferenzdiensten zur Kommunikation unterstützt die Collaboration App beliebige Videokonferenzdienste, die individuell konfigurierbar sind. Das Konfigurationsmenü ermöglicht Integratoren und Anwendern, weiter vorinstallierte Designvarianten für das User-Interface auszuwählen oder individuelle Anpassungen für kundenspezifische CI/CD-Vorgaben oder OEM-Varianten umzusetzen.

Letztere werden in vorkonfigurierte Bundles mit speziellen Hardwarekonfigurationen wie zum Beispiel in der zuvor erwähnten Commwall oder der DataVision Interactive Collaboration Unit (ICU) eingesetzt. Nureva stellte kürzlich die neuste Version seiner Collaboration-Software Span Workspace vor. Hier setzt man auf die Software Jira von Atlassian, eine führende Plattform für das Managen von agiler Softwareentwicklung. Die Integration macht es möglich, die in einer Span Canvas erstellten Post-It’s als Stories, Bugs oder Epics nach Jira zu importieren. Die Integration beginnt im Februar 2019 mit einem Beta-Preview für interessierte Span- Nutzer, das offizielle Release ist für Frühjahr vorgesehen.

Mobiliar für Collaboration

Soll neben der Funktionalität auch das Design stimmen, so gibt es auch hier Systeme in Sachen Collaboration am Markt, bei denen die Technik in repräsentatives Mobiliar gehüllt ist. Erst kürzlich vorgestellt wurde ein interessantes modulares System, das gemeinsam mit macom konzipiert und von Holzmedia gefertigt und vertrieben wird: Das S2 ist ein spezielles Medienmöbel für interaktives Arbeiten an extragroßen Projektionsflächen.

Es ist mit hochwertigen Materialen (Korpus und Tür aus MDF, mit Strukturlack lackiert) gefertigt und bietet ausgeklügelte Details für die Integration der Technik, etwa einen passiv belüfteten Stauraum für PCs, ergänzende Technik und Lautsprecher. Für die Collaboration ist S2 zur Integration von VC-Systemen vorbereitet und verspricht dank einer optionalen Montage-Adapterplatte eine einfache Montage von interaktiven Nahdistanzprojektoren.

Der besondere Clou des S2-Systems ist seine Kaskadierbarkeit: Das Basiselement S2 XL lässt sich nämlich einfach je nach Anforderung der Collaboration- Anwendung und Räumlichkeit verdoppeln (S2 XL2) bzw. verdreifachen (S2 XL3)! Somit kann relativ kosteneffektiv ein repräsentatives Collaboration- und Präsentations-System geschaffen werden. Das Möbel ist in den Farben Arktik-Weiß oder Lava-Schwarz erhältlich; optional sind eine Montageadapterplatte für Projektoren, ein Fach bzw. eine Klappe mit Stromanschluss, eine seitlich montierbare Halterung für VC-Kamera sowie Türen mit Lautsprecherblenden und Schließmöglichkeit erhältlich.

B-Tech präsentiert eine neue Designer Trolley-Serie, die auch für interaktive Displays mit zu 120″ Bildschirmdiagonale und die Montage von Bildschirmen im Hochoder Querformat geeignet ist. Bestimmte Modelle bieten auch werkzeuglose Höhenverstellung. Die Trolleys sind in vielen Farben erhältlich; neben Standardschwarz sind auch stilvolle Zweifarboptionen möglich.

Die Medienmöbel der neuen CON-Line- Serie von Hagor Products sind für ein dynamisches Arbeiten mit interaktiven Medien in Konferenz- oder Schulungsräumen konzipiert. Der belüftete Stauraum bietet reichlich Platz für Zubehör wie etwa Mini-PC, Tastatur und Maus sowie eine klare Linienführung und eine ansprechende und pflegeleicht veredelte Oberfläche. Bildschirme zwischen 55″ und 86″ Diagonale können verbaut werden.

Die maximale Traglast liegt bei 140 kg, und das System ist elektromotorisch über einen Fahrweg von 500 mm höhenverstellbar. Die Kabelführung erfolgt dabei mittels einer Energieführungskette. Der Lift bietet Kollisions- schutz; eine VESA-Universalaufnahme ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. Feststellbare Rollen ermöglichen einen problemlosen Transport, und alle Schubladen und Türen sind mit Softclosing-Dämpfern ausgestattet. Eine rückwärtig integrierte Mehrfachsteckdose soll für eine bequeme Stromversorgung der technischen Komponenten sorgen. Optional ist die inkludierte VESA-Universalaufnahme noch erweiterbar.

Es stehen beispielsweise Adapter für Microsoft Hub 84″ oder die Cisco Spark Board- Serie zur Verfügung. Auch eine Soundbarhalterung und eine Kamera-Aufnahme sind optional erhältlich. Die CON-Line-Serie wird demnächst um weitere Produkte und Farbvarianten ergänzt. Auf Wunsch wird es die Möglichkeit zur individuellen Anpassung des Dekors geben.

Mikrofonie für Collaboration

Auch bei Collaboration, selbst mit einfacher technischer Ausstattung, ist auf gute Spracherfassung zu achten. Sind entsprechend hochwertige Mikrofone nicht in der Anlage enthalten, sollten diese bereitgestellt werden. So gibt es speziell für Telefon- oder Videokonferenzen sogenannte Speakerphones. Typischer Vertreter dieser Mikrofonart ist zum Beispiel das Freisprechtelefon Phonum von beyerdynamic – es wurde für mobile Konferenzen über das Internet im Büro oder zu Hause entwickelt. Mit Phonum sind kleine Konferenzen, auch Video- oder Telekonferenzen mit Teilnehmern an entfernten Standorten mit bis zu acht Personen möglich. Primär erfolgt der Betrieb über Bluetooth mit einem PC, Laptop oder Smartphone. Außerdem verfügt Phonum über einen USB-Anschluss als sekundäre Schnittstelle, so dass das Gerät auch bei schlechter Funkverbindung verwendet werden kann. Gespeist wird Phonum über einen Li- Ionen-Akku, der über den USB-Anschluss geladen wird. Falls notwendig, kann das Gerät auch über USB betrieben werden, der Akku wird dann parallel zur Anwendung geladen.

Freisprechtelefon Phonum von beyerdynamic
Freisprechtelefon Phonum von beyerdynamic (Bild: beyerdynamic)
S2 XL (Holzmedia)
Das Basiselement S2 XL (Holzmedia) lässt sich je nach Anforderung der Collaboration-Anwendung und Räumlichkeit verdoppeln bzw. verdreifachen. (Bild: Holzmedia)

Die Bedienung erfolgt über kapazitive Touch- Sensoren. Phonum verfügt über drei Mikrofonmodi: Kugel, Niere und Beamforming. Arbeitet das Mikrofon im Modus Beamforming, richtet es sich automatisch nach dem Sprecher aus. Der jeweils ausgewählte Mikrofonmodus wird über strichförmige LEDs angezeigt. Weitere Freisprechtelefone oder Speakerphones gibt es bei Sennheiser oder Evoko.

Deckenmikrofon Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 mit omnidirektionalen Mikrofonkapseln
Deckenmikrofon Sennheiser TeamConnect Ceiling 2 mit omnidirektionalen Mikrofonkapseln (Bild: Sennheiser)

Sind die Speakerphones eher für Collaboration in kleinen Gruppen prädestiniert, so bieten sich spezielle Deckenmikrofone mit Array- Technologie für größere Diskussionsgruppen oder gar Auditorien an. Dieser Mikrofontyp ist in der Lage, mit nur einem Gerät alle Teilnehmer eines Meetings phonetisch zu erfassen. Neu auf diesem Markt ist das Sennheiser TeamConnect Ceiling 2, die jüngste Generation von Sennheisers Deckenmikrofon mit omnidirektionalen Mikrofonkapseln. Das Mikrofon-Array fokussiert automatisch die Sprechenden im Raum und folgt ihnen – besonders wichtig bei sich bewegenden Rednern.

Mobiles Collaboration-Möbel aus der CON-Line-Serie von Hagor Products
Mobiles Collaboration-Möbel aus der CON-Line-Serie von Hagor Products (Bild: Hagor Products)

TeamConnect Ceiling 2 kann zusammen mit vorhandenen analogen Konferenzsystemen genutzt oder in digitale Systeme eingebunden werden, wo es über das IP-Netzwerk auch gesteuert und gewartet werden kann. Das Deckenmikrofon unterstützt PoE, die Sennheiser Control Cockpit Software, Dante Domain Manager und die Crestron-Steuerungsplattform. Über ein offenes Mediensteuerungsprotokoll (API) kann TeamConnect Ceiling 2 außerdem in Medien- und Kamerasteuerungssysteme integriert werden. Sennheiser Team- Connect Ceiling 2 ist ab April verfügbar. Bereits am Markt ist das ebenfalls auf Array-Technologie basierende Deckenmikrofon MXA von Shure. Zum Implementieren dieses Mikrofontyps dient die Shure Designer System Configuration Software, die nun ein erweitertes Portfolio von Shure-Produkten unterstützt. Mit Designer können AV-Fachleute in der Planungsphase die geeigneten Gerätetypen und deren Anzahl besser bestimmen. Zudem lassen sich Grundrisse zur einfachen Planung der Mikrofon-Aufnahmebereiche importieren und mit der Abspeicherung kompletter Dante-Routings und Raumvorlagen die Programmierung vervollständigen.

Wachsende Vielfalt

Nicht nur die Anzahl, sondern auch die Vielfalt der Collaboration-Produkte ist in den letzten zwei Jahren deutlich gestiegen. Dabei war insbesondere auf der vergangenen ISE 2019 zu beobachten, wie stark die AV- und IT-Produktwelten bereits miteinander verschmolzen sind. Und ein Ende dieser Entwicklung ist noch nicht in Sicht.


(aus Professional System 02/2019)

// [7894]

Anzeige

Kommentar zu diesem Artikel

Pingbacks

  1. Was sind die Visualisierungstrends 2019? | Professional System

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert.