Robuster LED-Fluter

Der Cameo Zenit W600i im Test

Bestens gewappneter LED-Fluter für Outdoor- und Festinstallationen: Mit IP67, einem zudem speziell gegen Korrosion beschichtetem Gehäuse und umfang­reichem Installations-Zubehör fühlt sich diese etwas modifizierte Version des Zenit W600 insbesondere auch in rauerer Umgebung heimisch.

Cameo Zenit W600i Front(Bild: Adam Hall Group)

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Inhalt dieses Tests:


Insbesondere wenn dauerhaft installierte Geräte auch noch den äußeren Witterungseinflüssen ausgesetzt sind, müs­sen sie zweifelsohne noch ein paar andere Anforderun­gen erfüllen als vergleichbare Geräte, die beispielsweise im TV-Studio, Theater, Touring-Betrieb oder bei anderwei­tigen Indoor-Aktivitäten zum Einsatz kommen. Da seit dem Einzug der LED-Technik und der daraus resultieren­den erheblich höheren Lebensdauer ein regelmäßiger Leuchtmittelwechsel in der Festinstallation und Architektur­beleuchtung nicht mehr so sehr das Thema ist, geht es heutzutage vor allem darum, dass permanent unter freiem Himmel installierte Geräte selbst unter extremen Wetter­verhältnissen möglichst wartungsarm, sicher montiert und am besten auch noch so gut wie möglich vor der Bedrohung durch Langfinger geschützt sind. Der deutsche Hersteller Cameo, eine Marke der Adam Hall Group, hat nun mit dem Zenit W600i auch für diesen besonderen Anwendungsbereich eine passende Produktlösung im Angebot, dessen Ausstattung und Funktionen speziell auf die damit einhergehenden Anforderungen zugeschnitten und dabei sozusagen nur noch auf das Wesentliche redu­ziert worden sind.

Cameo Zenit W600i Rückansicht
Der Bewegungsradius des LED-Panels liegt bei ca. 100 Neigung nach vorne und aufgrund des Verbindungskabels zwischen Panel und Basement bei ca. 60 nach hinten. (Bild: Adam Hall Group)

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Bekanntes Design, auf neue Umstände angepasst

Als Vorbild stand hier das direkte Geschwisterprodukt, der Zenit W600, Modell. So sind zumindest sind die grundlegende technische Ausstattung sowie das Design des Gehäuses an dieser Stelle nahezu identisch, denn auch die neue Leuchte ist ca. 45 Zentimeter breit, gute 29 cm hoch und ca. 16 cm tief. Wie auch der Zenit W600 ist der neue Zenit W600i mit insgesamt 40 RGBW-LEDs ausgestattet, die jeweils über eine Leistung von 15 Watt verfügen und damit ebenso wie bei seinem Pendant mit einer maximalen Leistungsaufnahme von ca. 565 W einen Output von ca. 21.000 lm generieren. Auf Grund der verwendeten identischen Bauteile handelt es sich jedoch auch bei diesem neueren Produkt nicht um Multi-Color-LEDs, sondern um „Vier in Eins“-SMD-Chips, mit deren Hilfe die einzelnen Farben erst jeweils hinter einer zusätz­lichen Linse gemischt werden.

Cameo Zenit W600i Display
Das abgesetzte Display ist universell für jedes Gerät einsetzbar. (Bild: Torben Lehmann)

Ein deutlicherer Unterschied besteht hingegen in der Beschaffenheit und der Ausstattung des schwarzen Alumi­niumdruckguss-Gehäuses. Dieses ist zum einen mit einer speziellen Pulverbeschichtung versehen, welche für einen langanhaltenden Korrosionsschutz auch in einer besonders salzhaltigen Umgebung Sorge tragen soll. Zum anderen sind die beiden ca. zwei Meter langen Anschlusskabel für die Spannungs- (dreiadrig) und Signalversorgung (fünfadrig) beim Zenit W600i fest am Gerät montiert und ver­fügen bei der Auslieferung des Scheinwerfers über offene Enden. Zwischen diesen beiden Anschlüssen befindet sich unter einer Verschlusskappe ein vierpoliger Anschluss mit der Beschriftung „Display“, denn auf ein solches wurde beim neuen Zenit W600i gänzlich verzichtet. Die Geräte­einstellungen können hier entweder über RDM und DMX-Steuerkanäle oder mithilfe eines optional erhältlichen ab­gesetzten Zenit Remote Display Controllers vorgenommen werden. Dieser besteht ebenfalls aus einem robusten sowie wetterfesten schwarzen Metallgehäuse und beherbergt das OLED-Display mit vier berührungsempfindlichen Steuerbereichen, das wiederum beim Zenit W600 mit im Gehäuse verbaut zum Einsatz kommt.

Auch die Arretierung des Kopfes sowie die Unterseite sind beim Zenit W600i nur geringfügig anders beschaffen als bei seiner Vorbild-Version. Die sichere und dauerhafte Fixierung des bereits ohne Zubehör schon recht kopflastigen LED-Panels erfolgt wie gehabt zunächst über einen etwas modifizierten Handknauf auf jeder Seite, kann aber zusätz­lich mithilfe eines speziellen Werkzeugs so festgezogen werden, damit selbst einwirkende äußere Kräfte in Form von hohen Windgeschwindigkeiten der präzisen Positio­nierung des Kopfes nichts anhaben können. Der Bewe­gungsradius des LED-Panels liegt bei ca. 100° Neigung nach vorne und aufgrund des Verbindungskabels zwischen Panel und Basement bei ca. 60° nach hinten in Richtung der Anschlüsse. Die Unterseiten beider Geräte ähneln sich wiederum sehr. Hier sind neben einer Öse für ein Sicherungsseil und vier Gummifüßen ebenso vier Aufnah­men für die beiden im Lieferumfang enthaltenen Omega-Bügel vorhanden. Diese sind beim Zenit W600i lediglich nicht als Quick-Lock-Verschlüsse, sondern als fest mit dem Gerät verschraubte M8-Innengewinde ausgeführt.

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Zubehör für sichere und flexible Einsatzmöglichkeiten

Der Outdoor-Scheinwerfer hat werkseitig ein Abstrahlwin­kel von ca. 18 Grad. Dieser kann allerdings mithilfe von vier unterschiedlichen Frostscheiben erweitert werden. Diese haften zwar magnetisch bereits von ganz allein an genau der richtigen Stelle des Gehäuses, können jedoch zur Sicherung zusätzlich durch vier Schrauben fest mit dem Gehäuse der Leuchte verbunden werden, da es hier keine Befestigungsmöglichkeit für ein Sicherungsseil gibt. Optional erhältlich sind hier die Abstrahlwinkel-Varianten 25°, 45°, 100° und 60° × 10°. Darüber hinaus stehen zur Minimierung von blendendem Streulicht zwei unterschied­lich ausgeführte Glare-Shields in den Versionen „Half-Top-Hat“ und „Full-Top-Hat“ zur Verfügung. Eine spezielle Mounting-Plate, deren Verwendung für eine standsichere Fixierung am Boden oder für die Montage an einer Fassade vorgesehen ist, wird in diesem Fall mit acht Schrauben sicher und fest mit dem Gerätegehäuse verbunden.

Cameo Zenit W600i Mounting-Plate
Die Mounting-Plate verbessert die Standfestigkeit und dient zur Montage an Fassaden (Bild: Torben Lehmann)

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Funktionsumfang entspricht dem Einsatzzweck

Der Funktionsumfang des Zenit W600i ist im Gegensatz zu den Produkten manch anderer Hersteller wie bereits angedeutet und seinem Einsatzgebiet entsprechend recht simpel zu beschreiben. Beispielsweise ist die separate An­steuerung einzelner Pixel für Festinstallationen oder die Architektur-Beleuchtung eher weniger interessant und daher auch gar nicht erst vorgesehen. Auch, und im Ge­gensatz zum Zenit W600, wurde beim W600i auf ein drahtloses WDMX-Modul verzichtet. Dafür verfügt das Gerät über insgesamt neun DMX-Modi mit einer jeweils benötigten Anzahl von zwei bis 15 Steuerkanälen. Im kleinsten verfügbaren Modus stehen beispielsweise ledig­lich die Funktionen Dimmer und Farbkorrektur zur Aus­wahl, während in den entsprechend größeren Betriebsmodi sowohl die Farbmischung aller vier Komponenten als auch der elektronische Dimmer in einer Auflösung von 16 Bit angesteuert werden können. Zudem stehen in den kanalintensiveren Modi auch Kanäle mit vorprogrammierten Farb-Macros, eine Farbkorrektur und vorgefertigte Shutter-Effekte zur Wahl.

Cameo Zenit W600i Stirnlochschlüssel
Mithilfe des Stirnlochschlüssels kann der Kopf auch deutlich mehr als handwarm angezogen werden. (Bild: Torben Lehmann)

Über zwei weitere Steuerkanäle können zudem Funktionen, die sonst über den Zenit Remote Dis­play Controller direkt am Gerät vorgenommen werden müssten, auch bequem von einer externen Signalquelle vorgenommen werden. Hierzu zählen unter anderem die Auswahl der vier Dimmer-Kurven (linear, exponentiell, logarithmisch, S-Kurve) und die Festlegung der verwendeten PWM-Frequenz (800 Hz, 1.200 Hz, 2.000 Hz, 3.600 Hz, 12 kHz, 25 kHz). Doch auch die Simulation eines Halogen-Leuchtmittels oder die Einstellungen für das Lüfter-Management (Auto, Max Intensity, Low Noise), das mithilfe von drei temperaturgesteuerten Lüftern für die notwendige Kühlung des LED-Panels sorgt, können über einen der bei­den Steuerkanäle vorgenommen werden. Nebenbei ist das Gerät für einen Betrieb bei einer Umgebungstemperatur von –15°C bis +45°C ausgelegt.

Cameo Zenit W600i Schrauben
Bei der Installations-Version werden alle mechanischen Verbindungen verschraubt (Bild: Torben Lehmann)
Cameo Zenit W600i verschraubt(Bild: Torben Lehmann)

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Überzeugendes Ergebnis in der Praxis

Auch wenn die eine oder andere Komponente beim neuen Zenit W600i auf der Strecke geblieben sein mag, so ist das Gerät für sein Einsatzgebiet letztendlich doch gerade ge­nau richtig ausgestattet und bringt das passende Zubehör mit. Die Lösung mit dem abgesetzten Display beispiels­weise kann in Anbetracht der Tatsache, wie selten eine solches Werkzeug im Falle einer Festinstallation über­haupt genutzt wird, sogar als äußerst clever angesehen werden. Je weniger Verschleißteile, desto besser.

Cameo Zenit W600i DMX-Leitung
Die DMX-Leitung wird in einem Strang ins Gehäuse geführt und nach ca. zwei Metern aufgeteilt. (Bild: Torben Lehmann)

Auch im Betrieb macht der neue Zenit W600i bei dem, was er soll, eine gute Figur. Nach dem Einschalten braucht das Gerät nur etwa fünf Sekunden, um einsatzbereit zu sein. Allerdings werden die anliegenden Werte auch so­fort und ohne weichen Übergang von dem Gerät ausge­geben. Auch die Farbmischung macht ihre Sache gut. Zwar werden die einzelnen Farben nicht direkt in einer einzigen Linse zusammengemischt, dieser Umstand fällt dann beim eigentlichen Einsatz und einer durchweg ho­mogenen Abbildung jedoch überhaupt nicht ins Gewicht. Die erzeugten Farben lassen sich bei Werkseinstellung des Geräts eher als etwas knalliger anstatt als satt beschreiben, allerdings kann die LED-Engine in drei unterschiedlichen Kalibrierungen, dazu zählen auch ein RAW- und ein Be­nutzer-Modus, betrieben werden. Im Live- und Entertain­ment-Bereich vielleicht etwas aus der Mode gekommen, ist bei einem solchen Gerät eine Master-/Slave-Funktion für eine Ansteuerung auch ohne eine zusätzliche Signal­quelle unerlässlich.

Cameo Zenit W600i DMX-Leitung(Bild: Torben Lehmann)

Der Zenit W600i verfügt darüber hinaus sogar noch über einen internen Timer. In diesem können sowohl die Fade-In- als auch die Fade-Out Zeit in einem Bereich von null bis 60 Minuten sowie die Dauer des lau­fenden Programms in einem Bereich von null bis 24 Stun­den festgelegt werden. Diese Timer-Informationen werden vom Master-Gerät per Signalkabel an die Slave-Geräte übertragen und bleiben auch im Falle einer Trennung von der Netzspannung im Speicher der Scheinwerfer erhalten, sodass ein laufendes Programm beim Wiedereinschalten bis zum vorher festgelegten Zeitpunkt fortgeführt wird. Insgesamt erweckt der Zenit W600i also einen sehr gut durchdachten Gesamteindruck, dessen Konzept sowohl beim Gerät selbst als auch beim optional erhältlichen Zu­behör alles Wesentliche berücksichtigt und dabei keinerlei Platz für Schnick-Schnack lässt. Das sollte sich auch im Preis niederschlagen. Laut Vertrieb werden sich die Kos­ten für das Erstehen eines Cameo Zenit W600i auf etwa 1.449 Euro belaufen, wobei es von Herstellerseite aber auch ganze fünf Jahre Garantie auf die neuen Geräte gibt. Für die passende externe Steuerung, den Zenit Remote Display Controller, müssten zudem noch 69 Euro inves­tiert werden.

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